Wenn ein Baum fällt – Eine Geschichte der Erdbefreiungsfront
Regie: Marshall Curry, Sam Cullman
Jahr: 2011
Genre: Dokumentarfilm
Dauer: 85 Min.
Website: www.ifatreefallsfilm.com
Im Dezember 2011 hat in den USA eine Polizeiaktion zur Gefangennahme aller 14 Mitglieder der radikalen Umweltschutzorganisation Erdbefreiungsfront (ELF, nach dem englischen Original) geführt. Die Gruppe wurde vom FBI als “grösste terroristische Bedrohung im Inland” klassifiziert. Einige Jahre lang hat die ELF, die in anonymen Zellen ohne zentrale Führung operierte, viele medienwirksame Sabotageakte gegen Firmen ausgeführt, die sie anklagte, die Umwelt zu zerstören. Der Film beobachtet die Verhandlung gegen Daniel McGowan, Mitglied einer Zelle und Normalbürger, dessen Verzweiflung angesichts der Umweltzerstörung ihn zu immer extremeren Aktionen treibt, bis er wegen Öko-Terrorismus angeklagt wird, was ihn für den Rest seines Lebens hinter Gitter bringen kann. Es werden jedoch alle beteiligten Parteien gezeigt, McGowans Mitstreiter und andere Umweltschützer, die Unternehmer und die Kräfte der Staatsgewalt. Daraus resultiert ein intelligenter Film, der uns anregt, nachzudenken, einmal über die Grenzen bei der Verteidigung einer Sache, über die Richtigkeit der Sache selbst, über die Verteidigung der Natur und auch der Wirtschaft, sowie darüber, was wir unter Terrorismus verstehen. Es gab noch keine Erstaufführung in Portugal. “Wenn ein Baum fällt” hatte grossen Erfolg bei Publikum und Kritikern, wurde beim Sundance Festival prämiert und für den Oscar des besten Dokumentarfilms 2012 nominiert.