Neulich beim Fleischer, da fragte uns dieser erstaunt, ob wir Vegetarier denn schon wieder Fleisch essen würden? Ich beantwortete die Frage mit einer Gegenfrage. Wer ist der beste Freund des Menschen? Der Hund, sagte er. Nein, die Katze, sagte meine Frau. Nein, der Hund erwiderte ich. Tanto, faz? Wir vermeiden Streit, akzeptieren unsere unterschiedlichen Meinungen und uns wie wir sind. Wir kaufen jedenfalls kein Hunde- und kein Katzenfutter mehr in Dosen oder ein geschweissten Plastiktütchen. Da sind wir einer Meinung. Das verringert unser Müllaufkommen um mindestens ein Viertel. Was machen wir stattdessen? Die armen Tierchen müssen ja auch was essen, nicht wahr? Wir gehen also seit Anfang dieses Monats mit unserer Tupperware aus Glas (Ikea) zum Fleischer und kaufen zwei Mal die Woche Hunde- und Katzenfutter; Hähnchen und viel gekochten Schinken. Es ist dieses Zeug, das sich Fiambre nennt und zusammengeklebte Fleischreste sind, so ein Zeug, das normalerweise selbst im Müll landet und für den Menschen kosmetisch aufgepeppt wird. Botox aus der Küche des Fleischers…
Das spart Katzenfutter in zugeschweißten Plastiktütchen mit irgendwelchen zusammengemixten Soßen, der Lebensmittelchemie und ein bisschen Abfallfleisch, das stinkt wie die Notdurft meines Hundes. Unser Verhalten heute ist win-win-win. Es stinkt nicht mehr, wir schmeißen nichts mehr weg und die Tiere freuen sich über etwas, was sie bisher immer nur auf den Tellern des Menschen gesehen haben (inkl Reis). Und ich sage Euch, das Hähnchen kostet weniger als zwei Euro das Kilo und der Fiambre liegt bei nicht mal fünf Euro, was billiger ist als alles Dosenfutter in der Welt. Ich kann nur sagen, wir sparen uns zukünftig den Kreislauf des Schreckens. Die Idee, Müll zu vermeiden, hat uns kreativ werden lassen. Und unsere Kreativität kennt keine Grenzen. Nächste Woche Freitag mehr auf dieser Seite über Müllvermeidung. Übrigens, wir ernähren uns immer noch vegetarisch.
Ich glaube, dass wir bei uns selbst anfangen müssen, wenn wir etwas gegen den Klimawandel bewirken wollen. Denn auch Madrid bietet uns keine Lösungen …