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Monchique 2030 – Entrevistas

ENERGIE/MOBILITÄT/WALD

Daniela Dommetti, 19
Studentin, ist in Monchique geboren, ihre Familie kommt aus Südafrika.

“Das Haus, in dem ich lebe ist vollkommen nachhaltig, wir nutzen erneuerbare Energien. Ich reise aber auch sehr gerne, weshalb ich auf nachhaltigen Transport setze und den Zug nehme statt zu fliegen, oder auch zu Fuß gehe. Warum nicht?

Auf kommunaler Ebene denke ich, könnten wir beispielsweise alle gemeinsam etwas zur besseren Waldpflege tun, und damit als Gemeinschaft einen Beitrag zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks zu leisten. Es geht nicht nur darum Bäume zu pflanzen, sondern sich um die Wälder zu kümmern. Die Arten müssen gut ausgewählt und umsichtiger behandelt werden.”

 

 

 

 

 

 


BAU/ERNÄHRUNG/MOBILITÄT/ENERGIE

Stephen Hugman, 65
Ingenieur für Wasserwirtschaft, geboren in England, lebt seit 26 Jahren in Monchique

“Erstens lebe ich in Monchique, in einem sanierten Haus, dessen Bau wesentlich weniger Ressourcen und Energie verbraucht hat, als ein Neubau und zudem bessere Lebensbedingungen bietet. Es ist gut isoliert und braucht nur wenig Energie zum Heizen im Winter und Kühlen im Sommer.

Zu Hause esse ich fast nie Fleisch, die zweithäufigste Ursache für die Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre.

Jetzt kommt das Schwierigste: da ich in Monchique lebe, bin ich auf Transportmittel angewiesen. Mit den neuen Technologien ist eine Kommunikation aber auch problemlos möglich, ohne sich fortbewegen zu müssen. Ich habe viel über das Internet gearbeitet und einige meiner Kollegen arbeiten von hier aus für andere Länder. Da ich im Ort lebe, gehe ich zu Fuß und es ist möglich in die nächstgelegene Stadt, nach Portimão, mit dem Bus zu fahren. Das gestaltet sich aber recht schwierig.

Nicht nur wegen des Fahrplans, sondern auch weil die Fahrt ungefähr genauso viel kostet, wie mit einem eigenen Wagen zu fahren. Es wäre sehr schön ein Auto zu haben, das keine fossilen Brennstoffe braucht. Im Moment ein neues Auto zu kaufen, macht jedoch nicht wirklich Sinn, da der Energieverbrauch zur Herstellung eines Neuwagens wesentlich höher ist als das, was ich mit dem Auto, das ich schon habe, voraussichtlich bis an mein Lebensende verbrauchen werde. Sollte mein Auto jedoch kaputtgehen wird es interessant, da ich in diesem Jahr zum ersten Mal einen Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge gesehen habe. Diese Autos sind schon gebaut und ich trage nicht zur Produktion eines weiteren Fahrzeugs bei. Dann denke ich, würde ich ein altes Benzinauto gegen ein ebenfalls gebrauchtes, aber elektrisches Auto wechseln. Und das fantastische an Monchique ist, dass wir Exporteur erneuerbarer Energien sind. Die Energie, die wir hier verbrauchen, ist also fast ausschließlich erneuerbar.”

 

 

 


ENERGIE/MOBILITÄT/LOKALE WIRTSCHAFT/WALD

John roy dommet
John Roye Dommett, 23
Bachelor in Politik und Wirtschaft, zukünftiger Landwirt, geboren in Südafrika und in Monchique aufgewachsen

“Ich lebe auf einer autarken Farm, unsere Energie basiert auf der Kombination von Solar- und Windenergie. Manchmal ist es eine ganz schöne Herausforderung, den Stromverbrauch immer im Auge zu behalten, weil wir wissen, dass es ein tägliches Limit gibt. Der Fernseher kann nicht pausenlos laufen und wir können das Licht nicht anlassen, weil wir gezwungen sind, Energie zu sparen und nur die Energie nutzen zu können, die wir haben.

Ich arbeite daran, finanziell unabhängig zu sein, so dass es mir möglich wird, die CO₂ Emissionen meiner Reisen zu kompensieren. Mein Ziel wäre, jährlich die Werte für meinen CO₂-Fußabdruck zu erhalten und denselben Betrag zu investieren, um meine CO₂-Emissionen zu neutralisieren.

