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Leben als Schiffbrüchiger.

Ilha da Barreta

ilha6Wir befinden uns an Bord des Katamarans “Praia das Conchas“, es geht los. 35 Minuten, in denen wir uns von der herrlichen Landschaft der Ria Formosa verzaubern lassen, von der „Portas do Mar“ in Faro bis zu unserem Ziel, „Barreta“, oder auch besser bekannt als die „Ilha Deserta“. Dieser fügten die Einheimischen augenzwinkernd noch den Beinamen „Pirateninsel“ hinzu.

Mit dem erfahrenen Kommandanten Raúl Vicente am Ruder verläuft die Fahrt ruhig und idyllisch und lässt uns ein wenig von dem täglichen Zusammenspiel von Mensch und Natur erahnen.

Als wir auf der Pirateninsel von Bord gehen, entdecken wir den Schatz: ein Inselparadies mit weißem Sand und klarem, blauem Wasser, dass uns glauben macht, wir befänden uns auf einer tropischen Insel.

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Die Erforschung der Insel beginnt mit dem Verlassen des Zement-Pontons. Wir wandern auf einem hölzernen Steg, der uns auf einen Spaziergang durch Dünen und versteckte Reize führt, ohne dass unsere Anwesenheit sich nachteilig auf die ansässige Pflanzen- und Tierwelt auswirkt.

Auch wenn die Insel als Schutzgebiet ausgewiesen wurde, fällt die Anwesenheit des Menschen unangenehm auf: Der Abfall unbedachter Touristen vom alten Schlag findet sich überall, aber noch schlimmer ist es an den Angelplätzen – sich türmender Müll und chaotische Zustände sind das Markenzeichen dieser Ecke der Insel.

ilha5Aber schnell lassen wir diese negativen Eindrücke hinter uns, öffnen uns mit allen Sinnen und konzentrieren uns auf die Schönheit und Natürlichkeit, die uns umgibt. Unseren Weg kreuzen alle Arten von Menschen, vom lokalen Einwohner, der, zu Fuß unterwegs, diesen Strand zu seinem Sommer-Heiligtum erwählt hat, bis zum Besucher, der mit einem Lächeln im Gesicht die Insel mit dem Fahrrad entdeckt. Am Ende des Fußweges werden wir von Palisaden empfangen, die den Eingang zum Strand markieren. In diesen hängen einige Schilder mit Namen und Richtungszeigern, Hinweise anderer “Piraten”, die uns herauszufordern scheinen, auch diese Routen und Ziele zu entdecken.

Wir verlassen die Palisaden und setzen uns auf den Sand, um die Landschaft zu betrachten, und wir beginnen, uns wie Schiffbrüchige auf einer verlassenen Insel zu fühlen. Als wir uns umblicken und bemerken, wie groß die Entfernung zu den nächsten Leuten ist, müssen wir lächeln bei dem Gedanken, dass nur wenige Kilometer entfernt die Strände so überfüllt sind mit Menschen, dass sie um Erlaubnis bitten müssen, wenn sie nur ihr Handtuch auslegen wollen.

DCIM100GOPROEin Sprung in das kristallklare Wasser belebt den Körper und erfrischt die Seele, um den Rest des Weges durch den Sand am Meeressaum entlang zurückzulegen. Am Ende des langen Sandstrandes erreichen wir den Bootssteg. Gegenüber liegt der Leuchtturm, von uns getrennt durch im Rhythmus der Gezeiten wirbelnde Wasser der Mündung.

Am Ende unserer Wanderung versammeln wir uns im Schatten des einzigen Ortes, der uns an die Zivilisation erinnert, dem Restaurant „Estaminé“, wo wir etwas Kühles trinken. Mit neuen Kräften kehren wir langsam zurück. Die Realität holt uns ein in Form der Warteschlange, die uns zu unserem städtischen Alltag zurückbringt.

Anfahrt:
Ausgehend vom EVA Busbahnhof in Faro, nach rechts abbiegen und entlang der Marina bis zur Freiwillige Feuerwehrmann gehen. Ab hier der Mauer folgen bis zu den „Portas do Mar“, wo sich Ticket-Kasse und Anlegestelle der Fähre befinden. Wenn Sie möchten, können Sie Tickets und Informationen auch in der Kasse der Marina bekommen.

About the author

João Gonçalves (31) Stammt aus dem Alentejo. Bachelor in Kommunikation, Marketing und Public- Relations im Bereich Audiovisuelle Medien der Universität der Algarve. Arbeitet als Kamermann, Tonassistent und Cutter. Lebt in Faro.

 

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