Samstag, der 13. Mai 2023.
Es handelt sich um ein ganz einfaches Gericht, das jedeR bei sich zuhause in insgesamt weniger als einer Stunde anfertigen kann. Und es ist so preiswert wie kein Fleisch jemals sein kann. Mir ist bewußt, daß man bei einem kg Rindfleisch rund 15.000 Liter Wasser während der Tierzucht, beim Waschen und Töten des Tieres vergeudet. Ich möchte meinen Fußabdruck klein hakten. So vermeide ich Tierquälerei und Schlachtung, Mästung und Massentierhaltung, Chemie und Fettleibigkeit.
Die Masse, mit der ich in meiner Küche arbeite, stammt aus Frankreich. 400 Gramm von ihr kosten im Supermarkt oder im Bio-Laden circa zwei Euro. Preiswert. Es handelt sich dabei um fein geschrotetes Soja und läßt sich aber auch mit Ackerbohnen, Linsen, Erbsen oder anderen geschrotetem Trockengemüse (leguminosas) anfertigen. Was ich zu kochen/braten beabsichtige sind vegetarische Hamburger (Frikadellen, Almondegas o.ä.) für circa sieben bis zehn Bällchen. Dazu nehme ich die Hälfte des Soja aus der Tüte. Neulich hatte ich Gäste eingeladen und die Frikadellen auf den Tisch gestellt. Es hat keiner gemerkt, daß es sich nicht um Fleisch handelte, sondern um ganz einfache Veggy-Burger. Am Ende der Mahlzeit war das Erstaunen eher groß, als ich verriet, daß es sich hier nicht um Fleisch gehandelt hat. Fragen? Vorurteile? Na, dann geht es los…
Man nehme:
- 200 Gramm feines Soja (Preis circa ein Euro)
- 375 ml Wasser
- einen Eßlöffel Salz
- gut miteinander vermischen und einwirken lassen
- zwei Eier von glücklichen Hühnern oder bei veganer Version: 150 Gramm Kichererbsen-Mehl
- eine Zwiebel (ganz klein geschnitten)
- eine halbe rote Paprika (ganz klein geschnitten)
- zwei Zehen Knoblauch (gepreßt)
- ein Eßlöffel Senf
- ein Eßlöffel Ketchup
- 10 Gramm Senfkörner
- ein Eßlöffel gutes Olivenöl
- etwas Pfeffer oder Piri-Piri …
- gut miteinander vermischen
Einen tiefen Teller mit Kichererbsen- oder Dinkelmehl füllen und bereithalten.
Die Masse gut und ausgiebig kneten und dann mit einem Tuch bedecken und eine Weile ruhen lassen. Hände waschen und abtrocknen. Danach eine Hand voll Hamburger-Masse nehmen und sie zwischen zwei Handballen zu dem pressen, rollen und verdichten, was sie werden sollen: zu Frikadellen (Hamburgern etc.). Du merkst sofort, ob sie bereits fest sind oder in der Pfanne auseinanderzufallen drohen. Bevor ich sie also vorsichtig in die Pfanne mit erhitztem Olivenöl lege, wälze ich sie in Mehl. Kichererbsenmehl ist mein Klebstoff. Danach zehn Minuten braten und immer wieder wenden, bis sie braun werden. Insgesamt brauchen sie nie länger als 15 bis 20 Minuten Bratzeit. Man kann sie heiß oder kalt essen, jetzt, morgen oder übermorgen, knusprig, mit oder ohne Brot. Das ist es schon. Um sie zu einem guten Hamburger zu verarbeiten, brauche ich noch ein sanftes Brötchen, etwas Salat, eine Scheibe Tomate und auch wieder Ketchup und Mayonaise. Ich empfehle ein paar Ruccola Blättchen zu Pesto zu verarbeiten und dann natürlich ohne Ketchup und ohne Mayonaise. Und dieses einfache Rezept kann jedeR gern noch kreativ weiterentwickeln.
Du kannst den vegetarischen Hamburger (die Frikadelle) aber auch zu einem normalen Gericht mit Kartoffelpüree (die normalen lokalen Kartoffeln mit einer Süßkartoffel mischen, mit angetratenen Zwiebeln und als Gewürz frische Muskatnuß hineinreiben) und feinem Gemüse servieren, zum Beispiel frischen Erbsen mit Möhren, oder Blumenkohl mit grünen Bohnen aus dem Garten. Die vegetarischen Frikadellen unterscheiden sich von außen kaum von Frikadellen aus Fleisch. Mach’ mal den Versuch und sei überrascht. Der wirtschaftliche Aspekt ist der Preis pro Frikadelle. Sie kostet weniger als 25 Cent. Die Worte über den ökologischen Aspekt schenke ich mir…