Weitere konkrete Maßnahmen: Ich möchte mein gespartes Geld, in Unternehmen anlegen, die auf Nachhaltigkeit setzen. Ich möchte das Geld aus den ausländischen Märkten zurückholen und nicht auf nationaler Ebene, sondern in die lokalen Märkte in Monchique investieren: lokale Produkte konsumieren, um den Fußabdruck gering zu halten.

Ich möchte gerne mehr Bäume pflanzen – jeden Monat etwas pflanzen.”

 

 

 

 

 


RECYCLING/KUNSTSTOFF/WASSERVERBRAUCH/MOBILITÄT/LANDWIRTSCHAFT

Fábio Carpella
Fábio Carpella, 32
Archäologe, geboren in Lagos

“Erst vor Kurzem habe ich eine meiner täglichen Gewohnheiten geändert und den Kauf von Plastikflaschen eingestellt. Ich habe mir acht große Glasflaschen besorgt und alle sechs Wochen fahre ich nach Fóia, um Wasser zu holen. Die Flaschen verschließe ich mit Kork und nutze dieses Wasser zu Hause. So reduziere ich den Verbrauch von Plastik und mit Mikroplastik belastetem Wasser.

Bei mir zu Hause ist alles elektrisch. Wir haben kein Gas und nutzen Solarenergie sowohl für Warmwasser, als auch zur Stromerzeugung.

Weil ich in Bensafrim wohne und in Monchique arbeite, fahre ich täglich ungefähr 80 Kilometer. Ich hätte gerne ein Elektroauto, um meinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, aber dazu gibt es an der Algarve noch nicht genügend Ladestationen.

Mein großes Ziel ist jetzt, auf einem unserer Familiengrundstücke in der Gegend von Bensafrim, biologische Landwirtschaft zu betreiben, was ich bisher bereits in einem sehr kleinen Rahmen in meinem Garten mache: zehn Kohlköpfe pro Jahr, zehn Knollen Knoblauch, das ist eigentlich nur eine Spielerei, ein Hobby. Ideal wäre es, die ganze Familie versorgen zu können, und vielleicht eines Tages sogar die lokale Gemeinschaft. Ein so großes Projekt umzusetzen, würde jedoch heißen, dass ich meine Arbeit hier in Monchique aufgeben müsste…, wenn ich meine Familie damit ernähren und ein Einkommen erzielen könnte, wäre ich dazu bereit.”

 

 


LOKALE WIRTSCHAFT/RECYCLING/PLASTIK

Nadine Moleiro
Nadine Moleiro, 37
Arbeitet im Ressort Verkauf und Vertrieb der Zeitschrift ECO123, ist Deutsche, aber in Portugal aufgewachsen und lebt in Monchique

“Seit meiner Rückkehr nach Monchique kaufe ich nur lokale Produkte und vermeide es, in den großen Supermärkten einzukaufen. Ich recycle alles, was recycelt werden kann, Glas, Plastik, und selbst wenn ich Abendessen gehe, versuche ich nichts aus Dosen und Plastikflaschen zu bestellen. Indem ich immer nach Glas frage, versuche ich die Mentalität der Verkäufer zu ändern und zu demonstrieren, dass die öffentliche Meinung zählt. Mein Traum ist, einen eigenen Garten zu haben.”

 

 

 

 

 

 

 

 


MOBILITÄT/ERNÄHRUNG/RECYCLING

Katharina
Katharina, 33
Psychologin, kommt aus Göttingen und lebt in Aljezur

“Ich habe nie in meinem Leben ein Auto besessen und fahre Fahrrad oder per Anhalter. Mir ist völlig klar, dass das Leben umständlicher ist, vermeintlich, oder einfach mehr Planung erfordert. Für mich ist das eine Frage der Komfortzone und dazu bereit zu sein, auch mal zu hinterfragen: muss ich diesen Weg zum Supermarkt wirklich machen? Ich kaufe quasi nichts neu und habe auch diesen Drang nicht mehr, ständig neues zu kaufen. Irgendwie ist mir das schon ein wenig verloren gegangen.

