Samstag, der 15. Juli 2023.
Seit der industriellen Revolution sind durch den Einsatz fossiler Brennstoffe enorme Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre ausgestoßen worden. Das Gas verringert die Wärmeabstrahlung von der Erde und führt so zum Temperaturanstieg auf unserem Planeten. Jedes Jahr kommen mehrere Milliarden Tonnen Kohlendioxid hinzu, von denen wir heute wissen, dass sie mehrere Jahrhunderte in der Erdatmosphäre verbleiben werden. Das Tempo der Erderwärmung wurde lange unterschätzt. Ihre Folgen sind dramatisch: Eisschmelze, Anstieg des Meeresspiegels, verheerende Waldbrände und immer schlimmere Dürren.
Was tun gegen die Erderwärmung? Kann Technologie unser Klima retten, fragen Politiker die Wissenschaftler? Wie wäre es mit einem Verhalten „Zurück zur Natur“, frage ich die Politiker? Wie wäre es mit einer schrittweisen Reduzierung des eigenen CO2 Fußabdrucks? Das könnte an vielen Ecken und Kanten des persönlichen Lebens beginnen: bei der Vermeidung von Müll, beim Einkaufen von lokalen Produkten, bei der Suche nach einem Stromproduzenten, der die Elektrizität sauber herstellt. In Portugal wäre das Coopernico, die Stromkooperative. Wer sich fleischlos ernährt, reduziert seinen eigenen Fußabdruck – oder wer jetzt Abstand von seinem benzin- oder dieselbetriebenen Auto nimmt und sich elektrisch bewegt, mit der Bahn im Fernverkehr, mit Bussen im Nahverkehr, mit dem Elektroauto, wer auf dem Land lebt. Das bezieht auch die Politiker ein, die sich mal fragen sollten, wie sie eine Vorbildfunktion leben könnten. Verzichten auf Fliegen? Wer auf dem Land lebt, hat die Chance, sich bäuerlich zu betätigen, zumindest für den eigenen Verbrauch: ein kleines Kartoffelbeet anzulegen, den eigenen Salat und die Tomaten, Paprika und Zwiebeln zu züchten, Bohnen usw.
Als ich vor fünf Jahren in ECO123 einen Test vorstellte, der zum Beispiel genau nachweist, wieviel CO2 der Kauf eines Kilo Kartoffeln (Pommes frites) aus dem Gefrierfach eines Supermarktes freisetzt, durch die industrielle Weiterverarbeitung und die monatelange Kühlung der gefriergetrockneten Kartoffeln, nämlich knappe fünf Kilogramm CO2 pro Kilogramm Kartoffeln – im Gegensatz zu den eigenen Kartoffeln aus dem eigenen Garten, nämlich 200 Gramm CO2, wurde jedem klar, daß es auch anders geht. Wer einen Baum pflanzt – oder sogar mehrere pro Jahr – kann diese Baumpflanzungen seinem eigenen CO2-Konto gutschreiben. Wer sich ein Dutzend Solarpanele kauft und seinen Strom selbst produziert, was gar nicht mehr so abwegig ist, kann rund 25% seiner Emissionen einsparen. Wer den Weg schafft, zurück zur Natur zu gehen, wird im Moment dafür nicht belohnt. Er belohnt sich selbst, wenn er bemerkt, daß er dazu beiträgt, daß die Atmosphäre weniger aufgeheizt wird: Denn alles, was über 37 Grad Celsius in der Außentemperatur liegt, ist nichts anderes als Fieber. Und Fieber ist ein Zustand, der fast immer auf Krankheit basiert. Und nun?
Im Botanischen Garten in Caldas de Monchique gibt es einen kleinen Myawaki Wald. Dort drinnen ist es immer zehn Grad kühler als sonstwo draußen in der Sonne. Sie können bei uns mitmachen, heimische Bäume pflanzen und einen Wald betreuen. Sie können einen Baum adoptieren und sponsorn. Fühlen Sie sich eingeladen, mitzumachen.