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Schluss mit schlechten Nachrichten
Echter Naturschutz
Das Projekt Life auf den Berlengas

Nº 44 –
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Echter Naturschutz
Das Projekt Life auf den Berlengas

Samstag, der 18. Juli 2020

Lissabon. Das Netzwerk „Natura 2000“ wurde von der EU Kommission für schützenswerte Gebiete eingerichtet und soll als echter Naturschutz Arten und Lebensräume von hoher Bedeutung in allen 27 EU Staaten schützen. Insgesamt gibt es 2.000 Arten und 230 Lebensraumtypen in den 27 Ländern zwischen Finnland und Portugal, die als Natura-2000-Gebiete ausgewiesen wurden. Wer ein Interesse hat und nach dem nächstgelegenen Naturschutzgebiet in seiner Nähe sucht, klickt einfach auf https://natura2000.eea.europa.eu//# und gibt seinen Wohnort ein. Monchique ist PTCON0037. Der gesamte Landkreis ist als Naturschutzgebiet von der EU ausgewiesen. Wie schön!

Wer die Ilhas Berlengas, bei Peniche gelegen, in die Suchfunktion eingibt, erhält den Code PTZPE0009. Auf diesem in zehn Kilometer Entfernung vom Festland befindlichen Archipel, das drei im Atlantik gelegene Inselchen umfasst, findet ein spannendes Projekt. In den vergangenen fünf Jahren wurde es von SPEA, der Portugiesischen Gesellschaft für Vogelkunde ins Leben gerufen, und es dient dem Schutz der Artenvielfalt von Seevögeln und einer Vielfalt von heimischen Pflanzen. Und genau dieses Projekt landete nun auf der Liste der letzten fünf Finalisten der Kategorie Naturschutz am EU Natura 2000 Preis (Award).

@Joana Andrade

Es handelt sich dabei um die Wiederherstellung des Ökosystems der Berlenga-Inseln zum Schutz von Seevögeln und einheimischen Pflanzen. Ganz konkret geht es seit 2014 um die Ausrottung der schwarzen Ratten, die Jagd auf Küken und Eier von Seevögeln machten und auch um die Ausrottung der Kaninchen, die für die Zerstörung der einheimischen Vegetation verantwortlich waren. Auch die Population der Gelbfußmöwen wurde kontrolliert. Darüber hinaus wurden rund 90% der Fläche, die von der invasiven Hottentottenfeige (Carpobrotus edulis) bedeckt war, von freiwilligen Helfern per Hand gerodet, wodurch die Ausbreitung seltener einheimischer Pflanzen und Lebensräume ermöglicht wurde.

160 künstliche Nester wurden für den Storchschnabelsturmtaucher (Calonectris borealis) und dei Bandsturmschwalbe (Oceanodroma castro) gebaut, was zu einer fast sofortigen Steigerung ihres Bruterfolgs führte. Zum ersten Mal überhaupt schlüpfte ein Sturmschwalbenküken auf der Insel Berlenga, was darauf hindeutet, dass die Art ihr Brutgebiet ausweitet. Zuvor war es auf die kleineren Inseln des Archipels beschränkt.

@ Fotojonic

Ein Besucherbarometer wurde entwickelt, um die Besucherzahlen zu monitorisieren und die Ankömmlinge über vergangene und zukünftige Naturschutzbemühungen auf den Inseln zu informieren und auch, um ihr Bewusstsein für diese einzigartige, aber empfindliche Umwelt zu schärfen. Die Besucherbefragungen dienten als Entscheidungshilfe für das Besuchermanagement. Im Jahr 2019 führte dies zur Veröffentlichung einer Verordnung, in der die menschliche Belastbarkeit der Landfläche definiert wurde. Das Naturreservat Berlengas ist heute das portugiesische Schutzgebiet mit den meisten Informationen über den Besuch, was für die nachhaltige Verwaltung dieser Aktivität unerlässlich ist. Es zeigt auch, dass der Schutz des Naturerbes und die Gewährleistung eines positiven Besuchserlebnisses Hand in Hand gehen.

Um einen breiten Konsens zu erreichen, ging SPEA verschiedene Kooperationen ein, unter anderem mit dem Rathaus von Peniche, dem ICNF, der Fakultät der Sozial und Humanwissenschaften der Neuen Uni Lissabons, mit dem Politechnikinstitut Leiria und der Höheren Schule für Tourismus und Technologie des Meeres.

Noch bis zum 15. September können Naturschützer und Interessierte sich über https://natura2000award-application.eu/finalist/4828 informieren und an der öffentlichen Abstimmung teilnehmen, um somit dem Projekt seine Referenz und Zustimmung zu erweisen. Laut Joana Andrade, Koordinatorin des LIFE Berlengas-Projekts, „zeigt die Bewertung des Natura 2000-Preises, dass unsere Arbeit auf den Berlengas eine Erfolgsgeschichte und ein Beispiel dafür ist, dem andere folgen können. Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Bemühungen zum Erhalt der Vielfalt und der Wiederherstellung der Arten, die wir hier über fünf Jahre durchgeführt haben. Danke an ein exzellentes technisches Team und an Hunderte engagierter Freiwilliger.“

Uwe Heitkamp

traduções: Fernando Medronho & Penny e Tim Coombs | fotografias: Joana Andrade, Ana Marcos Morais, Fotojonic e A terceira dimensão

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