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Das Wort zum Schluss

Nº 139 – Nach Portugal mit der Eisenbahn?

Samstag, der 17. Dezember 2022. Neulich las ich in der ECO123, daß der Ort Monchique vom Aussterben bedroht sei. Und im selben Magazin fand ich online eine Stellenausschreibung. Was soll ich sagen, der Zufall ist schuld daran, daß ich Leipzig verlies, meiner Neugier nicht widerstehen konnte und mich auf die Socken machte, nach Monchique im gleichnamigen Gebirge. Ich wollte den Job. Und hier ist meine Geschichte.   Reisen soll ja Freude machen, soll sicher, möglichst schnell und preisgünstig sein. Mit Billigflügen konnten wir uns diese Wünsche über Jahre hinweg erfüllen. Nun wird Fliegen teurer. Außerdem hat sich herumgesprochen, das wir …

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Lieber Gott (falls es dich heutzutage noch gibt)

Ich wurde gebeten, meine Gedanken zur COP26 zu schreiben, die gerade in Glasgow zu Ende gegangen ist. Als ob ich irgendwie ein Experte wäre oder sogar das, was man heute, glaube ich, eine Art “Influenzer” nennt. Das bin ich leider nicht. Deshalb habe ich beschlossen, einen offenen Brief zu schreiben. Lieber Gott (falls es dich heutzutage noch gibt) Ich brauche deine Hilfe. Wie du weisst, bin ich ein ganz normaler Mensch. Ich mache mir Sorgen um die Umwelt und den Klimawandel und würde gerne meinen Beitrag dazu leisten. Aber ich bin verwirrt: Was kann ich selbst tun? Du erinnerst dich …

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Ethik. Was ist das?

Banküberfall? Subventionsbetrug? Finanztransaktionssteuer? Geld ist ein endloses Thema, über das wir uns hier streiten, lachen, weinen und auch wieder vertragen und über die wir viele hundert Seiten füllen könnten. Aus vielen verschiedenen Perspektiven: als Gewinner und als Verlierer. Wir können über diese eine Nacht in dem Spielcasino schreiben und über den Millionengewinn, den zwei Männer mit nach Hause nahmen, oder über das Finanzamt, das doch tatsächlich versuchte, die IRS aus dem Jahre 2016 zwei Mal zu kassieren. Und die Geschichte des vielen Falschgeldes, das in Monchique in einer Schweinefarm monatelang gedruckt wurde, ohne aufzufallen, würde sicherlich auch viele LeserInnen finden. …

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Ein Bündnis aus Liebe zum Baum

Sind wir Portugiesen Feinde des Waldes? Mögen wir keine Bäume? Der große Agrarwissenschaftler Joaquim Vieira Natividade (1899-1968) machte auf unsere Dendroklastie* oder Dendrophobie* aufmerksam und versuchte stattdessen, im Volk die Liebe zum Baum zu kultivieren. Nur wenige haben ihn gehört. Wald, im ökologischen Sinne des Wortes, haben wir eigentlich gar nicht, nur ein paar Überbleibsel. Was gemeinhin als “Wald” bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine ungeordnete Ansammlung von Bäumen und Forstgebieten industrieller Natur, eintönig und gefährlich, leicht entflammbar. Sind es Monokulturen? Vielleicht nicht einmal das, denn die meisten von ihnen sind nicht einmal forstwirtschaftlich (wenn auch industriell) genutzt. Sie sind …

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EDEN
Der Botanische Waldgarten in Caldas de Monchique

Wenn das keine gute Nachricht ist! Mitarbeiter, Freunde, Paten, Abonnenten und Anzeigenkunden der Zeitschrift ECO123 pflanzen über eine Dauer von zehn Jahren mehr als 1.000 junge, unterschiedliche Baumarten im Neuen Botanischen Garten von Caldas de Monchique (Portugal). Einen Baum pflanzen beschränkt sich nicht auf das Buddeln eines Loches und das Hineinsetzen eines Baumes. Ein Biotop ist ein komplexes Wesen aus Geben und Nehmen, Warten und Wachsen, ausruhen, neue Kraft schöpfen und interagieren. Im Verlauf dieser Geschichte wird Ihnen davon berichtet, was alles notwendig ist, damit sich ein Baum in seiner Erde auch wohlfühlen kann. Und dazu gehören nicht nur die …

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Reisende oder Touristen?

