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Larus cachinnans
Larus cachinnans

Liebe auf den ersten Blick.

Ciconia ciconia | Cegonha Branca
Ciconia ciconia | Weisse Storch

Henk Hin war schon immer gern ein Teil der Natur. Da fühlt er sich jedenfallls zuhause. Seit er die Entscheidung traf, in Portugal zu leben, fotografiert er leidenschaftlich gern Tiere und Pflanzen. Er wollte immer lernen, wie Tiere wirklich leben und welche heilende Wirkung seltene Pflanzen und Kräuter besitzen. Man muss ruhig sein, sich langsam bewegen und viel Geduld haben und immer wiederkommen. Tiere bleiben oder sie kommen auch zurück, wenn man ruhig ist und sie nicht stört. Junge Menschen lernen das aber nicht und auch nicht, richtig zu gucken. „Ich habe mit den Jahren lernen müssen, wie die Tiere leben. Aber ich verrate die Orte nicht, an dem ich die Tiere fotografiere. Weil die Menschen die Tiere fangen und einfach mit nach Hause nehmen. Nur so viel: einige habe ich in Monchique fotografiert, andere am Meer und in den Felsen zwischen Lagos und Albufeira. Das muss reichen.“

Früher lebte Henk Hin auf der holländischen Insel Texel, umgeben von der kalten Nordsee. Dort oben war er viele Jahre lang Gärtner, züchtete Krokusse, Narzissen und Tulpen. Sein Onkel war Bauer.

Meiro-azul | Monticola solitarius
Blaumerle | Monticola solitario

Seine Großmutter väterlicherseits aber habe den seltsamen Familiennamen „de Porto“ getragen, sagt Henk Hin im Gespräch mit ECO123. Und die Geschichte erzählt er so: Vor mehr als 150 Jahren strandete im Norden Hollands ein portugiesisches Segelschiff. Die Besatzung ertrank im Sturm. Nur zwei Matrosen konnten sich auf seine Insel retten. Diese sagten, sie seien aus Porto und dann blieben die beiden in den Niederlanden. Nun, acht Generationen später und mit drei Prozent portugiesischem Blut in den Adern, kehrt Henk „de Porto“ Hin dorthin zurück, wo er seine Wurzeln vermutet.

Tiere und Pflanzen lieben die Plätze, an denen sie zuhause sind, sagt er. Dort brüten sie, dort leben sie oft ein Leben lang, dort sind sie heimisch und dort schlagen sie auch Wurzeln. Wir Menschen bräuchten mehr Sensibilität, ob für Geckos, Turmfalken, Schlangen, ob für Flamingos, Schmetterlinge oder Chamäleons. Die wilden Orchideen im Hinterland der Algarve waren für Henk Hin Liebe auf den ersten Blick. In der Schule müsste Ökologie gelehrt werden, Respekt für die Tier- und Pflanzenwelt. Nicht anfassen, nur beobachten. Henk Hin bewegt sich vorsichtig zwischen den Felsen und manchmal ist er schon bei Sonnenaufgang in der Nähe seiner Tiere.

Es ist der Zauber des Lichts. Keine Region Portugals illuminiert wie die Algarve. Die Geckos kommen gern heraus und sonnen sich in diesem Licht. Wenn es dann wieder kälter wird, verstecken sie sich und gehen schlafen.

Abelharuco | Merops apiaster
Bienenfresser | Merops apiaster

Mit dem Herbst kommt der erste Regen und ein weiteres Jahr geht zur Neige. Wir müssen begreifen, dass die Natur, die Flora, Fauna und auch der Mensch in Zyklen lebt. Natürliches Wachstum beruhe auf Geben und Nehmen, in stetiger Erneuerung; eine Erfahrung, die der Mensch nur im Biotop der Natur machen könne. Nicht nur an der Algarve.

 

 

 

 

 

 

About the author

Henk Hin, stammt aus Texel, der holländischen Insel in der Nordsee. Der Hobbyfotograf kehrte dorthin zurück, wo er seine Vorfahren vermutet. Im Sommer zeigt er Urlaubern die Algarve. Wenn keiner zuguckt, fotografiert er Tiere und Pflanzen.

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