Die Zeitschrift ECO123 startete gemeinsam mit der Gemeinde von Cachopo und der Grundschule „Joaquim Moreira“ aus Martim Longo eine Wiederaufforstungsaktion in Castelão. Das Dorf liegt an der Ostalgarve in einer Region, die bei den großen Bränden von Tavira und São Brás de Alportel zwischen dem 18. und 22. Juli des Jahres 2012 verwüstet wurde. Auf diese Weise beteiligte sich ECO123 zusammen mit 30 Grundschulkindern an der Kampagne zur Sensibilisierung und Schulung. Geleitet wurde die Gruppe von der Lehrerin Sílvia Barbosa und der Gemeindevorsteherin von Cachopo, Otília Cardeira. Mit Unterstützung der öffentlichen Stellen und der Bevölkerung wurde eines der am stärksten von der Feuersbrunst betroffenen Gebiete ausgewählt: Castelão, einem damals vom Feuer eingeschlossenen, und jetzt in Traurigkeit versunkenen Ort, dem nun fröhliche, verspielte Kinder Leben zurückbringen sollten.
Es wurden sechs Gruppen gebildet. Mit Hacken ausgerüstet zog eine jede mit jeweils zwei Dutzend einheimischer, für die örtliche Wirtschaft bedeutsamer Bäumchen los. Johannisbrot-, Feigen-, Oliven-, Maulbeer- und Walnussbäume, Schirmpinien, Korkeichen, Kastanien und – nicht zu vergessen – Medronho, der zwar nicht zu den Bäumen zählt, aber dennoch einen wichtigen Platz in der Algarve-Vegetation einnimmt.
Unterstützt durch Forstarbeiter der Gemeinde, wurden die besten Plätze ausfindig gemacht, in einigen Fällen auch durch Anwohner, geleitet durch eine Melange aus Erfahrungswissen und Nostalgie, die auch bis zu uns durch ihre Erzählungen im Rhythmus der Hackenschläge durchschimmerte. Die Kinder mit ihrer natürlichen Neugier stellten Fragen und lernten die verschiedenen Baumsorten zu unterscheiden, die diesen vom Rest der Welt vergessenen Ort zu neuem Leben erwecken sollen.
ECO123 war aufgebrochen, einen neuen und vielseitigen Wald entlang der Via Algarviana zu beginnen, am alten Pilgerpfad des Heiligen Vinzenz, der Wanderer von Alcoutim bis ans alte „Ende der Welt“ führt.
Nach einem Nachmittag voller kleiner Wunder, so einfache Dinge wie die Entdeckung eines Regenwurms beim Graben in der Erde, erinnerte man sich mit Befriedigung an das Sprichwort „Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.“ Hoffen wir, dass es sich bei der Wiederherstellung und Wiederbelebung des Landesinneren um einen langen und erfolgreichen Weg handelt, ohne unnützen modernen Schnick-Schnack, sondern mit Weisheit und einem Sinn für das Vermächtnis.
Wie auch im Buch “Der Mann, der Bäume pflanzte”*¹ lebendig erzählt, verstanden diese jungen Menschen, wie allein die Kraft und Hingabe eines einzelnen Menschen das Leben der anderen und die Welt um uns herum verändern kann. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Sie zeigt, wie wichtig es ist, jeden Tag eine kleine gute Tat zu begehen und wie wir nur mit unseren eigenen Händen, mit Beständigkeit und Großherzigkeit auf einer ausgetrockneten, toten Fläche einen magischen Wald entstehen lassen können. Diese Geschichte inspirierte auch ECO123 dazu, seinen Träumen zu folgen, unabhängig von der Größe der auf dem Weg erscheinenden Hindernisse. Sie lehrt uns, dass es, mag jeder Schritt auch noch so unbedeutend klein sein, es doch möglich ist, ein artenreiches und nachhaltiges Ökosystem aufzubauen und damit der Natur zu neuem Leben zu verhelfen.