Die zukünftige Stärke Portugals liegt zweifelsohne in der Geographie und in seinen klimatischen Bedingungen. Die Produktion von Elektrizität durch Sonne, Wind und Wasser macht das Land unabhängig. Bis ins Jahr 2030 erleben wir einen privaten Investitionsschub. Dadurch modernisiert Portugal seine öffentliche Infrastruktur nachhaltig. O Marquis de Pombal freut sich.
Die Renaissance der Via Algarviana.
Eine Volksbefragung und ein Referendum zur Steuererhebung des Staates hatten stattgefunden. Dabei kam heraus, dass das neue Portugal nur von unten her reformiert werden kann. Drei prinzipielle Werte werden in der Verfassung festgeschrieben: Vertrauen, Klarheit und Transparenz auf allen Ebenen. Man orientiert sich am Schweizer Modell des Vertrauens: jede Steuerzahlung wird eine freiwillige Abgabe. Jede Ausgabe des Staates hingegen muss transparent gelistet und sachlich begründet werden. Priorität hat nachhaltiges Investment in Bildung, Gesundheit, Natur und Mobilität. Bahn und Bus wurden zum Haupttransportmittel. Was vor Jahren noch unvorstellbar schien, ist inzwischen Wirklichkeit: die Mehrzahl der Menschen benutzen jetzt öffentliche Verkehrsmittel. Gratis. Der Wohlstand steigt.
2030. Der Tourismus alter Kategorie findet zunehmend weniger Beteiligte. Die Konsumentenhaltung weicht der aktiven Teilhabe an Natur und Kultur während des Urlaubs. ECO ist Basis für alle Entscheidungen. Nachhaltige Wandertouren stehen hoch im Kurs. Im Süden des Landes entstehen in den Bergen der Caldeirão und Monchique entlang der Via-Algarviana private Pensionen bei Bauern und Gastfamilien sowie kommunale Berghütten, die jedem Wanderer zur Verfügung stehen. Picknick- und Campingplätze werden durch die Gemeinden eingerichtet und gemanagt. Die kleinen Restaurants an der Wegstrecke sind von der Zahlung der IVA befreit. Der alte Pilgerweg São Vicente ist von seinen Menschen wiederentdeckt worden. Er lockt viele Naturfreunde aber auch religiöse Pilger an. In Mertola beginnt ein neuer Wanderweg, der nach Alcoutim und von dort bis ans Südwestkap führt. Nicht nur Wandern, auch Radfahren (BTT) und Reisen mit Pferd und Esel sind alltäglich geworden. Der in Loulé ansässige Naturschutzverein Almargem beginnt mit der Pflege des Weges, schafft Rast- und Ruheplätze mit Recycling-Containern und eine korrekte Ausschilderung mit nachhaltigen Wegweisern aus Granitsteinen. Almargem beginnt mit vielen jungen Volontären die Wiederaufforstung verbrannter Wälder mit einheimischen Baumarten. Korkeichen, Johannísbrot-Bäume und viele andere umweltschonende Fruchtbaumarten sorgen für nachhaltiges Wachstum. Sie haben die feuergefährlichen Eukalyptus- und Akazienwälder abgelöst. Viel Arbeit, aber private Spekulation auf die Natur wird fortan als ein in der neuen portugiesischen Verfassung verankerter krimineller Akt verfolgt.
Die Wanderetappen werden in einem Wanderführer genau beschrieben. Er ist in jeder Touristeninformation erhältlich ist. Kartenmaterial liegt bei. Der Wanderweg führt von Mertola über Pomarão nach Alcoutim am Fluß Guadiana entlang. Von dort geht es über Balurcos de Baixo nach Furnazinhas und Vaqueiros für diejenigen, die eine Woche Urlaub machen wollen. Wer den ganzen Weg wandert, folgt der Wegmarkierung über Cachopo nach Barranco do Velho, Salir, Alte und Silves bis nach Monchique. Quer über das Gebirge folgt der neue Wanderweg dem historischen Pilgerweg über Marmelete, Bensafrim, Barão São João nach Vila do Bispo und hinunter ans Südwestkap. Die lokalen kulinarischen Traditionen, die nach alter Rezeptur angefertigt werden, sind in vielen kleinen Restaurants ganzjährig erhältlich. Junge und alte Bauern bewirtschaften wieder ihre kleinen Äcker und organisieren workshops in Permakultur. Die Via-Algarviana wird zu einem Erlebnis, das jedem Naturliebhaber ewig in Erinnerung bleiben wird.
Mais informações: www.viaalgarviana.org; www.almargem.org Na próxima edição do ECO123 de 21 de Junho, leia a reportagem sobre o trilho Rota do Pescador da Costa Vicentina.