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Márcia Santos + Maurício Namora, Ostra Portuguesa

Geburtshaus der portugiesischen Auster

Die portugiesische Auster gilt unter den Franzosen als die Beste ihrer Art. Diese Landsleute sind es auch, die diese Gaumenfreude europaweit am meisten konsumieren. Da sich unsere Auster aber etwas langsamer und schwächer als ihre Rivalen entwickelt, erhalten wir asiatische Baby-Austern aus Frankreich, um diese an der Küste der Algarve aufzuziehen, wo sie sich schneller entwickeln. Ausgewachsen kehren sie an ihren Ursprungsort zum Verzehr zurück. Unsere einheimischen Austern verschwinden allmählich von den drei existierenden Austernbänken.

Márcia Santos aus Lissabon und Maurício Namora aus Madeira beschlossen während ihres Studiums der Meeresbiologie an der Universität der Algarve, diese Situation zu verändern, indem sie das Projekt «Geburtshaus der Auster der Algarve», welches bereits prämiert wurde, ausarbeiteten. Die Idee dieser zwei Forscher ist mehr als nur ein wissenschaftliches Projekt. Den Kern bildet der wirtschaftliche Aspekt. Die Reproduktion unserer Auster wird an die Praktika in asiatischen Laboratorien angeglichen und reicht bis ins Nachbarland Spanien. Alles in allem wird es der Rettung der portugiesischen Auster dienen.

“Es ist nicht unser Ziel, die bereits auf dem Markt existierenden Austern zu ersetzen, sondern im Gourmetsektor ein komplementäres Produkt zu einem höheren Preis anzubieten“ vertrauen uns die zwei jungen Forscher an, die sich nun dem ökonomischen Teil des Projektes widmen. Es gilt, Investoren zu finden und die notwendigen Millionen zu beschaffen, um das Projekt starten zu können.

ECO123 konnte es nicht unterlassen, den Einfluss auf die Umwelt anzusprechen. Unsere Gesprächspartner, die sich als Freunde der Umwelt bezeichnen, sind sich einig: „Die Ausbeutung in der Muschelzucht ist groß; wir müssen einzig die natürliche Produktionsgrenze respektieren, um zu verhindern, dass zu viele Nahrungsmittel geerntet werden und andere Spezies dadurch beeinträchtigt werden. Die Weichtiere beziehen außer in ihrer Bruststätte ihre Nahrungsmittel hauptsächlich aus dem Wasser. Unsere Gewässer sind sehr reich an Nahrung und es ist ein leichtes Spiel für die Austern, die notwendigen Stoffe dem Wasser zu entziehen. Es ist unmöglich, sie künstlich zu ernähren, da die Nahrungsaufnahme via Filtration erfolgt“.

About the author

José Garrancho stammt aus Sines, lebt aber in Portimão, ist 63 Jahre alt, verheiratet, hat einen Sohn. Pensionierter Hoteldirektor, Ausbilder, Journalist und Fotograf.

 

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