Ich reise schon extrem selten nach Deutschland, aber da stellt sich in Zukunft die Frage, über Alternativen zum Flugzeug nachzudenken: ob per Anhalter, mit der Mitfahrgelegenheit oder mit dem Zug. Dann gibt es noch das Thema Lebensmittelverschwendung, das mich seit Jahren sehr beschäftigt. Zum Beispiel der Intermarché in Aljezur: ich war nicht wirklich überrascht, dass ich dort massenhaft Produkte in den Mülltonnen gefunden habe. Von Lebensmitteln, über Batterien, Waschmittel, Sonnencreme … alles was man sich vorstellen kann, was ein Supermarkt anbietet. Was ich dann konkret mache, ist nicht so appetitlich, aber ich hole eben alles raus, was noch verwertbar ist, Gemüse und Obst mit kosmetischen Fehlern und transportiere das alles in Taschen mit dem Fahrrad. Zu Hause wird es erstmal gereinigt und dann konsumiere ich es entweder selber oder gebe es an Freunde weiter. Insgesamt habe ich im letzten Jahr nur in Aljezur locker 100 Kilogramm Lebensmittel aus dem Müll geholt.”

 

 

 

 


ENERGIE/WALD/TOURISMUS/MOBILITÄT

RABAN VON MENTZINGEN
RABAN VON MENTZINGEN, 83
Ehemaliger Pressereferent der Deutschen Botschaft, kommt aus Freiburg und lebt in Aljezur

“Ich gründe gerade einen Verein in den Kreisen Monchique, Aljezur und Odemira für die Wiederkehr des Naturwaldes in Portugal, der Druck ausübt auf die Gemeinden und den Staat und sagt: hier wollen wir wieder Naturwald haben und Schritt für Schritt den Eukalyptus zurückdrängen. Das geht nämlich nicht überein, ökologischer Tourismus und Eukalyptus. Genauso wenig agro-industrielle in Odemira. Auf der einen Seite schreien wir, dass wir Ökotourismus wollen, und dann bauen wir uns solche Hürden auf.

Persönlich ist es mir auch sehr wichtig, meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern: ich gewinne Energie solar. Ich pflanze biologisches Gemüse und verwende keinen Kunstdünger. Ich fahre elektrisches Fahrrad, fast jeden Tag zehn Kilometer nach Aljezur hin und zurück. Ich habe zwar auch schon ein Auto gerammt, aber mit Erfolg: das Auto ist kaputt und mir und dem Fahrrad ist nichts passiert.”

 

 

 

 

 

 


MOBILITÄT/ERNÄHRUNG/LOKALE WIRTSCHAF/KOMPOSTIERUNG /LANDWIRTSCHAFT

Gil Penha-Lopes
Gil Penha-Lopes, 37
Forscher an der FCUL (Universität für Naturwissenschaften Lissabon), lebt nördlich von Lissabon in einem ländlichen Gebiet

“In den letzten zwei Jahren hatten wir in meiner Familie weder Benzin- noch Dieselautos, aber wir haben ein Elektroauto. Von ursprünglich zwei Autos haben wir auf eins reduziert, das wir eigentlich nur haben, weil die Waldorfschule, die unsere Tochter besucht, etwas weiter entfernt ist. Ansonsten hätten wir kein Auto mehr.

Seit ungefähr zehn Jahren ernähren wir uns weitgehend vegetarisch, mit Tendenz zur veganen Ernährung. Fleisch essen wir nur sehr selten, außer wenn wir zu einem Fest eingeladen sind. Wir konsumieren lokale Produkte und sind Mitglieder eines CSA – Community Supported Agriculture (Bündnis für solidarische Landwirtschaft). Begonnen haben wir für einige Zeit mit der Herdade do Freixo do Meio und sind nun Mitglieder einiger näher gelegener Betriebe in der Nähe von Odivelas.

Im Rahmen meiner Recherchen und meiner Arbeit war ich etwa drei Jahre lang zweimal im Monat unterwegs, und 2017 war das Jahr, in dem ich nur eine Flugreise unternommen habe. Das war sozusagen mein Statement: Ich verreise nur, wenn es unbedingt sein muss und wenn es für einen längeren Zeitraum ist. Außerdem konzentriere ich mich stärker auf lokale und regionale Forschung.

