Alles begann in 2011 mit einer Garten-Guerilla-Aktion, erzählt Luís Bello Moraes (41) Mitbegründer der Transition-Gruppe aus Portalegre ECO123 im Patio des Kulturzentrums FICAR. Wir säten gerade tausende von Sonnenblumen in allen öffentlichen Gärten und Parks der Stadt. Als diese zu blühen begannen, trafen sich die Initiatoren mit den Anwohnern und luden sie dazu ein, inmitten der Anlagen Gemüse anzupflanzen.
In einem Einkaufszentrum hat die Transition Gruppe ihren „Poiso“, was so viel bedeutet wie einen Ruhe- und Aufenthaltsort. Dort diskutieren und entscheiden sie über ihre Aktivitäten. Dort werden Ideen und Meinungen aber auch landwirtschaftliche Produkte getauscht. Wohnzimmer und Gemeinschaftsküche sei der Poiso, Bibliothek des Nähens (costuroteca), man gibt Einmachseminare und Tipps für eine lokale Wirtschaft.
Auf die Frage welches Feedback man von den lokalen Politikern und speziell der Bürgermeisterin Adelaide Teixeira (52) bekommen habe, berichtet Luis Miguel Gonçalves (46). Man habe ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu allen Lokalpolitikern entwickelt: spätestens seit dem Tag, an dem alle verstanden hätten, dass man keine finanziellen Absichten habe und keine Subventionen wolle. Ihre Konzepte einer lokalen Landschaftskarte (mapa local) seien einfach zu verwirklichen. Das vorhandene Geld der Kommune solle zu 100% im Wirtschaftskreislauf Portalegre mit seinen zehn Gemeinden und 25.000 Einwohnern investiert werden: in die lokale Industrie, sowohl im regenerativen Energie- wie auch im Bausektor und auch in der Landwirtschaft. Global denken, lokal handeln – und auch lokal einkaufen.
Die Transportwege verkürzen, sich unabhängiger vom Öl machen, darin sieht Luís Bello Moraes eine einmalige Chance, die Wirtschaft zu reanimieren. Sie befragen die lokal ansässige Industrie und den Handel und warten auf die Ergebnisse ihrer Umfrage. (na fase da consulta, fazem inquêritos)