Der Reisende ist ein geschichtlich interessierter Entdecker, der die Identität eines Volkes erkunden möchte. Er will neue, andere Erfahrungen machen, das Erlebte festhalten und daraus lernen. Der Tourist hingegen konsumiert lediglich ein speziell für ihn entwickeltes Produkt, er ist sozusagen eine „Fast-Food“-Version des Reisenden. Reiseliteratur, die über die Algarve berichtet, ist voller Erzählungen von Reisenden, die das Pulsieren des Landes spüren, die Lebensart seiner Bewohner kennenlernen, und vorurteilslos mit ihnen in Kontakt treten. A. H. Stuart (1) schreibt: „Der englische Tourist kann als eine Person beschrieben werden, die zum Vergnügen reist, oder um Erfahrungen zu machen und Wissen zu vermehren. …

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Das letzte Wort

Gute Nachrichten zum Schluss. António da Encarnação ist 81 Jahre alt, stammt aus Monchique und hat in seinem langen Leben sehr viele Waldbrände miterleben müssen. Im letzten, in 2018 verlor er ein Haus und viele Kastanien und Korkeichen; im vorletzten, in 2016, verlor er ein anderes Haus. Trotzdem verlor er nie seine gute Stimmung. Sein ganzes Leben lang arbeitet er schon als Bauer und versorgte nicht nur sich selbst, sondern viele andere Einwohner mit lokalen Erzeugnissen von seinen Feldern. Die Qualität seiner Erzeugnisse, die er auch im hohen Alter – trotz eines Schlaganfalls – immer noch erntet, ist über die …

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“Wäre das Klima eine Bank, wäre es schon längst gerettet”

Vor fast einem Jahr hörte die damals 15-jährige Greta Thunberg auf zur Schule zu gehen und setzte sich vor das schwedische Parlament. Sie streikte aufgrund fehlender Maßnahmen gegen die Klimakrise. Ihre Initiative verbreitete sich sehr schnell auf der ganzen Welt und erreichte Tausende anderer junger Schüler. Heute gibt es bereits mehr als 4.175 Schülerstreiks – ist auf der Webseite #FridayForFuture zu lesen. Ihre Botschaft ist klar: Sie wollen, dass die Politik den Klimawandel bekämpft, um den jüngeren Generationen eine sichere Zukunft zu garantieren. Dank dieses existenziellen Statements konnte Greta nicht nur Gleichaltrige, sondern alle Generationen mit dem Aufruf zur Bekämpfung …

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Lieben Lernen

Ein Beispiel für uns alle

Es gibt keine Dinosaurier mehr Es gibt sie schon lange nicht mehr, dennoch haben sie mich über weite Strecken meines Lebens begleitet. Ich spreche von den vor Millionen von Jahren ausgestorbenen Dinosauriern, die uns allen als Beispiel dienen können. Wenn wir uns anschauen, was in der Vergangenheit mit ihnen passiert ist, erlaubt uns dies in gewisser Weise auch einen Blick in die Zukunft, vor der wir unsere Augen nicht verschließen dürfen. Ich erinnere mich noch genau an den Zauberwürfel, mit dem alle spielten, als ich noch ein Kind war. In dieser Zeit erschien auch ein kleines Wunder mit dem seltsamen …

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Wir sind auf Sendung – live dabei!

Die Atmosphäre, so wie auch die Haut eines jeden Organismus, schützt und nährt diesen lebenden Planeten. Sie schützt vor den Gefahren kosmischer Strahlungen; reguliert die Oberflächentemperatur durch den Treibhauseffekt; erlaubt die Zirkulation von Nährstoffen und anderen natürlichen Elementen; beteiligt sich am Wasserkreislaufsystem; und ist die Schicht, in der wir und viele andere Lebewesen leben, uns entfalten, vermehren und weiterentwickeln. Deshalb ist die Atmosphäre ein Medium, das uns am Leben hält und nicht irgendwas ganz weit oben oder außerhalb von uns, womit wir eigentlich nichts zu tun haben. „Wir gehen draußen spielen“ – ein Satz, den wir von Kindern immer seltener …

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