Auf Fakultätsebene gibt es eine Nachhaltigkeitsinitiative, das Projekt Horta (Gemüsegarten) und innerhalb dieser Gemeinschaft haben wir das Forschungsprojekt “Permaculture Living Lab”, dessen Aufgabe es ist, die Nachhaltigkeit an unserer Fakultät zu fördern. Was wir bisher bereits getan haben ist: die Wiederverwendung von Regenwasser und die Kompostierung all unserer Gartenabfälle umzusetzen. Allein im letzten Jahr konnten wir 40 Tonnen Biomassse kompostieren. Zusätzlich nutzen wir jetzt auch alle ungekochten Essensreste zur Herstellung von Kompost, den wir dann bei uns an der Fakultät einsetzen, oder aber auch unseren Mitgliedern zur Verfügung stellen. Aus den Essensresten von nur einem Café haben wir auf diese Weise im letzten Jahr eine Tonne Kompost produziert und jetzt haben wir sieben weitere Lokale, darunter auch die Hauptkantine. Das heißt, wir können mit einer 20- bis 50fachen Steigerung rechnen.

Ich habe vor, in Zukunft in der Nähe meiner Schwiegereltern zu leben, in einem Haus mit Sonnenkollektoren und alternativen Heizsystemen und meine Nahrungsmittel größtenteils selbst zu produzieren. Ich bin schon dabei, diesen Plan umzusetzen und kann sagen, dass die Hälfte meines Gemüses aus dem Hausgarten kommt. Und das Elektroauto wird mein letztes Auto sein, dann wird es entweder ein Gemeinschaftsauto, oder gar kein Auto mehr geben, da alles viel näher ist und mit dem Fahrrad erreicht werden kann.”

 

 


ENERGIE/LANDWIRTSCHAFT/PLASTIK

João Vila
João Vila, 51
Landwirt, geboren in Monchique

“Ich habe begonnen meinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, als ich von Monchique aufs Land gezogen bin. Die Stromversorgung für mein Haus kommt ausschließlich von der Solaranlage und warmes Wasser vom Kollektor. Ich habe weder einen Vertrag mit der EDP, einem portugiesischen Energieversorger, noch mit dem Rathaus für die Wasserversorgung. Zudem versuche ich mich von den Produkten zu ernähren, die ich auf meinem Hof anbaue und sehr oft verwende ich auch wildwachsende Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Ampferblätter für Salate, Suppen oder Omeletts. Ich betreibe biologische Landwirtschaft, verkaufe Obst und Gemüse, um meine Familie und mich zu ernähren. Die Verwendung von Plastik versuche ich soweit wie möglich einzuschränken, indem ich beispielsweise keine Wattestäbchen benutze, oder offene Seife statt Shampoo aus Plastikverpackungen verwende.”

 

 

 

 

 

 


MOBILITÄT/ERNÄHRUNG

Pedro Neves Mota
Pedro Neves Mota, 51
Bildender Künstler und Meditationslehrer, kommt aus Lissabon, aber lebt in Berlin und Monchique

“Ich bin Veganer, manchmal esse ich Fisch oder Käse, aber im Allgemeinen esse ich keine tierischen Produkte, da dies nicht notwendig ist. Eine gesunde Ernährung ist sehr wichtig. Ich bin 51 Jahre alt und fit. Als Koch setze ich auf makrobiotische, vegane Gerichte und auch auf Rohkost. Ich empfehle allen eine pflanzliche Ernährung, die unseren CO₂-Fußabdruck stark reduziert. Mit dem Auto fahre ich fast nie, sondern immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn ich in Lissabon bin. Wenn wir nach Monchique kommen, teilen wir uns ein Auto, in dem wir alle zusammen fahren.”

 

 

 

 

 

 

 


ERNÄHRUNG/RECYCLING

Cidália Cruz
Cidália Cruz, 46
Rezeptionistin aus Barreiro, lebt aber in Albufeira

“Ich versuche jeden Tag, eine meiner Gewohnheiten zu ändern. Ich habe damit angefangen, mein eigenes Wasser mit zur Arbeit zu nehmen, um dort nicht die Plastikflaschen benutzen zu müssen. Zum Einkaufen im Supermarkt nehme ich eine Stofftasche mit. Ich esse kein Fleisch. Massentierhaltung ist einer der größten Umweltverschmutzer und trägt zur Entstehung von Monokulturen bei. Nehmen wir zum Beispiel den Anbau von Sojabohnen in Monokulturen – 80 Prozent der Produktion sind zur Rinderzucht und nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt.

