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Rui André, Bürgermeister von Monchique

Rui-André-Bürgermeister von Monchique
Rui-André-Bürgermeister von Monchique

Die Landflucht ist nach meiner Auffassung nach ein portugalweites Problem. Durch die Abwanderung in die Städte wurde ein Ungleichgewicht mit dem Ergebnis geschaffen, dass das Landesinnere entvölkert ist, wie im Fall von Monchique.

Die Menschen verließen ihre ländliche Heimat, um auf der Suche nach Arbeit in die Stadt zu gehen. Und nach wie vor ist es so, dass es in der Stadt mehr Arbeitsplätze gibt als in ländlichen Gebieten.

Heutzutage hat sich die Einstellung zu diesem Thema geändert. Ein Leben auf dem Lande, in bewaldeten Gebieten, in Kombination mit weiteren Aspekten, ist nicht mehr ausschließlich eine Frage von Verdienstmöglichkeiten, sondern hat insbesondere auch etwas mit Lebensqualität zu tun.

Lebensqualität wird zusätzlich zum Job durch eine Gegend definiert, die Sicherheit, ein gutes Angebot an Dienstleistungen und günstige Lebenshaltungskosten bietet, die Familien direkt und indirekt betreffen. Es gibt eine Menge Aspekte, die Menschen bei der Wahl ihres Wohnortes berücksichtigen müssen, nicht nur vorrangig die Beschäftigungssituation.

Es ist nun einmal so, dass die Menschen, die von hier fortgezogen sind, wegen der Suche nach Arbeit weggingen, und das schon vor vielen Jahren. Die meisten von ihnen kommen mit Sicherheit nicht mehr zurück. Aber die, die jetzt überlegen, auch in die Stadt zu ziehen, denken zweimal darüber nach.

Sie fangen an zu rechnen: Wie hoch werden die Lebenshaltungskosten in der Stadt sein? Wie viel Steuerausgaben kommen da auf mich zu, direkt und durch die Grund-, Einkommens- und Lohnsteuer? Was kosten dort das Wasser, die Mieten? Und wenn sie Eltern sind, „was kostet der Kindergarten für unser Kind?“ Das sind so um die 300 350 €. Und dann vergleichen sie es damit, was sie für all das zahlen, wenn sie in Monchique wohnten.

Und nach der Rechnung wird man feststellen, dass dieser Wert in Monchique sehr viel niedriger ist. Warum ist das so? Unser städtischer Kindergarten zum Beispiel ist nicht überfüllt und kostet die Familie 80 €, obwohl sich die Kosten pro Platz eigentlich auf 350 € belaufen. Hier übernimmt die Gemeinde den größten Teil, so dass die Eltern nur 80 € zahlen müssen.

Wir bieten eine breite Palette von sehr qualifizierten Dienstleistungen, um die Bürger auf den verschiedensten Gebieten zu unterstützen. Das sollten sie bei ihrer Rechnung berücksichtigen.

Möglicherweise ist es ja doch besser, in Monchique wohnen zu bleiben und lieber jeden Tag nach Portimão zu fahren. Es ist mit Sicherheit kostengünstiger, den Bus oder das Benzin zu bezahlen, als in Portimão zu leben.

In der Zukunft werden wir weiterführen, was wir begonnen haben, um unsere Gemeinde für die Bürger attraktiv zu machen. Damit sie sich hier niederlassen, müssen wir durch etwas Hilfestellung bei der Grundversorgung die Voraussetzungen für eine gute Lebensqualität schaffen.

Wir haben schon ein Netzwerk zur Unterstützung eingerichtet. Im nächsten Schritt werden wir die Schaffung neuer Arbeitsplätze vorantreiben. Ich glaube daran, dass die Tage der Landflucht in Monchique gezählt sind. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir dieser allgemeinen Entwicklung etwas entgegenzusetzen haben!

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