Samstag, der 21. Dezember 2024.
Diese Geschichte beendet 2024 und läutet das Neue Jahr 2025 ein, ein Jahr, mit dem die Hoffnung verbunden ist, dass es viel besser wird, und zwar in jeder Hinsicht. Denn eine Verbesserung des Schutzes der Natur schützt Fauna und Flora und letztendlich kommen Klima- und Naturschutz sogar dem Menschen selbst zugute, gesundheitlich wie finanziell. Vor diesem Hintergrund erzähle ich Ihnen diese Geschichte…
Vor nicht allzu langer Zeit wartete eine junge, zierliche und gutaussehende Dame in einem riesigen Pick-Up vor der Hofeinfahrt unseres Hauses. Sie kam aus Silves und arbeitete seit einer Woche bei einer Firma, die für die EDP, die für E-Redes, die für irgendeinen Subunternehmer in Silves tätig war, der normalerweise schlechte Nachrichten überbringen muß. Ich brachte gerade meine grünen Abfälle zum Komposthaufen und war überrascht, als diese Dame mich ansprach. Man müsse unsere 120 Jahre alte Schirmpinie fällen, da diese mit den drei Hochspannungsleitungen, die von E-Redes über unser Grundstück gespannt sind, in Konflikt kommen, was ich nicht bestätigen konnte …
Ich antwortete ihr in aller Klarheit, daß kein einziger Baum auf diesem Grundstück des neuen Botanischen Gartens in Caldas de Monchique von irgendeiner Firma, die ihre MitarbeiterInnen nicht mal vernünftig beschäftigen und bezahlen kann, gefällt wird. Die E-Redes ist nämlich eine Firma des immer noch „Fastmonopolisten EDP“, in der nahezu alle Dienstleistungen outgesourced werden, das heisst, diese Firma beschäftigt jetzt viele freie MitarbeiterInnen und Subunternehmer, die sie nicht sozialversichern muss und weit unter Tarif freiberuflich bezahlt. Die E-Redes ist also eine Firma, die kaum eigene MitarbeiterInnen hat (ausser ein paar Ingenieure) und durch ihr Geschäftsmodell Menschen ausnutzt und rechtlos stellt. Das war einmal anders. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die EDP-Distribuição hat jetzt einen anderen Namen, das Kind heisst E-Redes, es trägt nur andere Kleider, wie der chinesische Kaiser, der nackt ist, wenn er sich auszieht: es ist immer noch die EDP-Distribuição. Und diese Scheingesellschaft lässt Hochspannungsleitungen über Häuser und Bäume ziehen, die dann für die Entstehung von Waldbränden mitverantwortlich sind, siehe den Waldbrand von Monchique, ausgebrochen am Freitag, dem 3. August 2018 um 13h30, der durch ein Hochspannungskabel im Kontakt mit einem Eukalyptusbaum Funken schlug. Denn es braucht Elektrizität, um ein Feuer anzufachen…
Siehe: http://monchique-alerta.org/wp-content/uploads/2019/05/FINAL-Relatorio-Monchique.pdf
übrigens: Hochspannungsleitungen gehören in die Erde verlegt. Wie in jedem modernen EU-Land von Finnland bis Spanien, werden Hochspannungsleitungen erst isoliert und dann in die Erde verlegt. Sogar in China machen die das schon. Deswegen gibt es auch dort weniger Waldbrände. Nur in Portugal und in den USA, genauer gesagt in Kalifornien, einem weiteren etwas technisch rückständigen Land auf dieser Erde, werden die Kupferkabel ohne Isolierung über Land verlegt und gespannt, wo sie bei hohen Temperaturen dann durchhängen und bei Starkwinden Bäume berühren und Funkenflug provozieren, die wiederum Waldbrände auslösen. Aber Portugal ist ja auch ein Land am Ende Europas. Da nimmt man es nicht so genau mit dem technologischen Fortschritt und der Innovation. Es gibt ja bereits so etwas wie eine Feuerwehr, die dann die brennenden Eukalyptusmonokulturen löschen soll. In der Theorie jedenfalls, denn in der Praxis lassen sich brennende Eukalyptusbäume nicht löschen. Das ist so ähnlich, als wenn Sie versuchen, ein brennendes Auto mit einem Eimer Wasser zu löschen. Da lacht das Feuer über die Einfalt des Menschen. In Monchique aber haben die Feuerwehren das bereits aus eigener Erfahrung mitbekommen. Man lebt auf einem Vulkan, wenn man sich in Monchique ansiedelt.
Die E-Redes sind jedenfalls bis heute noch nicht auf die Idee gekommen, ihre frei verlegten Kabel zu isolieren. Dazu bräuchte man nur eine Dose Spray, um die Leitungen mit Plastik zu isolieren. Mit flüssigem Plastik kann man Kabelstränge beschichten…
Deshalb haben wir von der Genossenschaft Esgravatadouro CRL eine Erfindung gemacht und in einen Kurzfilm gegossen. Schauen Sie sich den Film einfach mal an. Wir haben, seit drei Jahren machen wir das jetzt, alles Regenwasser in Dachrinnen aufgefangen und in Zisternen geleitet und benutzen das Regenwasser in trockenen Sommermonaten, wenn Hochspannungsleitungen unsere Bäume berühren sollten, was sie nicht machen: wir löschen Waldbrände gleich am Anfang einer Krise, so daß die Natur vor den Profitinteressen des Stromversorgers geschützt wird.
Denn entweder die EDP und auch die E-Redes verdienen mit ihrer Elektrizität viel Geld, koste es, was es wolle, oder unser Sprinkler-System schützt die Natur vor den Profitinteressen jener Industrie und dämmt Waldbrände gleich im Entstehen ein und löscht sie. Die zierliche Dame, die über Umwege für die Firma E-Redes gearbeitet hat, hat übrigens in der Zwischenzeit einen besseren Job gefunden. Schlechte Nachrichten zu überbringen, war nicht so ihre Sache. Sie überbringt viel lieber gute Nachrichten. In diesem Sinne frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr…