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Portugal

Nº 75 – Ein Topf mit vielen guten Zutaten aus dem eigenen Garten

Samstag, der 20. Februar 2021 Unser Ziel ist die Lebensmittelautonomie. Dazu benötigen wir fünf Jahre Zeit. In fünf Schritten erreichen wir unser Ziel. Im ersten Jahr bearbeiten wir den Boden, machen ihn sauber und die Erde fein, nehmen die Steine raus und jäten Unkraut. Gleichzeitig legen wir einen Komposthaufen an und nehmen die Erde dieses Komposthaufens als Dünger für das erste Saatgut im zweiten Jahr: Kartoffeln und Zwiebeln, Erbsen und Bohnen, Tomaten und Paprika und vieles mehr. Ich empfehle Nachahmern einen Permakulturkursus im Vale da Lama bei Lagos. Nahezu alle Zutaten stammen heute aus unserem eigenen Garten. Geerntet habe ich …

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Nº 74 – Mit Pilzen leben…

Samstag, der 13. Februar 2021 Der Wald ist voll von Tieren, Pflanzen, Gräsern, Kräutern und Pilzen. Denn ich liebe jeden heimischen Baum, dort wo er steht. Drei Pilze habe ich für unsere Wald- und Wintercuisine ausgewählt. Warum? Weil ich sie kenne. Denn Pilze, die ich nicht wirklich kenne, bleiben wo sie sind und wachsen im Wald. Sie kommen mir nicht in die Küche. Ich gestehe mir ein, daß mein Wissen endlich ist, denn viel zu viele Leute haben ihre Gier, gepaart mit Unwissenheit schon mit dem Leben bezahlt. Leichtsinn ist nicht mein Ding. Die Vielfalt der Pilze bewundere ich mit …

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Ein Interview im Hinterland

Es ist noch keine fünf Uhr morgens an einem langsam erwachenden Sommertag. Die Information bekomme ich zugespielt. Verabreden soll ich mich mit einer Gruppe von Menschen, die sich entschieden haben, den Monokulturen den Garaus zu machen. Dafür bin ich um vier Uhr aus dem Bett gestiegen und in die Kleidung gesprungen. Jetzt stehe ich an einer Kreuzung im Niemandsland. Das Auto habe ich schon vor einiger Zeit an einem sicheren Ort geparkt. Den Rest des Weges bin ich zu Fuß gegangen. Irgendwann habe ich die Teerstraße verlassen, bin in einen Sandweg eingebogen und bin diesem gefolgt bis zu den von …

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Nº 73 – Der Flammkuchen

Samstag der 6. Februar 2021 Flammkuchen gehört in unserer Familie zu den Lieblingsgerichten und reist heute in Gedanken aus der Mitte Europas, aus dem Osten Frankreichs in die südwestlichste Provinz Europas, ins schöne Portugal. Mein Flammkuchen in tausend Variationen stammt ursprünglich aus dem Loraine, dem Elsass, der Schweiz, dem Saarland, und er ist leicht und ohne Fleisch oder Fisch gemacht, also auch ein Juwel der vegetarischen Küche. Wir essen ihn bisweilen vegan, aber ich liebe noch immer die Milchprodukte der Ziegen vom António Nascimento, die Eier von freilaufenden, gut behandelten Hühnern unseres Biobauern Eric Henriques und den Honig der Bienen …

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Schwierig zu wissen, wo ich zuhause bin

Lourdes Picareta | Filmemacher Lourdes Picareta wurde vor 58 Jahren in Santa Iría, im tiefsten Alentejo geboren. In Almada machte sie ihr Abitur. Sie spricht Portugiesisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch und Griechisch. Zwei Jahre nach der Nelkenrevolution tauschte sie Portugal gegen Deutschland, um in Mainz und München Geschichte, Kunst und Deutsche Philologie zu studieren. Danach begann sie sich für Journalismus zu interessieren und ging zum Deutschen Fernsehen wo sie bis heute für mehrere Sendeanstalten in der ARD arbeitet. Jedes Jahr macht sie drei bis vier lange Dokumentarfilme, von denen viele auch bei ARTE, dem französisch-deutschen Sender und auf 3sat ausgestrahlt …

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Weißt du, wie
Intelligente Bäume
zu Menschen sprechen?