Und ich habe ein Projekt namens “raizes.org”, in dem ich die Leute darauf hinweise, dass es, außer sich vegetarisch zu ernähren, auch noch die Möglichkeit gibt, alle Lebensmittel voll auszunutzen. Die Schalen, die Kerne, die Samen. Ich habe eine einfache Spinatsuppe gekocht und abgewogen, was von dieser Suppe an Abfall zurückgeblieben ist: Schalen von Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln sowie Stiele vom Spinat haben zusammen über ein halbes Kilo Abfall ergeben. Wenn wir Bio-Produkte verwenden, können wir diesen Abfall nutzen. Aus den Karottenschalen habe ich beispielsweise eine Paste, mit den Spinatstielen Crêpes und aus den Kartoffelschalen Kartoffelpastetchen gemacht. Aus Zwiebelschalen kann man einen Tee herstellen. Auf diese Weise können wir die Energie, die durch die Kultivierung dieser Zutaten aufgewendet wurde, besser nutzen, da es sich bei Wasser, Energie und Boden um begrenzte Ressourcen handelt.”

 

 

 

 

 


MOBILITÄT/ERNÄHRUNG/WASSERVERBRAUCH

Bernd Freyer
Bernd Freyer, 60
Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien, leitet das Institut für ökologischen Landbau, kommt aus Stuttgart

“Ich möchte mehr ökologisch produzierte Produkte konsumieren. Das muss nicht gleich null Fleisch sein, denn wir haben natürliches Grünland und irgendjemand muss das fressen und das gibt dann nun mal Milch und etwas Fleisch. Aber wir können uns auf einfachste Weise an die empfohlenen 20 Kilogramm Fleisch pro Person und pro Jahr* halten, damit haben wir immer noch eine gute Eiweißversorgung und wir brauchen kein Fleisch, das mit Mais erzeugt wird.

Ansonsten lebt man in Wien sowieso besser ohne Auto, denn der Verkehr ist natürlich der Hauptfußabdruck. Was die Chemikalien angeht, im eigenen Haushalt, das ist bei mir gegen Null reduziert, man produziert da alternative Bakterienstämme, die wirklich nicht erforderlich sind. Papierverbrauch ist auch ein Aspekt, den kann man reduzieren, sowie den Wasserverbrauch. Das bedeutet konkret, dass ich keine halbe Stunde unter der Dusche stehe und mehr Kurzwaschgänge benutze.”

* Der Konsum von 20 kg Fleisch pro Person und pro Jahr entspricht ca. 400 Gramm Fleisch pro Woche und beinhaltet alle essbaren Teile des Tieres wie z.B. Organe, Haut und Knorpelmasse.

 

 

 

 


LANDWIRTSCHAFT/ERNÄHRUNG/TOURISMUS

Tim Coombs
Tim Coombs, 66
Lehrer, aus Südengland, lebt in Alferce, Monchique

“Wir haben einen halben Hektar Land und versuchen sehr viel selbst anzubauen. Und irgendwann möchten wir gerne Zimmer mit Frühstück vermieten und den Gästen unsere eigenen Produkte anbieten. Wir möchten weniger kaufen, obwohl wir schon viel selbst herstellen, wie beispielsweise Marmeladen, Konserven und Chutneys. Wenn wir im Sommer Besuch haben, sagen wir manchmal mit großem Stolz: alles auf diesem Tisch kommt aus unserem Garten. Oder es kommt aus Monchique – Eier und Käse. Wir achten darauf lokale Produkte zu kaufen, die Supermärkte möglichst zu meiden und alles zu recyceln. Wir haben uns auch überlegt, unseren Übernachtungsgästen Fahrräder anzubieten und ihnen einen Rabatt einzuräumen, wenn sie nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad fahren. Wir möchten grünen Tourismus unterstützen, vor allem in Monchique: Radfahrer, Wanderer und Menschen mit ökologischem Bewusstsein, die sich um die Umwelt kümmern, ermutigen mit uns gemeinsam die Welt zu verändern.”

 

 

 

 


LANDWIRTSCHAFT/LOKALE WIRTSCHAFT

Davina Lloyd
Davina Lloyd
Seniorin, Journalistin und Lehrerin aus London mit indischen Wurzeln, lebt zurzeit in Monchique

“Es klingt lustig, aber ich denke, wir sollten uns Hühner halten. Ich habe von der Hühnerhaltung und den Transportwegen von Eiern gehört, die irgendwo verpackt werden und dann in den Supermarkt kommen, wo ich sie dann kaufe und nach Hause fahre… es muss auch einen leichteren, schnelleren und umweltfreundlicheren Weg geben. Wenn ich also meine eigenen Hühner hätte, müssten die Eier nicht so lange transportiert werden.”

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