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Zum Selbermachen ohne Müll

Shampoo selbst herstellen

Heute geht es um die Haarpflege. Eine vegane, chemie- und plastikfreie Alternative zum Haarshampoo. Haarwaschmittel, keine Ahnung wie viele Shampooflaschen aus Plastik ich in meinem Leben schon verbraucht habe. Egal ob 250 ml oder 1000 ml, die Plastikflut nimmt kein Ende. Es gibt auch festes Shampoo oder Shampooseife, die Frage ist nur, woher bekomme ich das, wie weit ist es gereist, wie viel CO2 wurde dabei verursacht, bzw. wie weit ist mein eigener Anfahrtsweg in den Laden… und was da so alles an Inhaltsstoffen drin ist, wirft die Frage auf, will ich das wirklich auf meinem Kopf haben und das Mikroplastik in den Ausguss und dann ins Meer?

Es geht auch ganz einfach, Haarewaschen mit Roggenmehl. Ich war sehr skeptisch, aber auch neugierig und habe es einfach mal ausprobiert. Mein erster Versuch endete allerdings in einem Desaster. Der Einfachheit halber habe ich alles in einem ehemaligen Marmeladenglas mit Schraubdeckel angerührt und mit unter die Dusche genommen.

Die Roggenmehl-/Wassermischung wird doch recht glitschig und zum Schluss ist mir das Glas aus der Hand geglitten und ich stand in der Wanne von Glasscherben umzingelt – bewegungslos.  Trotz dieses Erlebnisses war ich vom Waschergebnis angenehm überrascht, wie weich und glänzend mein Haar beim Waschen mit Roggenshampoo wird und bin dabei geblieben.

Außerdem bietet es alles, was für eine gesunde Haarpflege benötigt wird: Mineralstoffe, Aminosäuren, Proteine, Vitamin E und Vitamin B5, welches entzündungshemmend und feuchtigkeitsbindend wirkt. Somit ist das Roggenshampoo auch optimal für empfindliche Haut geeignet.

Ganz wichtig, kein Weizen- oder Dinkelmehl verwenden. Diese Mehle enthalten mehr Gluten (Klebeeiweiss) und verwandeln sich in eine klebrige, teigige Masse die sich nur sehr schwer wieder auswaschen lässt!

Sollte das Wasser kalkhaltig sein, empfehle ich nach dem Haare waschen einfach eine saure Rinse für mehr Glanz, gegen trockenes und sprödes Haar, auch bei Schuppen und fettiger Kopfhaut geeignet. Schuppige und spröde Haarschichten werden dadurch verschlossen. Das Haar wird weich und der Essiggeruch verfliegt in null komma nix. Außerdem entfernt der Essig Silikone aus vorherigen benutzten synthetischen Shampoos.

Zutaten Roggenshampoo

für kurzes bis schulterlanges Haar:

4 EL Roggenmehl;

230 ml lauwarmes Wasser.

für langes Haar:

5 EL Roggenmehl;

300 ml lauwarmes Wasser.

Eine kleine Schüssel und Rührbesen oder einen Schüttelbecher, eine leere Shampooflasche oder einen anderen unzerbrechlichen Behälter

Zubereitung:

Alles miteinander vermischen, bis eine glatte geleeartige Masse entsteht. Falls Vollkornmehl verwendet wird, unbedingt 1 – 2 Stunden stehen lassen, damit die groben Kornteile ebenfalls weich werden und nicht im Haar kleben bleiben. Persönlich bevorzuge ich normales feines Roggenmehl, es ist sofort verwendbar.

Anwendung:

Dieser Mehlbrei wird in das angefeuchtete Haar im Ansatz einmassiert, im restlichen Haar gut verteilt ca. fünf Minuten einwirken lassen. Danach sehr gut ausspülen, damit alle Mehlreste (auch in den Ohren) ausgewaschen werden.

Saure Rinse

Die folgenden Zutaten miteinander vermischen:

500 ml Wasser

1 EL Apfelessig

Anwendung:

Nach der Haarwäsche das feuchte Haar mit der Spülung übergießen. Nicht ausspülen. Die überschüssige Feuchtigkeit abstreifen und das Haar in ein Handtuch wickeln und vorsichtig ausdrücken, nicht rubbeln. Danach wie gewohnt trocknen und nicht zu heiss föhnen.

Stefanie Kreutzer

traduções: Fernando Medronho & Chris Young | fotografia: dpi

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