Wie unsere Familie versucht, CO2-neutral zu leben
Eine vierköpfige Familie sitzt am Tisch und isst zu Abend. Dabei diskutieren die beiden Erwachsenen mit den kids ein eher langweiliges Thema: den Klimawandel. Tochter Franziska (13) war aus der Schule gekommen, hatte sich an den Computer gesetzt und mit dem Klimabilanzrechner des WWF gespielt. Sie wollte den ökologischen Fußabdruck ihrer Familie ausrechnen. Das Ergebnis für den Vier-Personen-Haushalt: 42 Tonnen CO2 im Jahr. Aus der abendlichen Diskussion entwickelt sich nach und nach ein neues Familienprojekt. Jeder von ihnen möchte selbst aktiv CO2 Emissionen einsparen, um den Klimawandel zu bremsen. Ob weniger Autofahren helfen würde? Oder weniger Fleisch essen? Oder nicht mehr in den Urlaub fliegen? Sie schauen sich ihr Leben einmal „ganz ungeschminkt“ an und was sie ändern müssten und wie sie sich freikaufen können. Doch dann merken sie schnell, dass Freikaufen nicht funktioniert. Es wird spannend, just in dem Augenblick, als es darum geht, sich zu hinterfragen.
Man kann den Klimawandel natürlich auch einfach ignorieren wie die Gefahren des Rauchens. Die Krankheit nennt sich „Kognitive Dissonanz“. Es handelt sich dabei um die Diskrepanz zwischen dem Wissen und dem eigenen Handeln und beschreibt den Selbstbetrug. Das Buch ist wunderbar komisch und wird dabei immer informativer. Es zeigt auf, wie eine Familie um jedes kg CO2 kämpft, in einer Gesellschaft, in der zwar viel geredet, aber kaum einer selbst etwas Konkretes an sich selbst verändert. Innerhalb eines Jahres – von Januar bis Dezember – machen sie ernst. Sie beginnen, ihren Lebensstil zu hinterfragen und schrittweise zu ändern: sie fliegen nicht mehr in den Urlaub, kaufen keine Kleidung mehr aus Fernost, kaufen nur noch regional erzeugte Lebensmittel, verzichten auf das Autofahren und nehmen stattdessen Fahrrad und Bus. Sie beginnen die Welt mit anderen Augen zu sehen…