Wem gehört der Planet? Den 1.000 Touristen, die im vergangenen Monat mit ihren Motocross-Motorrädern die Gegend, in der ich lebe, unsicher machten? Es verstört mich zutiefst, wenn ich mir den Wert der Natur unseres Planeten in seiner Vielfalt vorstelle und dann sehe, was davon am Ende des Tages übrig bleibt. Gehört uns Menschen dieser Planet und können wir damit machen, was wir wollen oder sind wir nur ein Teil von ihm und verpflichtet, ihn behutsam zu behandeln? In all den Jahren, in denen ich viel zu Fuß unterwegs war, habe ich einen Teil dieses Planeten, Portugal, Algarve, Monchique und seine Schönheit kennengelernt…
… aber auch die Menschen, die ihn zerstören. Verflucht seien sie! Da muss ich hilflos zusehen, wie hunderte von Motocrossfahrern mit ihren Maschinen durch die Berge und das Land rasen, querfeldein. Gestern entdeckte ich dann dieses Video das zeigt, wie Horden deutscher Motocrossfahrer durch das von Waldbränden stark verwundete private Grundstück meiner portugiesischen Nachbarn rasen. Sie führen sich auf wie jene Deutschen, die 1939 in Polen einfielen. Diese Leute zeigen mir, dass sie in all den Jahren danach nichts dazu gelernt haben. Schande komme über sie! Nun erobern Deutsche und ihre Alliierten mit ihren Panzern auf zwei Rädern den Süden Portugals. Monchique, Perle der Algarve, an wen wurdest Du nur verkauft und von wem?
Der Bürgermeister, der schon drei Mal seinen Amtseid geleistet hat, so wahr Gott ihm helfe, weiß doch, was auf ihn im Amt zukommt, wenn er die Genehmigung für eine solche Veranstaltung namens MotoMania 2019 erteilt. Und wenn er 35.000 Euro wertvoller Steuergelder verschwendet, um sie den Organisatoren für die Zerstörung der Natur zu schenken. In der bereits zur völligen Unkenntlichkeit abgebrannten Region erteilt ein Rui André in Abstimmung mit seinen Kumpels vom ICNF die Genehmigung, jene Touristen ihre Maschinen kreuz und quer über Privatgrundstücke und durch naturgeschützte Bachläufe mit Quellwasser zu jagen. (Rede Natura 2000!) Sie fahren über neu gepflanzte junge Bäume!
Miguel Sousa Tavares charakterisierte im Expresso (Edition 2393) den Bürgermeister von Monchique als einen, der mit „zynischem Optimismus, der schon an Krankheit grenzt, am Tag nach dem Löschen des Walbrandes hätte zurücktreten sollen“. Wie viel Wahnsinn muss eigentlich noch in Monchique und an der Algarve grassieren, um das alles als ganz normalen Tourismus erscheinen zu lassen? Ist die Grenze nicht schon längst überschritten? Wem also gehört der Planet, frage ich Rui André? Es geht auch anders. Das zeigt der Bürgermeister von Loulé, Vítor Aleixo. Er weigerte sich, das Schutzgeld dieser Mafia zu zahlen. Bravo!
Ich möchte ausländischen Investoren und auch der EU den Rat geben, einmal sehr genau zu prüfen, ob sie in Monchique weiterhin Kapital investieren. Ausländer, die beabsichtigen, ein Grundstück zu kaufen, um sich in Monchique niederzulassen, oder EU-Subventionen die in Projekte in Monchique fließen, sollten klarstellen, dass Entscheidungsträger der lokalen Politik schriftlich garantieren, dass sie die Sicherheit des Lebens, den Respekt vor der Natur und die Interessen der nachhaltigen Investitionen ernst nehmen. Denn Monchique lebt auf einem Pulverfass. Es ist gefüllt mit 84 % Eukalyptus, der dem Boden das Wasser entzieht, alle paar Jahre Waldbrände begünstigt und mit einer Politik bestraft, die ihre katastrophalen Fehler immer nur wiederholt.