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Report

TAG 4
Von Messines nach Alte.

TAG 4
Von Messines nach Alte.

Mein Frühstück bestelle ich nebenan. Es kostet 2 Euro und vierzig Cents und es ist acht Uhr, als ich den Schlüssel an der Rezeption abgebe und rübergehe zu Senhor Jorge. Heißen Milchkaffee und bitte ein Käsebrötchen. Bom dia. Nach zwei Minuten steht alles auf dem Tresen und ich nehme mein Frühstück mit auf die Terasse hinaus. Messines ist bereits erwacht und ich studiere meinen Weg auf der Landkarte. Ich möchte ins Vale Vinagre und beginne alsbald meinen kleinen Aufstieg. Zuerst einmal hinaus und unter der Autobahn durch, die die Algarve mit dem Zentrum des Landes verbindet. Überall gibt es Wege …

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TAG 3
Vom Stausee Funcho bis Messines.

São Bartolomeu de Messines ist die Stadt des Schriftstellers, Pädagogen und Juristen João de Deus Ramos, der hier im Jahr 1830 geboren wurde und damals landesweite Bedeutung mit seinem Bildungsprogramm für Kinder und Erwachsene erringt. Er studiert Recht in Coimbra und stirbt 1896 in Lissabon. Das lese ich bei meiner Ankunft vor dem Casa do Povo, dem Haus des Volkes. Gemeißelt in Stein. Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, daß Messines mehr als nur eine von sieben Gemeinden der alten Hauptstadt der Algarve sein möchte. Wenn ich mich also nicht täusche, wäre Messines gern eine Kreisstadt, unabhängiger …

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TAG 2
Von Silves zum Funcho Stausee.

TAG 2
Von Silves zum Funcho Stausee.

Aufgewacht. Ich knipse das Licht an und finde mich in einem 45 Euro Zimmer in einer Pension wieder, die meinen Hund akzeptiert: sie verlangt dafür fünf Euro Aufschlag. Auf meine Frage, ob das mit oder ohne Frühstück sei, erhalte ich keine Antwort. Aber das Mitbringen von Haustieren sei generell erlaubt. Gerade stelle ich mit der Fernbedienung den Kameraden an der Ecke dort oben ein, wo sich Wand und Zimmerdecke treffen, um den Wetterbericht abzurufen. Keine Änderung in Sicht. Es bleibt heiß und trocken. Wunderbares Touristenwetter, schlecht für den Wald, für die Landwirtschaft und für das Klima. Avocado- und Orangenbäume, die …

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Nº 123 – Ana Pêgo und das untragbare Gewicht des Meeresmülls

Samstag, der 22. Januar 2022. “Die Leute hören von dem Problem, erschrecken sich über das Problem und wollen etwas ändern, meinen aber, dass das sehr schwierig ist und sie es nicht schaffen werden.” Um genau diesen Gedanken entgegenzuwirken, sensibilisiert die Meeresbiologin Ana Pêgo Menschen für den Schutz der Meere.  Es ist doch so: jeder von uns kann etwas ändern. Indem wir einen Fuß vor den andern setzen, können wir alle Veränderung bewirken. Bekannt für ihre Entschlossenheit, sieht die Biologin im Meeresmüll einen Geschichtenerzähler. Und als Aktivistin nutzt sie ihn, um neue Geschichten zu erzählen. In diesen Stories hat der Protagonist …

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Epilog – Im Süden: Zu Fuß unterwegs

Eines frühen Morgens auf dem Algarve-Fußweg beschäftigt mich ein Traum, eine Geschichte, die ich hier noch erzählen möchte. In dem Traum geht es darum, daß eine Gruppe junger Menschen in ihrem Dorf am Wegesrand beginnt, einen kleinen Baum zu pflanzen, dann einen zweiten Baum und noch einen und sie verabreden, jeden Tag einen weiteren Baum gemeinsam am Wegesrand zu pflanzen, auf daß ihren Kindern und deren Kindern jene noch jungen Bäume, eines fernen Tages, wenn diese Bäume dann groß und stark geworden sind, Schatten spenden und Früchte schenken. Eine andere Gruppe von Leuten schaut dem Treiben skeptisch zu und versucht, …

