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Ein Kommentar von Uwe Heitkamp

Achtung! Bitte helfen!
Ein Kommentar von Uwe Heitkamp

Ein Kommentar von Uwe Heitkamp

Samstag, der 8. Juli 2023.

Das alles hier ist kein Scherz. Sie wollen doch eine Geschichte von mir lesen? Sie bekommen diese Geschichte. Jetzt. Stellen Sie sich vor, Sie hätten in ihrer Jugend einen Unfall gehabt. Vielleicht einen Sportunfall beim Basketball – oder einen Motorradunfall auf der Landstraße – oder einen Arbeitsunfall auf einer der vielen Baustellen der Algarve… oder sonstwo zwischen Beja und Faro.

Sie kommen ins Krankenhaus und werden an der Wirbelsäule operiert. Eine OP, die nicht einfach ist und viele Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Sie wachen aus der Narkose auf und stellen auf einmal verwundert fest, sie können nicht mehr gehen. Sie liegen in einem Krankenhaus in der Neurochirurgie- oder Orthopädie-Abteilung in einem Bett, das nicht ihres ist. Sie bekommen morgens, mittags und abends irgendwas zu essen – was bei ihnen Verstopfung und Krämpfe auslöst – denn Sie können ja auch nicht mehr selbstständig zur Toilette gehen. Ihnen geht es richtig schlecht. Sie klingeln und klingeln und kein Krankenpfleger kommt, weil der SNS (Serviço Nacional da Sàude) an allen Ecken und Kanten des sogenannten Gesundheitswesens spart, besonders aber am Pflegepersonal. Die staatlichen Krankenhäuser in Faro, Portimão und Lagos sind eine echte Katastrophe…

Hier unterbreche ich diese Geschichte einmal an dieser Stelle und springe in das kleine Reha-Krankenhaus nach São Brás de Alportel. Denn dort gibt einen Ort mit 54 belegten Betten für zwei Provinzen, die Algarve (Faro) und den südlichen Alentejo (Beja), die Kranke zurückbringt und nach Hause entläßt. Zudem gibt es eine Warteliste mit mehr als 50 Patienten auf dem Papier. Vielleicht kann die bis Ende des Jahres abgearbeitet werden? Sehr wahrscheinlich ist das nicht. Denn in dieser einzigen Reha-Institution des SNS, des staatlichen Krankenwesens, im Süden des Landes, bezahlt aus der Sozialversicherung, ist jetzt auch noch die Klimaanlage ausgefallen. Sie können sich vorstellen, was das im Süden Europas bedeutet?

Seit dem 19. Juni und in den heißen Tagen bis heute in den Juli hinein, müssen die Kranken in Betten und Rollstühlen auf ihren Abteilungen bei mindestens 32 Grad Celsius braten, schmoren und kochen. Heute, am Dienstag, waren es 41 Grad Celsius in São Brás de Alportel. Vielleicht können wir alle das Problem angehen und lösen, denn der Träger des kleinen Reha-Krankenhauses in Form des Staates Portugal, vertreten durch das Centro Hospitalar Universitário do Algarve und seine Administratoren (siehe Kasten) sind  nicht in der Lage, bürokratiefrei das Problem in den Griff zu bekommen, geschweige denn, es zu lösen. Es passiert nichts…

Deshalb dieser Kommentar und deshalb mein Aufruf an alle Technik-Freaks: Wer kennt sich aus mit Klimaanlagen? Wer von Euch wäre bereit, sich kostenlos im Reha-Krankenhaus zu São Brás de Alportel nützlich zu machen und eine gute Tat zu vollbringen? Es geht darum, die Klimanlage zu checken, notfalls zu reparieren – auf jeden Fall aber instandzusetzen.

Am Rande bemerkt… vielleicht kennen Sie noch den Paulo Neves aus den Zeiten, als er um die Jahtausendwende Präsident der RTA war? An seinem letzten Arbeitstag bekam die Tourismusbehörde in Faro Besuch von der Policia Judiciaria, (Kriminalpolizei) die in den Büros der RTA die Computer beschlagnahmte, um dem Verdacht der Korruption zu erhärten. Das ist noch eine andere Geschichte wert. Er ist in diesem fünfköpfigem Gremium die illustre Person mit dem richtigen Parteibuch: Sozialist und Sonnenschein-Aufpasser. Eigentlich richtig peinlich. Und wer das Sagen hat? Ana Filipa Varges Gomes ist die Präsidentin neben drei anderen Mitgliedern des Vorstandes. Alle diese VertreterInnen sind bis heute nicht in der Lage, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um den Patienten ein würdiges Dasein in der Reha von São Brás e Alportel zu garantieren.

Bitte wenden Sie sich doch per E-mail an folgende Adresse, wenn Sie den Damen und Herren technische Unterstützung anbieten können: administracao@chalgarve.min-saude.pt oder per Telefon an Paulo Jorge dos Santos Neves: 00351 – 289 891 100 oder direkt an CENTRO DE MEDICINA FÍSICA E REABILITAÇÃO DO SUL: info.cmrsul@cmfrsul.min-saude.pt  https://www.chualgarve.min-saude.pt/orgaos-de-gestao/ … Danke.

 

Uwe Heitkamp (62)

ausgebildeter Fernsehjournalist, Buchautor und Hobby-Botaniker, Vater zweier erwachsener Kinder, kennt sei 30 Jahren Portugal, Gründer von ECO123.Translations: Dina Adão, John Elliot, Ruth Correia, Patrícia Lara, Kathleen Becker
Photos:dpa

 

 

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