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Report

Zu Fuß unterwegs

Zu Fuss unterwegs

Heute ist der öffentliche Raum eine Funktion des Autofahrens. In den meisten unserer Städte ist es eigentlich gar nicht mehr möglich, eine Strecke zu Fuß zurückzulegen. Städte werden für Autos gebaut, nicht für Menschen. Statt Orte des Zusammenlebens zu gestalten, bauen Stadtplaner Durchgangs-, Umgehungs- und Ausfallstraßen. Der Fußgänger in naturbelassenem Raum spielt in der Stadt und sogar auf dem Land keine Rolle mehr, nicht einmal der alte Baum selbst. Er wird gefällt. Der Asphalt hat immer Vorrang. Natur als Deko. Und weil das so ist, muss man dem Stadtmenschen mit Urban Entertainment und Fitnessangeboten zusätzlich die Welt versüßen. Was wäre, …

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Die Natur kennt keinen Müll

Die Natur kennt keinen Müll

Ich du er sie es, wir ihr sie. Wir alle schmeißen in diesem Augenblick etwas weg. Einfach gesagt, nicht? In den Müll. Etwas weg. Aus den Augen, aus dem Sinn. Nach mir die Sintflut. Oder doch nicht? Ich stehe in meiner Küche und räume die Flaschen des letzten Monats zusammen. Acht leere Weinflaschen, eine leere Flasche Olivenöl. Es ist der Tag, an dem ich mich zum Glascontainer bewege und auch sonst meine Wohnung aufräume: Badezimmer, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und Arbeitszimmer. Für mein Altpapier habe ich eine ganz eigene praktische Lösung gefunden, von der ich später noch berichten werde. Nur das …

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Auf dem Weg
(Rota Vicentina: 14 + um dia)

Via Algarviana – Rota Vicentina – Rota do Pescador Tag 1 – Aljezur – Odeceixe (18 km) Der Himmel ist an diesem ersten Apriltag so, wie ich ihn vom April kenne: durchwachsen. Zwei Wochen lang wanderte ich bis heute die Via Algarviana auf 250 Kilometern, den Atlantik in der nahen Ferne nur ahnend. Nun halte ich die Nase in den Wind, rieche Salz und Buntes vom Wegesrand. Weitere 350 Kilometer malen die Linien auf dem Papier der Roadmap, die ich auf der Burg in Aljezur pfeifend begrüße: Nur, wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen. Ich glaube, …

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Zahltag?

Die Szene mit der langen Schlange und all den alten Leuten in der Post wiederholt sich jeden Monat. Da stehen mehr als ein Dutzend Menschen in einer Reihe und warten auf ihre Rente. Die meisten von ihnen erhalten einen Betrag weit unter 400 Euro. Das Geld wird ihnen bar ausgezahlt und vor der Aushändigung öffentlich vorgerechnet. Zehn, 20, 30 Euro, hundert, zweihundert Euro usw. zählt die Postangestellte der Rentnerin gerade vor, die danach das Bündel Scheine und ein paar Münzen in den Briefumschlag steckt, in dem zuvor noch die Zahlungsanweisung der Sozialversicherung gesteckt hatte.. In Portugal leben rund 3,59 Mio. …

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Fördert ein bedingungsloses Grundeinkommen
WOHLSTAND + FREIHEIT?

Die Wirtschaft liegt am Boden. Millionen Europäer verlieren gerade ihre Jobs. Wer hilft ihnen? Die dümmste aller Visionen ist, man könne alles so belassen, wie es ist. Schon vor drei Jahren, Ende September 2017, kamen in der Assembleia da República, dem portugiesischen Parlament in Lissabon, Wissenschaftler und Politiker zum Weltkongress des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) zusammen, um dessen Einführung zu diskutieren. Jetzt, unter dem Eindruck der Covid 19-Pandemie, der Insolvenz vieler Firmen, einer kollabierenden Weltwirtschaft und unter dem Druck der sich abzeichnenden Klimakatastrophe auf die Ressourcen unserer Erde müssen neue, mutige und vor allen Dingen nachhaltige Zukunftsszenarien entwickelt werden. Es geht …

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Die Wiederbelebung des Großgrundbesitzes Horta do Zé

