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Wandel in Linda-A-Velha

„Alles begann mit einem Fest,“ erinnern sich Gonçalo Pais (38) und Fernando de Oliveira (45). Sie leben mit knapp 20.000 Menschen in der Schlafstadt Linda-A-Velha auf 2,32 km2. Morgens pendelt der größte Teil der Menschen zur Arbeit. Sie geben ihre Kinder in den Kindergärten und Schulen ab. Abends kehren sie zum Schlafen zurück in die Wohnwaben ihrer Hochhäuser. Mit der Eröffnung des größten Pingo-Doce Supermarktes in Portugal starb der lokale Wochenmarkt und damit der

Fernando José Lemos de Oliveira e Gonçalo Nuno Ferreira Pais from Linda-A-Velha
Fernando José Lemos de Oliveira e Gonçalo Nuno Ferreira Pais von Linda-A-Velha

direkte Handel mit Gemüse und Fisch in der Gemeinde aus. Die Transition Initiative begann in 2012 mit der Wiederbelebung eines Gemeindezentrums, das sie verlassen vorfanden. Man begann mit Fahrradreparatur und privatem Gemüseanbau und Verkauf. Aber damit lassen sich nicht mal in Linda-A-Velha „schlafende Hunde hinter dem Ofen hervorholen“, sagen die beiden beim Nationalen Treffen der Transition Gruppen Portugals. „Also luden wir die Anwohner zu Musik, Essen & Trinken ins Gemeindezentrum ein“.
Was ihnen wichtig ist, nennt man unter Sozialarbeitern „Community Building“. Mit rund 30 Leuten, zehn Familien und einer Nachbarschaftshilfe unter Freunden beginnt die Arbeit vor Ort. Sie zeigen einen Film, der die Abhängigkeit unser Städte vom Öl verdeutlicht. Sie laden samstags Lehrer ein, die in Linda-A-Velha wohnen, Schüler zu unterrichten, die in Linda-A-Velha wohnen, statt dass alle Beteiligten täglich zur 20 km entfernte Schule in Lissabon pendeln.
Über zukünftige Aktivitäten von ECO123 befragt, erklärt Gonçalo Pais, dass man am Konzept eines Pädagogischen Gartens arbeite, „damit die Kinder eine Idee davon bekommen, woher das Gemüse und die Kartoffeln stammen, die man täglich verspeise“. Ein weiteres Projekt, das man mit dem Rathaus in Oeiras vorbereite, sei die Wiedereröffnung des Wochenmarktes mit frischem lokalen Fisch und Gemüse aus einer Umgebung von nicht mehr als 30 km.

About the author

Uwe Heitkamp, 53, Journalist und Filmemacher, ist seit 25 Jahren in Monchique, Portugal zuhause. Er unternimmt gern lange Wanderungen in den Bergen und schwimmt in Gebirgsbächen und Seen. Schreibt und erzählt Geschichten über Menschen und ihre Bezüge zur Ökologie und Ökonomie. Sein aktueller Film „Erben der Revolution“, erzählt über 60 Minuten die Geschichte einer Wanderung durch Portugal. Zehn Menschen berichten aus ihrem Leben. Alle Protagonisten zusammen malen ein Bild vom Leben und Arbeiten in den Bergen Portugals. Der Film offenbart Einblicke in die Schönheit der Natur und das Leben der normalen Menschen. Welcher Weg bestimmt die Zukunft des Landes? (Abonnieren Sie ECO123 und sehen Sie den Film in der Mediathek)

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