Von einer Idee zur Wirklichkeit

Unser Universum ist voller Farben. Die Glücklichsten unter uns können mehr als 30.000 Farben wahrnehmen. Und wir können sie nicht nur sehen, sie leiten uns auch durch unser Leben. Sie helfen uns zu kommunizieren und die Welt um uns herum zu verstehen. Aber jeder von uns kennt auch Menschen, die durch eine Sehbehinderung nur begrenzt oder gar keine Farben wahrnehmen können. Selbst wenn wir niemanden persönlich kennen, ist es nicht schwer, sich vorzustellen, wie sich das anfühlen mag.

Mit dem Begriff „sehbehindert“ bezeichnen wir nicht nur blinde Menschen, sondern auch Einschränkungen wie Farbenblindheit, Katarakt, Glaukom und Fehlsichtigkeit, kurzum alles, was eine tagtägliche Behinderung darstellt. Es ist recht einfach, sich einmal die Menge der Tätigkeiten an jedem einzelnen Tag zu vergegenwärtigen, bei denen es auf gute Sicht und Farberkennung ankommt. Beim Bekleidung auswählen, zur Schule gehen, Autofahren, Arbeiten, öffentliche Verkehrsmittel benutzen, Tabletten nehmen oder essen – man könnte auch sagen: LEBEN! In der Kindheit lernen wir mit bunten Bauklötzen zu spielen, den Himmel blau mit weißen Wolken zu malen und immer schön die grünen Gemüse zu essen.

Wie könnten Sie grundlegende Dinge wie diese tun, wenn sie NICHT in der Lage wären, Farben zu sehen?

Filipa Nogueira Pires aus Lissabon sprach drüber mit ECO123. „Unter normalen Umständen können Sie immer noch hören, schmecken, riechen und fühlen. Aber ich bin der Meinung, jeder sollte auch Farben sehen können! Deshalb haben wir einen Code erstellt, der es Sehbehinderten möglich macht, Farben zu erkennen. Wir stellen Farben durch eine Kombination von Formen dar, in Gegenständen ertastbar integriert. Es geht um Inklusion, die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren und um mehr Lebensqualität für jene, die die Welt anders als wir wahrnehmen. Wir glauben, dass wir durch die Einführung unseres Codes Sehbehinderten helfen können, ihre täglichen Aufgaben besser zu bewältigen, dass wir damit Diskriminierung stoppen und Sichtweisen ändern können.“

About the author

Uwe Heitkamp, 53, Journalist und Filmemacher, ist seit 25 Jahren in Monchique, Portugal zuhause. Er unternimmt gern lange Wanderungen in den Bergen und schwimmt in Gebirgsbächen und Seen. Schreibt und erzählt Geschichten über Menschen und ihre Bezüge zur Ökologie und Ökonomie. Sein aktueller Film „Erben der Revolution“, erzählt über 60 Minuten die Geschichte einer Wanderung durch Portugal. Zehn Menschen berichten aus ihrem Leben. Alle Protagonisten zusammen malen ein Bild vom Leben und Arbeiten in den Bergen Portugals. Der Film offenbart Einblicke in die Schönheit der Natur und das Leben der normalen Menschen. Welcher Weg bestimmt die Zukunft des Landes? (Abonnieren Sie ECO123 und sehen Sie den Film in der Mediathek)