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Die Feuerwalze kroch in der Nacht des Sonntags, am 5. August 2018 über den Berg Picota von Norden nach Süden der Algarve, den ganzen Berg hinauf und wieder hinunter und zerstörte unseren schönen Mischwald und unsere Gärten in Esgravatadouro bei Caldas de Monchique auf der Südseite. Freunde halfen uns beim Löschen mit Eimern und mit Schläuchen. Einzelne Feuer loderten immer weder auf. Aber wir gaben nicht auf und ließen uns nicht evakuieren. Oder die Polizei evakuierte uns und wir kamen nach einer halben Stunde wieder zurück, um weiter zu löschen. Keine Feuerwehren weit und breit. Wir sind es inzwischen gewohnt, uns selbst helfen zu müssen. Wir konnten doch unsere Bäume, unsern Wald nicht einfach abbrennen lassen. So überlebte die Hälfte des Waldes mit Pinien und Korkeichen, Zedern und Linden, Johannisbrot und Olivenbäumen durch die Courage einiger weniger, dem Waldbrand zu trotzen, dem Feuer mit Entschlossenheit entgegenzutreten. Es war die schlimmste Woche  unseres Lebens: vom Freitag, dem 3. August bis zum 10. August 2018. Die Feuer loderten immer wieder auf, Tag und Nacht. Der Wind blies mit hoher Geschwindigkeit. Es war extrem trocken und sehr heiß. Die Luft war stickig. Wir trugen Gasmasken und nasse Tücher im Nebel und Rauch des Waldbrandes. Und wo wir den Brand gelöscht bekamen, staute sich hernach die Asche. Aber schon eine Woche später erwachte die Natur. Aus der Asche kam eine Knospe und blühte rosa und weiß und drumherum war noch alles schwarz.

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In diesen Tagen danach sahen wir erstmals das Ausmaß der Zerstörung. Vor allem waren viele junge Bäume verbrannt, aber auch solche, die wir nicht erreichen konnten, weil die Schläuche nicht lang genug waren. Wir entschieden uns nach dem Waldbrand mit der Säuberung und der Wiederaufforstung und der Einrichtung einer Schutzzone. Denn nach einem Waldband ist die Zerstörung groß und die Ausweitung invasiver Baumarten wie Eukalyptus und Akazien die größte Plage. Denn diese  invasiven Plagen kommen nach den Feuern immer wieder neu. Wir beschlossen, eine Genossenschaft zu gründen und einen Botanischen Waldgarten einzurichten, um viele verbrannte Baum- und Pflanzenarten wieder anzupflanzen und solche, die überlebt hatten, besser zu schützen. Das ist unsere klare Ansage gegen den menschgemachten Klimawandel. Wir Menschen sind Teil der Natur und wir wollen unser vielfältiges Biotop schützen.

Deshalb begannen wir eine Crowdfunding Kampagne, um ein Waldbrand-Schutzsystem mit Hochleistungssprinklern zu installieren. Die Crowfunding Kampagne begann im Juli 2021 und endete vergangene Woche, am 15. Januar erfolgreich. Viele Spenden von nah und fern gingen ein und dafür möchten wir uns jetzt herzlich bedanken. Mit den Ausschachtarbeiten zur Verlegung der Wasserleitungen wurde bereits im Dezember 2021 begonnen und wenn wir im Frühling 2022 das Löschsystem einweihen, werden wir Zeugnis darüber ablegen, wie wir die Spenden in Höhe von 8.053 Euro genutzt haben. Unser Dank gilt allen 44 Unterstützern, im Besonderen:

Annette K. (PT), Lenz J. (DE), Erika D. (PT),Thomas Walter G. (FR), Stefanie K. (PT), Peter A. (PT), Falk St. (PT), Rita L. (PT), Inge K. (PT), Jürgen M. (PT), Doris W. (PT), Elisabete F. (PT), Manuel N. (PT), Luís P. (PT), Birgit E. (USA), Maria Manuela D. (PT), Marcus Pf. (DE), Gerhard W. (PT), Alexandra Th. (DE), Felix W. (PT), Ana Cristina J.(PT), Jelly de J. (NL), Margarida de L. F. (PT) Isabel B. (PT), Martin K. (DE), Filomena C. (PT), Vera G. (PT), Theobald T. (PT), Thomas & Susanne G. (PT), Cassandra J.Q. (PT), Michael v. R. (PT), Filipa S. (DE), Felix B. (DE), Dominika G. (PL), Andrea H. (DE), António José V. (PT), Birgit O. (PT), Katie K. (PT), Isabel Sp. (DE), Jane R. (UK) (…)

 

Uwe Heitkamp (60)

ausgebildeter Fernsehjournalist, Buchautor und Hobby-Botaniker, Vater zweier erwachsener Kinder, kennt sei 30 Jahren Portugal, Gründer von ECO123.
Übersetzungen : João Medronho, Kathleen Becker
Fotos: Uwe Heitkamp

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