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Im Süden: Zu Fuß unterwegs
TAG 1 – Der unerwartet große Durst

TAG 1 – Der unerwartet große Durst

In diesem warmen und trockenen Jahr, als der Sommer nicht enden will, ziehe ich an einem Sonntag im Oktober die Haustür hinter mir zu, schließe die Tür ab, schultere den Rucksack und gehe mit meinem Hund zu Fuß über Land nach Osten. Ich habe mir eine Woche Zeit genommen: eine Woche keinen Computer und ein Leben ohne Internet. Eigentlich will ich den Feldweg nehmen, der direkt hinter dem Haus beginnt und in die Natur führt oder das, was davon noch nach dem großen Waldbrand von 2018 übrig geblieben ist.   Denn nach ein paar Kilometern gibt es diesen versteckten Wasserfall, …

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Auf der Straße nach Nirgendwo

Sein oder Haben, das ist auch hier die Frage. Renault feiert seinen 122. Geburtstag. Was gibt es da zu feiern? Mir kommen drei ganz unterschiedliche Geschichten in den Sinn. Die erste ist jene: ein siebenjähriger Junge wird von einem Auto angefahren. Das Kind will an einem Fußgängerüberweg die Straße auf seinem Tretroller überqueren, wie die Polizei mitteilt. Dabei erfasst eine 48-jährige Autofahrerin mit ihrem Wagen den Jungen. Der Siebenjährige sei bei dem Unfall am Abend des Sonntags mehrere Meter von dem Auto mitgeschleift worden. Er erliegt später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Solche Nachrichten jeden Tag zu lesen, empfinden wir …

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Machtmißbrauch in Zeiten der Krise.
Von Theobald Tiger

Es sind Geschichten, die sich alle irgendwie gleichen. Immer geht es um Geld und um fehlende, auch soziale Gerechtigkeit. Diese Geschichten handeln von Behördenwillkür durch die Institutionen des Staates, von Ungerechtigkeit, Rechtlosigkeit und dem Mißbrauch von Macht. Nein, wir schreiben keine Geschichte über China oder die Phillipinen. Wir kehren stattdessen vor der eigenen Haustür. Als ich diese Geschichte von Maria N.* erzählt bekomme, ist diese 67 Jahre alt und seit einem Jahr in Rente. Sie bekommt jeden Monat knapp 400 Euro. Dafür hat sie mehr als 40 Jahre in die Sozialversicherung eingezahlt. Dann passierte das Unvorstellbare. Sie erhielt ein Schreiben …

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Zeit ist Geld?

Mensch will immer mehr: mehr Technologie, mehr Komfort, mehr Konsum, mehr Geld. Ein Lebensstil, der viele unbeantwortete Fragen aufwirft. Was passiert auf seinen Äckern, in seinen Wäldern, auf seinen Straßen, in seinen Städten, an seinen Arbeitsplätzen, an seinen Schulen und Universitäten? Mensch drückt sich vor konkreten Antworten und Entscheidungen. Mensch macht weiter, wie seine Maschinen, als wären diese Fragen nicht relevant: was ist drin in seinem Essen, in seiner Kleidung, in seinen Medikamenten? Hat die Industrialisierung ihn und seine Erde vergiftet? Wie sauber ist das Grundwasser, die Luft zum Atmen? Verhindert sein Lebensstil jedwede Weiterentwicklung? Sollte Mensch die Maschinen nicht …

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Gibt es ein Leben vor dem Tod?

Wir befinden uns in Nepal. Wenn M aus den Fenster seiner Kindheit blickt, sieht er auf ein grünes Tal und etwas weiter da unten befindet sich Misch- und Nadelwald. M stammt aus Merangdi, einem Dorf mit wenigen Häusern im Distrikt Solukhumbu. Wenn er dann aus dem Haus der Eltern tritt und hoch nach Norden schaut, steht da der höchste Berg der Welt, der Mount Everest, 8.848 Meter hoch, im Himmel, wenn das Wetter gut ist. Es ist imposant, wie der hohe Gipfel über dem Tal und der Provinz Nummer 1 trohnt. M und seine drei Geschwister, zwei ältere Brüder und …

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