Es ist ein kühler Herbstabend. Über die Gesichter der Zuhörer huscht unaufhörlich der Widerschein eines Lagerfeuers. Sie erzählen und hören Geschichten über den Fluss Sado, dieses Gehöft und seinen Garten. Wie war es hier wohl vor 50 Jahren, als noch feudale Verhältnisse herrschten und Landarbeiter mit ihren Familien diesen Hof bewohnten? Und wie könnte dessen Zukunft aussehen? Ausladende Zweige eines Walnussbaums recken sich über allen und erzeugen ein Gefühl von Geborgenheit. Es ist, als tanzten die Elfen über den Köpfen der Zuhörer. Aber halt mal: Wer legt eine Feuerstelle unter einem Baum an? Auch wenn sie so gut mit Steinen …

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Ruinen – eine erreichbare Utopie

Ist es wirklich eine Seilbahn, die Monchique braucht? Bei der Stadt- bzw. Gemeindeplanung kommt es darauf an, ein strategisches, zukunftsfähiges Konzept, wie utopisch auch immer es erscheinen mag, für eine gemeinsame Ausrichtung der menschlichen Bedürfnisse und Aktivitäten in ihrer Stadt zu entwerfen. Ein Haus ist die erste Ebene im kosmischen Konzept des organisierten Raumes und bietet mit all seinen Träumen und Visionen positives Potenzial für eine sich entwickelnde Siedlung. Vorausschauendes Denken ist Voraussetzung und Rahmen für eine kreative Verbesserung des Zusammenlebens. Die Struktur einer Gesellschaft und ihrer Beziehungen spiegelt sich in Stadt und Dorf wider. Bei der Betrachtung von Monchique …

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Portugal Future Lab: Unser Land soll schöner werden

Vor kurzem kaufte ich mir einen Interrail Bahnfahrschein zum Preis von 224 Euro. Mit ihm reiste ich innerhalb von 15 Tagen fünf volle Tage durch halb Europa. Die Vorstellung, ich könnte hier und da anhalten, aussteigen und mir etwas Zeit gönnen, erhöhte die Vorfreude. So konsultierte ich die Fahrpläne der portugiesischen und spanischen Eisenbahnen CP und RENFE. Dabei stellte ich verwundert fest, dass es nur eine einzige Zugverbindung zwischen Lissabon und Madrid (und umgekehrt) gibt. Warum eigentlich? Für die 600 km Distanz zwischen den beiden Städten würde dieser Zug 13 Stunden benötigen. Mir wird klar, dass wir in Portugal irgendwie …

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ANCCRAL | Portugals dritte Revolution

In der Molkerei im Mehrzweck-Zentrum (Centro Multiusos) der Gemeinde Azinhal im Landkreis Castro Marim an der Algarve, dort wo die Uhren gern einmal stehenbleiben, hat – fast ohne dass jemand davon Notiz genommen hätte – eine echte Revolution stattgefunden. Der Ziegenverein ANCCRAL (Associação Nacional de Criadores de Caprinos da Raça Algarvia) produziert dort während fünf Tagen unter der Woche frischen Ziegenkäse und einen unglaublich guten Naturjoghurt, wie ihn das Land bisher nicht kennt. In seiner zweiten Aktivität, wie das Finanzamt sich ausdrückt (Atividade Secundária) holt Pedro Constancia (siehe Foto) von Montag bis Freitag frühmorgens mit seinem 2.000 Liter fassenden Edelstahl-Transporter …

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Raus aus der Stadt und zurück aufs Land aus Liebe

Die elterlichen Gewohnheiten bei der Umstellung des Bauernhofes auf 100 % ökologische Landwirtschaft  zu verändern und dem damit einhergehenden Einkommenausfall der nächsten fünf Jahre zu kompensieren, waren dieersten  Herausforderungen, die das Ehepaar Mariano zu meistern hatte. Zuvor erklommen sie bereits andere steile Hügel. Der erste bestand darin, nach einem brutalen Überfall auf die Eltern von Raquel Mariano, 47, einer zur Landwirtin konvertierten Theologin, den gemeinsamen Entschluss zu fassen, das komfortable Leben in Portugals Hauptstadt Lissabon aufzugeben. Im Jahr 2012 kehrten sie in ihr Elternhaus in Macedo de Cavaleiros zurück, zu ihren Wurzeln sozusagen. Die Richtschnur für Raquel und Miguel besteht …

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