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Das CO 2 Weltraum-Observatorium 2 (OCO-2)

Samstag, der 18. Mai 2024.

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Das CO2-Observatorium im Weltraum gibt es seit 2023. Denn was man messen kann, läßt sich auch verringern. Bisher wurde immer behauptet, man könne CO2 weder sehen, noch riechen, weder schmecken, noch hören und auch nicht anfassen. Das US-amerikanische Goddard Space Flight Center der NASA verfügt über die größte Ansammlung von Geowissenschaftlern auf dem Planeten. Ihre Aufgabe ist es, CO2 sichtbar zu machen und eine wichtige vertrauenswürdige Quelle für umfassende Umweltinformationen über den aktuellen Zustand und die Zukunft der Erde zu sein. Die Wissenschaftler der NASA entwerfen, bauen, starten und betreiben Missionen, einschließlich Satelliten, um zu verstehen, wie unsere Erde funktioniert und um vorherzusagen, wie sich die Erde in Zukunft verändern wird.

Um die Erde aus der einzigartigen Perspektive des Weltraums zu erforschen, entwickelt und betreibt die Abteilung Erdwissenschaften Fernerkundungssatelliten und -instrumente. Sie analysieren die Beobachtungsdaten dieser Raumfahrzeuge und stellen sie Journalisten, die sich für die Klimakrise interessieren, zur Verfügung.

Das Orbiting Carbon Observatory, 2 (kurz OCO-2 genannt) der NASA liefert den vollständigsten Datensatz zur Verfolgung der Konzentration von atmosphärischem Kohlendioxid (CO₂), dem Hauptfaktor des Klimawandels. Jeden Tag misst OCO-2 das von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenlicht, um das durchschnittliche CO₂-Mischungsverhältnis in der trockenen Luft zu ermitteln, und liefert rund 100 000 wolkenfreie Beobachtungen. Trotz dieser Fortschritte weisen die OCO-2-Daten viele Lücken auf, wo kein Sonnenlicht vorhanden ist oder wo Wolken oder Aerosole zu dicht sind, um CO₂-Daten zu erhalten. Um die Lücken zu schließen und den Nutzern in Wissenschaft und Anwendung ein räumlich vollständiges Produkt zu liefern, werden die OCO-2-Daten in das Goddard Earth Observing System (GEOS) der NASA integriert, ein komplexes Modellierungs- und Datenassimilierungssystem, das zur Untersuchung des Wetters und des Klimas der Erde eingesetzt wird.

GEOS stützt sich auch auf Satellitenbeobachtungen der nächtlichen Beleuchtung und des Grüns der Vegetation sowie auf etwa eine Million Wetterbeobachtungen, die stündlich gesammelt werden. Diese Daten helfen den Wissenschaftlern bei der Ableitung von CO2-Mischungsverhältnissen, selbst wenn keine direkte OCO-2-Beobachtung vorliegt, und liefern zusätzliche Informationen über die Höhe von CO₂-Fahnen, die der Satellit nicht sehen kann. Zusammen ergeben OCO-2 und GEOS eines der vollständigsten Bilder von CO₂ in unserer Atmosphäre.

Die Behauptung, man könne CO₂ nicht sehen und nicht messen, gehört nun der Vergangenheit an. Denn weil man CO₂ Werte zählen kann, läßt sich der CO₂-Fußabdruck eines jeden Landes, eines jeden Konzerns, eines jeden Bürgers dieser Erde nicht nur messen, sondern eben auch verringern.

Uwe Heitkamp (64)

ausgebildeter Fernsehjournalist, Buchautor und Hobby-Botaniker, Vater zweier erwachsener Kinder, kennt sei 30 Jahren Portugal, Gründer von ECO123.Translations: Dina Adão, John Elliot,  Patrícia Lara
Photos: NASA

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