Fall 2
Die Altstadt von Funchal
Vor 28 Jahren begann die Teilrestaurierung des ersten Wohnquartiers von Funchal, welches auf eine 500-jährige Historie zurückblicken kann. Vor Jahrzehnten dehnte sich die Symbolstadt der Entdeckungen gegen Westen aus und vernachlässigte den historischen und zunehmend degradierten Stadtteil: Santa Maria, auch bekannt als die „Altstadt“.
Sechs Jahre nach der Entdeckung der Insel Madeira (1419) ließen sich die ersten Siedler westlich der Bucht nieder und gründeten Funchal. Mitten in Santa Maria wurde die Kirche Igreja de Santa Maria do Calhau erbaut. Nach fast 100 Jahren (1508) war Funchal zu einer Stadt herangewachsen. Während Jahrhunderten dehnte sich die Stadt vom Meer bis zu den Bergen aus. Auch heute noch ist im Zentrum am meisten los, speziell tagsüber, zunehmend aber auch nachts.
Während Jahrzehnten entwickelte sich die “Altstadt” zu einer verkommenen Höhle, ähnlich wie die reichen Wohnviertel mit geschichtsträchtiger Architektur, aber arm, was den ganzen Rest betrifft. Verwahrloste Gebäude, eine überalterte Bevölkerung, eine entwurzelte Jugend, grenzenlose Unsicherheit, eine ungewisse Zukunft.
Deshalb wurde 1986 die Altstadt Funchals mit ihrem architektonischen Erbgut unter Denkmalschutz gestellt. „In diesem Viertel finden sich Spuren des manuelischen Baustils, Indizien des florierenden Zuckerhandels; Bauten aus dem 17. Und 18 Jahrhundert mit expressiven Charakteristiken, entstanden aufgrund der Zwangssteuern der Weinindustrie und deren Folgereichtum Häuser aus dem vergangenen und heutigen Jahrhundert“, wie es aus einem Dokument hervorgeht.
Der ehemalige Bürgermeister und jetzige Stadtverordneter Bruno Pereira hebt die verschiedenen Phasen, die die Renovierung durchlebt hat, hervor. „In den 80-er Jahren wurde die Stadt mit dem Pomme D’Or * ausgezeichnet. In Wirklichkeit aber durchläuft die Altstadt einen schwierigeren Prozess. In den Jahren 2000 gab es weitere Investitionen, wobei die Stadtverwaltung Finanzhilfen beantragte und das Gebiet mit Infrastrukturen versah: ein neues Wasser- und Stromnetz, eine Grundsanierung, Kabelfernsehen, neue Bodenbeläge aus ortstypischen Pflastersteinen.“
Die ausgeführten Arbeiten werden von vielen als erfolgreich eingestuft, entkommen aber dennoch nicht einigen Kritiken. Circa 70% aller sanierungsbedürftigen Häuser wurden renoviert, Straßen wurden für den Verkehr gesperrt und zu Fußgängerzonen umgewandelt: „Gebäude in Freizeitzentren verwandelt, in Restaurants, Läden oder Kulturstätten, ein Parkplatz in einen Stadtpark mit Meeresanstoß“, fasst der Stadtverordnete zusammen. „Nebst Geschäften und Restaurants, die dem Quartier Leben einhauchen, wurden verschiedene Infrastrukturen restauriert und viele künstlerische Initiativen lanciert“. ‘Portas com Arte’ ist die auffälligste Initiative, verleiht sie doch einigen Straßen trotz der verkommenen Gebäude ein anderes Aussehen (der ‘Fassade’, bestimmt). Es gibt noch viel zu tun. Fest steht, dass ein fast toter Teil der Stadt wieder zum Leben erweckt wurde. Der Teil, der für die Besucher am attraktivsten ist. Der Stadtteil ist für Bewohner und Besucher sicherer geworden, tags und nachts, und vor allem ist er lebendig. Hier entsteht jeden Tag, Monat, jedes Jahr eine neue Altstadt.
www.cm-funchal.pt/index.php?option=com_content&view=article&id=812&Itemid=398
www.cm-funchal.pt/index.php?option=com_content&view=article&id=167:enquadramento-historico-santa-maria&catid=63&Itemid=114 www.dre.pt/cgi/dr1s.exe?t=dr&cap=1-1200&doc=19862760%20&v02=&v01=2&v03=1900-01-01&v04=3000-12-21&v05=&v06=&v07=&v08=&v09=&v10=&v11=Decreto-Lei&v12=270/92&v13=&v14=&v15=&sort=0&submit=Pesquisar
www.cm-funchal.pt/index.php?option=com_content&view=article&id=168:accoes-desenvolvidas-em-prol-da-recuperacao-da-zona&catid=63&Itemid=114