Die Universität Aveiro (UA) weist darauf hin, dass uns in Portugal und besonders im Hinterland, durch das Phänomen des Klimawandels in Zukunft bis zu 30% weniger Regenwasser zur Verfügung stehen werden. Die federführende Wissenschaftlerin Paula Quinteiro vom Zentrum für Umwelt und Meeresstudien (CESAM) appelliert an die politisch Verantwortlichen für eine effektivere Nutzung von Regenwasser. Sie rät dazu, mehr Regenwasser u.a. in Zisternen und anderen Speichern aufzufangen und es vorsichtiger, sparsamer und nachhaltiger zu nutzen. Die Resultate der Forschung des Projektes „CLICURB“ zeigen ein besorgniserregendes Szenarium von immer weniger Regenwasser, was dazu führen wird, dass Quellen und Bäche austrocknen und der Grundwasserspiegel und die unterirdischen Aquiferen absinken.
Diese Warnung richtet sich im Besonderen an Land- und Forstwirte und ihre Investitionen, an die Gemeinden und öffentlichen Wasserversorger, sich bereits heute auf das Austrocknen Portugals vorzubereiten.
Eine Forstwirtschaft mit Eukalyptus (50 l Wasser/Tag) und eine Landwirtschaft mit Avocados (60 l Wasser/Tag) sind die beiden Baumarten, die in den Monokulturen Portugals bevorzugt agroindustriell gepflanzt werden. Auch Himbeeren (20 l Wasser/Tag) und viele andere Pflanzen in den Gewächshäusern des Südens werden davon betroffen sein. Die klimatische Wetterwarnung der Universität Aveiro richtet sich besonders an jene bauernschlauen Investoren, die sich von ihrer Anbauweise einen noch höheren Verkaufswert erhoffen, wenn sie Avocados, Himbeeren und andere Monokulturprodukte in die Supermarktketten der EU-Länder in Mittel- und Nordeuropas grenz- und zollfrei exportieren. In der aktuellen Wirtschafts- und Agrarpolitik geht es immer nur um Geld und Subventionen, von ökologischer Ethik weit und breit keine Spur. Das immer mehr und immer schneller hat schon bei Zitrusfrüchten zu einer Stagnation geführt. Bisher hatten viele Bauern die Vorstellung, dass es Wasser in Portugal in unbeschränkter Menge und für alle Ewigkeit geben wird.
Kalter Kaffee von gestern.
Dass Monokulturen sehr viel Wasser verbrauchen, steht im absoluten Widerspruch zur klimatischen Wirklichkeit. Wasser wird immer mehr zu einem knappen Gut. In Portugal wird es Wasser für Monokulturen sehr bald in scheinbar unbeschränkter Quantität nicht mehr geben. Es wird sich sehr viel ändern in den nächsten zehn bis 20 Jahren: weniger Wasser, weniger Touristen, mehr Waldbrände. Und das alles nur aufgrund des Klimawandels? Eine teure Angelegenheit. Für Monokulturen gibt es eine simple Erklärung. Ihre Basis fußt im linearen Denken einer Generation von Forst- und Landwirten, im linearen Denken einer Wirtschaft, die bisher immer nur auf das Wachstum schielte. Auch die aktuelle Politik betet das Mantra des Wirtschaftswachstums mit ihrem Rosenkranz auf und ab und versteht nicht, dass Wachstum schon lange nicht mehr das ökonomische Ziel egal welcher Branche sein kann. Ressourcen wie das Wasser unseres Planeten werden unweigerlich zu Ende gehen, wenn Wachstum der Antrieb der Wirtschaft bleibt. Die Situation in der Landwirtschaft erinnert fatal an ein Parallelprojekt, den neuen Flughafen Montijo. Eine konservative Kaste von Ökonomen interpretiert den Kaffeesatz dahingehend falsch, dass er auch weiteres Wachstum im Flugverkehr prognostiziert. Dass es auch Massentourismus in dieser Form und Menge schon bald nicht mehr geben wird, konnten sie im Kaffee nicht lesen.