Das bedingungslose Grundeinkommen vermittelt uns einfach nur folgendes: in Würde zu leben hat keinen Preis. Es gibt keinerlei finanzielle Entschuldigung dafür, dass ein Fünftel der Bevölkerung an der Armutsgrenze lebt, wobei viele hunderttausend wirklich arm sind und dass sich bei vielen die Lebensumstände ohne jegliche Vorankündigung ändern können. Ihnen fehlen lebensnotwendige Güter und Grundleistungen und sie sind vollkommen machtlos. Es gibt weder finanzielle, noch politische oder irgendwelche anderen Entschuldigungen. Es ist ganz einfach nur notwendig gerechter zu teilen, so gerecht wie nötig und es ist unverständlich, dass es einem Land nicht möglich sein soll, dies zu leisten.
Ich kann der Liebeserklärung an diese Idee keinen Glauben schenken, wenn mir jeder Bürger unverändert sagt: „Ja, die Idee ist gut…, wenn es möglich wäre… usw., früher war es besser“. Unverändert frage ich mich dann, welchen Platz diese Person in der Gesellschaft einnimmt, nicht um über sie zu urteilen, sondern um zu verstehen was sie zu gewinnen oder zu verlieren hat.
Wir Bürger die wir uns um uns selbst und unsere Nachbarn sorgen, müssen nur wünschen – wünschen im Sinne von Verlangen. Wir brauchen keine Rechnungen aufzustellen. Womöglich hat der Leser auch schon einmal einen alternativen Staatshaushalt erstellt, wenn ihm missfiel was die Regierung vorlegte? Und in der Tat kann es nur demagogisch sein, ob pro oder contra, wenn man dieses Problem mit einer Bierdeckelrechnung vereinfacht.
Das Grundeinkommen hat die erforderlichen Merkmale, um es bedingungslos zu verteidigen. Seine vier Pfeiler sind klar definiert: universell und bedingungslos, um abgesehen von der Verpflichtung Reichtum und Einkommen umzuverteilen, Vorurteile und Bevormundungsdenken nicht zuzulassen. Individuell und ausreichend, um über Statistiken hinaus, jedem Menschen gerecht zu werden. Brauchen wir noch mehr Gründe?