Dr. Suzanne Simard ist Professorin für Forst-Ökologie an der Universität von British Columbia in Vancouver, Kanada. Ihre wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich darauf, wie Bäume mit anderen Bäumen kommunizieren. Der Film “Intelligent Trees” (Intelligente Bäume) gab der leidenschaftlichen Pädagogin und TED Talk-Rednerin eine exklusive Plattform, um die spannendste Öko-Story des Jahres zu erzählen. Dr. Simard nutzte radioaktiven Kohlenstoff, um zu messen, wie Kohlenstoff zwischen einzelnen Bäumen und Baumarten fließt und geteilt wird. Sie entdeckte, dass Birken und Douglastannen untereinander Kohlenstoff tauschen. Wenn die Birken ihre Blätter verlieren, erhalten sie zusätzlichen Kohlenstoff von den Douglasien; im Gegenzug geben Birken Kohlenstoff an im …

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Der Wald, unsere Ökobank?

Wir luden die pensionierte Lehrerin und Künstlerin Ana Nunes, (67) zu einem Gespräch ein. Sie erklärt: “Ich stamme aus Monchique, aber ich habe nicht viele Jahre hier gelebt. Trotzdem bewahre ich meine Erinnerungen an das, was ich von meiner Familie mit auf dem Weg durchs Leben bekam.” ECO123 befragt die Zeitzeugin über die Epoche, als der Wald noch auf nachhaltige Weise bewirtschaftet und über die Zeitenwende, als er vom Menschen zu einer industriellen Eukalyptusplantage transformiert wurde. Der Wald ist keine Wurstfabrik, oder? Ähm, ähm (stimmt zu). Wir brauchen den Wald, um die Menschheit zu schützen und zu retten, auch wenn …

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Containern

Wo? Lissabon, sieben Uhr abends. Pling! Eine WhatsApp-Nachricht: “Kommst Du heute einkaufen?” „Einkaufen“ ist hier Code für die „respiga“, das Containern. Wikipedia bringt es auf den Punkt: „Containern, auch Mülltauchen oder Dumpster Diving genannt, bezeichnet die Mitnahme weggeworfener Lebensmittel aus Abfallcontainern.” Konkret sieht das so aus: um 20 Uhr warten wir mit Rucksack, Stirnlampe und Gummihandschuhen im Anschlag gegenüber dem Bio-Supermarkt unseres Vertrauens. Eine halbe Stunde später hören wir das verheißende Rumpeln der Mülltonnen, warten, bis alle Tonnen in Reih und Glied stehen und die Wachleute gehen. „Boa noite, bom descanso!“ Auf geht’s! Wir hieven die großen schwarzen Müllsäcke aus …

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Ist Eukalyptus invasiv?

Nicht jeder stellt Wirtschaftswachstum an die erste Stelle seiner Sehnsüchte. Hinter dem Haus von A beginnt ein Wald. Eigentlich lebt er mit B, seiner Frau, sogar im Wald, denn auf seinem Grundstück von einem Hektar stehen mehr als 500 Bäume aller Arten: Schirmpinien, Korkeichen, Erdbeerbäume, Weiden, Erlen und Eschen, Lorbeerbäume, Birken und Buchen, Olivenbäume, Zedern, Kastanien und viele unterschiedliche Fruchtbäume. Jeder Baum habe seinen ganz speziellen Ort, jeder sein eigenes Zuhause. Der Wald sei das letztes Paradies der  Bewohner des Planeten. A fragt sich, warum die Forstwirtschaft die Natur wie ein Füllhorn behandele, das nie leer werden würde, als könnten …

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Keine Verschwendung

INTERVIEW mit Paula Policarpo, Präsidentin von Zéro Desperdício (www.zerodesperdicio.pt). Dieses Projekt gewann den ersten Preis bei den European Enterprise Promotion Awards (EEPA) 2020 in der Kategorie “Unterstützung der Entwicklung ökologischer Märkte und Ressourcen-Effizienz”.   Wie sehen Sie Portugal im Kontext der Lebensmittel-Verschwendung in Europa? Jedes Jahr werden schätzungsweise etwa eine Million Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das ist eine Verschwendung von 50.000 Mahlzeiten pro Tag, ausreichend, um die Bedürfnisse von 360.000 Portugiesen in einer prekären Ernährungssituation abzudecken. Ich denke, das größte Problem in Portugal ist der Mangel an öffentlichen Politikmassnahmen, die ressortübergeifend und integrativ, geplant und ausformuliert wären, skalier- und wiederholbar. Das …

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