Der Weltklimarat ist die Organisation, die für die Beurteilung der Klimaveränderungen verantwortlich ist. Das Gremium wurde von den Vereinigten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, eine unabhängige, wissenschaftliche Einheit zu bilden, fokussiert sich der Ausschuss auf die Auswertungen der Klimaveränderungen und ihre Hauptauswirkungen auf die Umwelt und Sozioökonomie. Die aus der ganzen Welt stammenden Mitarbeiter erarbeiten auf freiwilliger Basis eine spezifische Arbeit und sichern somit eine Vielfalt an Meinungen und Ansichten, die sich in den veröffentlichten Schlussfolgerungen widerspiegeln.
Der IPCC wurde im Jahre 1988 gegründet. 2007 erreichte die Organisation ihre höchste Anerkennung. Sie wurde zusammen mit Al Gore für ihre Bemühungen im Aufbau und der Verbreitung des Wissens über die durch den Menschen verursachten Klimaveränderungen sowie für die Schaffung der notwendigen Grundsteine einer Wende der bereits verzeichneten Veränderungen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Auch auf politischer Ebene spielt die Organisation eine wichtige Rolle. Ihre Schlussfolgerungen und Erwägungen verfolgen das Hauptziel, die Zustimmung und das Anerkennen der wissenschaftlichen Schlussfolgerungen seitens der Regierungen zu erlangen, damit diese eine gemeinsame Umweltpolitik schaffen. Die vier früheren Berichte (1991, 1995, 2001 und 2007) bildeten die Grundlage für die Umweltdiplomatie beim Abkommen der Vereinten Nationen über Klimaveränderungen (1992), beim Kyoto-Protokoll (1997) wie auch an den Klimakonferenzen in Bali (2007) und Kopenhagen (2009).
Der IPCC publizierte im September die ersten drei Teile dieses Berichtes. Ziel ist ein zukünftiges Abkommen über den Klimawandel (das 2015 vorgesehen ist), die Schaffung von neuen Umweltpolitiken und die Bewusstseinsbildung der politischen Entscheidungsträger.
Die wichtigsten Schlussfolgerungen sind:
- Die Erderwärmung stieg zwischen 1880 und 2012 um 0,85 Grad Celsius. Die vergangenen drei Jahrzehnte waren die wärmsten der letzten 1400 Jahre;
- Die Niederschläge und klimatischen Phänomene sind Faktoren, die wenig zuverlässige Schlussfolgerungen zulassen, die aber die hohe Wahrscheinlichkeit der Zunahme warmer Tage und die Häufigkeit von Hitzewellen in Europa, Asien und Australien abschätzen lassen;
- In den Ozeanen wurde in den Jahren 1971 bis 2010 eine Anhäufung von 90% des Energiegehaltes des Klimasystems beobachtet. Diese Erkenntnis bestätigt die Erderwärmung um 0,11 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Zwischen 1901 und 2010 stieg der Meeresspiegel um 1,7 Millimeter pro Jahr. Bis Ende des Jahrhunderts wird ein Anstieg von 28 bis 82 Zentimeter, einhergehend mit einer Wassererwärmung in den Meerestiefen, erwartet;
- Eis und der Schnee gehören ebenfalls zu den kritischen Punkten. Die Eismasse in Grönland und der Antarktis hat in den vergangenen Jahrzehnten weiterhin abgenommen, die Gletscher verschwinden und die Wassererwärmung war in den vergangenen 1450 Jahren nie so stark wie heute;
- Die Verantwortung und Verschuldung des Menschen gelten als „höchst wahrscheinlich“ und als entscheidende Faktoren für die Erderwärmung seit 1950. Der Temperaturanstieg von 0,5 bis 1,3 Grad Celsius in dieser Zeit hängt direkt mit dem Treibhauseffekt zusammen. Die durch den Menschen verursachten negativen Einflüsse bei der Erwärmung der Ozeane wurden ebenfalls bestätigt, wie auch die Veränderungen im Wasserkreislauf, die Meeresspiegelerhöhung und die Abnahme des Eis und Schnees;
Die Treibhausgase erreichen Werte wie nie zuvor in den letzten 800.000 Jahren. Kohlenstoff (C02), Methan (CH4) und Stickstoffoxyd sind mit einem Anstieg von 40%, 150% beziehungsweise 20% seit 1750 die am meist vorkommendsten Stoffe. Die Treibstoffverbrennung und Betonproduktion bewirken einen Anstieg des C02 von 54%. Menschliche Aktivitäten verursachten seit 1750 weitere 545 Millionen Tonnen C02. Davon sind 44% noch in der Atmosphäre vorhanden und verschärfen den Treibhauseffekt. Die CO2-Anhäufung von 28% in den Meeren bewirkt dessen Versäuerung. Daraus resultiert die Schlussfolgerung, dass das System gesättigt ist und sich die Schadstoffe immer mehr in der Atmosphäre ansammeln;
In der nächsten Ausgabe der ECO123 werden wir nebst der Auswertung dieses Berichtes ein Interview mit dem portugiesischen Physiker Pedro Viterbo publizieren. Er ist Mitglied der IPCC und Prüfungsexperte einiger Kapitel dieses Berichtes. Mit abgeschlossenem Studium in Physik (Meteorologie) steht er dem Portugiesischen Institut für Meteorologie und Geophysik des Meeres und der Atmosphäre vor.
Eisbär: http://hdw.eweb4.com/out/1011473.html
Fabrik: http://pixabay.com/pt/ind%C3%BAstria-fumo-fuma%C3%A7a-chamin%C3%A9-80955/
Plastikbucht: http://pixabay.com/pt/polui%C3%A7%C3%A3o-drina-res%C3%ADduos-de-pl%C3%A1stico-203737/
Fabrik 2: http://pixabay.com/pt/usina-ind%C3%BAstria-fumo-210850/
Kohlemiene: http://pixabay.com/pt/carv%C3%A3o-constru%C3%A7%C3%A3o-danos-destrui%C3%A7%C3%A3o-71517/