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Die Spiegel-Forschung im SolarVillage von Tamera

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Leichtgewicht-Membran-Optik ist eine Pionier-Disziplin in der Solar-Energiegewinnung. Wer würde erwarten, dass diese Hightech-Geräte für den industriellen Einsatz derzeit ausgerechnet in einer abgelegenen Werkstatt im Alentejo entwickelt werden? Das SolarVillage von Tamera erhielt von einem indischen Auftraggeber im September 2014 100.000 Dollar, um diese Entwicklung ein Stück weiter zu bringen. Die Technik baut auf dem Prinzip des Fixfokus-Spiegel auf, wie sie in Tamera mit dem so genannten Scheffler-Spiegel zum Kochen in Betrieb ist. Doch dieser braucht keine hohe Präzision, um seine 200° Wärme zu erreichen.

Entwickler Dr. Douglas Baillie: “Je kleiner wir den Fokuspunkt des Lichtes machen können, um so höher die erzeugte Temperatur und umso mehr Anwendungen sind vorstellbar.”
Der Spiegel kann für alle lokalen Industriebetriebe interessant sein, die hohe Temperaturen brauchen, z.B. Glasschmelzen, Keramik-Brennereien, Metallurgie, aber auch Bäckereien oder Kalkherstellung, wie sie als Nässeschutz im Lehmbau gebraucht wird. Der indische Investor möchte mit den Lizenzen einen ersten Prototyp erzeugen, mit dem Plastikabfälle zu Öl recycelt werden können.

Bis zur Praxisreife wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Der bislang entwickelte Test-Spiegel erreicht immerhin schon 1000° C nutzbare Wärme. Dazu waren intensive Monate von Versuch und Irrtum, von Brainstorming, zündenden Ideen und mühsamer Fehlerbeseitigung nötig. Die zündende Idee lag im Design von aufblasbaren Kissen aus Polymer-Membranen in funktionale Formen. Sechs von dem im Foto gezeigte Spiegelsegmenten sollen dann zu einem Segment-Spiegel zusammengesetzt werden. Der Prototyp soll dann bis zu 2 KW erzeugen können.

Douglas Baillie
Douglas Baillie

Douglas Baillie: “Normalerweise geschieht diese Forschung an großen Universitäten mit hohen Etats und Zugang zu großen Wissenspools. Auch wenn wir es in Präzision und Schlagkraft nicht damit aufnehmen können, haben wir im Bereich der kleinen, leichten Anlagen bereits einen durchschlagenden Erfolg erzielt.”

Im vergangenen Jahr ermöglichte ein anderer Investor aus Australien die Weiterforschung. Ganz ohne Bedingungen gab er 100.000 Euro, mit denen die Arbeit fortgeführt werden kann. Baillie: “Das ist für mich ein Beispiel für das Investment der Zukunft: Diese bedingungslose Unterstützung einer jungen Pioniertechnologie macht es auch für ein kleines Entwicklungslabor möglich, ein Team aufzubauen, das verbindlich arbeiten kann.” Im Sommer 2016 soll der erste Prototyp fertig sein.

 

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