Samstag, der 17. Februar 2024.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran. ECO123 hat sich die Aktivitäten der Bank mal etwas genauer angeschaut.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen, behauptet die Bank.
Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In ihrem Klimabank-Fahrplan habe sie zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und sie sei auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte ihrer jährlichen Finanzierungen sei für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.
EIB vergibt 350 Mio. Euro an die belgische Firma Umicore für Forschung und Innovation zu Batteriematerialien für E-Autos.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Umicore haben eine Finanzierung über 350 Millionen Euro unterzeichnet, die für Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) zu Technologien für wiederaufladbare E-Auto-Batterien und deren Recycling bestimmt ist. Der Kredit mit einer Laufzeit von acht Jahren wird zu günstigen Konditionen vergeben und fließt in innovative Technologien in den Umicore-Forschungszentren in Olen, Hoboken (beides Belgien), Kokkola (Finnland), Hanau (Deutschland) und Nysa (Polen). Bereits 2020 vergab die EIB einen Kredit von 125 Millionen Euro an Umicore für die erste europäische Produktionsanlage für Kathodenmaterialien für E-Autos in Polen.
Die EIB will damit den Aufbau industrieller Produktionskapazitäten in Europa entlang der gesamten Wertschöpfungskette für die Fertigung von E-Auto-Batterien unterstützen. Die Finanzierung wurde am Rande des Forums der EIB-Gruppe* in Luxemburg besiegelt. Sie ist Teil der Zusage der EU, weitere 45 Milliarden Euro für europäische Fertigungskapazitäten im Bereich moderner strategischer Netto-Null-Technologien bereitzustellen.
Mit seinen Technologien für Batteriematerialien, seinem Innovationsfahrplan und seiner kompletten Batteriematerial-Lieferkette (Veredelung, Produktion von Vorläufer- und Kathodenmaterialien und Recycling) leistet Umicore einen großen Beitrag zu einer sauberen Mobilität und zum Grünen Deal der Europäischen Union.
EIB-Vizepräsident Robert de Groot: „Die EIB unterstützt den europäischen Industrieplan zum Grünen Deal und finanziert modernste europäische Fertigung im Bereich strategischer Netto-Null-Technologien. Der Kredit für Umicores ehrgeiziges FEI-Programm zeigt: Die EU-Bank gestaltet die Zukunft der europäischen Batterieindustrie aktiv mit – denn diese ist ein Schlüssel für globale Wettbewerbsfähigkeit und eine nachhaltige und kohlendioxidfreie Zukunft.“
Mathias Miedreich, CEO von Umicore: „Umicore ist stolz auf seine zweite Finanzierung von der EIB, die damit unsere langjährige Erfahrung und unser Know-how bei Batteriematerialien und -technologien anerkennt. Aus unserer Spitzenposition bei Batteriematerialien heraus bauen jetzt, wo die Energiewende weltweit im Gang ist, den Innovationsvorsprung und die Wettbewerbsfähigkeit Europas aus. Die langfristige und günstige Finanzierung der EIB stärkt unsere Bilanz und hilft uns, unsere Innovationskraft in dieser High-Tech-Branche auszuspielen.“
Umicores Innovationen und Technologien für Batteriematerialien bedienen das Einstiegs-, Massen- und Premiumsegment des Automarkts und reichen von NMC- (Nickel-Mangan-Cobalt) über künftige High-Lithium-Mangan– bis hin zu Feststoff– und Natrium-Ionen-Technologien der nächsten Generation (weitere Informationen). Im belgischen Hoboken recycelt Umicore auch E-Auto-Batteriematerialien in industriellem Maßstab. 2022 investierte Umicore 316 Millionen Euro oder 7,6 Prozent seines Umsatzes in Forschung und Entwicklung.
Die EIB hat ihre Förderung von Batterieprojekten im Jahr 2023 auf mehr als 1,6 Milliarden Euro gesteigert. In den letzten fünf Jahren vergab sie insgesamt 2,8 Milliarden Euro in diesem Bereich.
Damit trägt sie auch zu den Zielen des REPowerEU-Programms und des Industrieplans zum Grünen Deal bei. Beide Initiativen haben das Ziel, Europa aus seiner Abhängigkeit von Öl-, Gas- und Kohleimporten zu befreien und heimische Produktionskapazitäten für Netto-Null-Technologien aufzubauen, die für einen raschen und gerechten Übergang zur Klimaneutralität nötig sind.
Bei seinen Recherchen stieß ECO123 auch auf einen langfristigen Kredit in Höhe von 115 Mio. Euro, den die EIB der portugiesischen Firma „Navigator“ zum Jahresende 2023 gewährte. Einzelheiten darüber in der kommenden Woche. Bleiben Sie dran…