Den Begriff ECO gibt es schon seit ewigen Zeiten. Populär wurde das Konzept in den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, als junge Leute sich die Haare bis zur Taille wachsen ließen nach der Devise „Was natürlich ist, ist gut“. Make Love not War geriet zu einem universellen Motto, und die Idee, dass eine Rückkehr zur Natur uns retten würde, erschien ein erreichbares Ziel. Was für ein schöner Traum – und was für ein Irrtum! Das Gegenteil ist nun der Fall: die zunehmende Zivilisierung beschleunigt die Konfrontation mit der Natur, die Zahl der Konfliktherde zwischen den Völkern ist gleichbleibend hoch, und das Wörtchen ECO wurde unterschwellig zum Schlachtruf in den andauernden, Wachsamkeit, Intervention, Diskussion und Überzeugung erfordernden Auseinandersetzungen im Engagement gegen die fortgesetzte Dezimierung aller anderen Spezies durch den Menschen. Es geht bei ECO folglich um das Streiten der Intelligenz gegen Anmaßung und Ignoranz mit dem Ziel einer harmonischen Koexistenz.
Zu Beginn des Jahres 2000 schrieb Barry Gifford ein Gedicht über die Zukunft der Welt. Er nannte es Brieflein an einen fernen Freund und schrieb: Kraniche lassen sich bedächtig nieder / Auf dem nahegelegenen Teich / Wolken ziehen vorbei / Keine Liebespaare / Oder Freunde / Vögel, Wetter / Das genügt. Der amerikanische Schriftsteller drückt damit ein von vielen Menschen empfundenes Gefühl der Hoffnungslosigkeit aus. Aber wir dürfen nicht aufgeben, wir müssen uns einbringen! Der Kampf für die Achtung unseres Planeten und seiner Artenvielfalt ist zugleich ein Kampf für die Würde des Menschen. Und genau das bedeutet ECO: wir müssen unsere Heimat verteidigen, unser Oikós, den Lebensraum, der sich von unseren Herzen bis zu den Sternen am Himmelszelt erstreckt.