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Nº 18 – Heimkehr?

Mittwoch, der 22. Abril 2020

Von Purna Lal Chuke

Seit dem 24. März 2020 hat die nepalesische Regierung bereits dreimal eine Ausgangssperre verhängt, die letzte davon soll bis mindestens 27. April andauern. Alle Regierungsstellen, Nichtregierungsorganisationen, Verbände, Branchen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, privaten Krankenhäuser und Kliniken sind geschlossen. Tempel, Moscheen, Kirchen und Gumbas (buddhistische Klöster) sind ebenfalls von den Schließungen betroffen. Sowohl die Zentralregierung als auch die lokalen Verwaltungen tun ihr Bestes, um die Bürger des Landes zu schützen, und informieren über die Notwendigkeit, zuhause in Sicherheit zu bleiben. Dem Rufton, auf den von allen verwendeten Mobiltelefonen, haben Internet-, Mobilfunk- und Telefondienstanbieter eine Nachricht beigefügt, die den Bürger dazu auffordert, grundlegende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Gleichzeitig werden aber auch auf Online-Nachrichtenkanälen und in sozialen Medien ermutigende und positive Botschaften in Form von Liedern, Videomusikclips und ähnlichem ausgestrahlt.

Nepal hat eine 1.700 Kilometer lange Landgrenze zu Indien. Während einer Woche nach der Ausgangssperre kamen täglich Tausende aus Indien nach Nepalgunj und versuchten in ihre Häuser zurückzukehren. Sie wurden von Polizei und Regierungsbeamten empfangen und betreut. Einige Bürger wurden bereits direkt unter Quarantäne gestellt.

Ungefähr 50.000 Nepalesen überquerten innerhalb einer Woche auf ihrem Heimweg aus Indien die Grenze bei Nepalgunj. Dadurch hat sich für uns das ohnehin schon hohe Risiko mit dem neuen Coronavirus infiziert zu werden, stark erhöht. Zur gleichen Zeit versuchten Nepalesen aus verschiedenen anderen Ländern, zu ihren Familien zurückzukehren – der Rückstrom aus Indien war jedoch am größten.

All dies führte in den Grenzgebieten zu zahlreichen Problemen: Am 31. März 2020 waren 163 Nepalesen an der nepalesisch-indischen Grenze in der Nähe von Nepalgunj (nur etwa vier Kilometer entfernt) gestrandet. Die zuvor in Indien beschäftigten und jetzt Ausgewiesenen gerieten in eine hilflose Lage und lebten während der letzten drei Tage im Niemandsland, um die Ausbreitung des Covid-19- Virus zu verhindern. Dies ist eine äußerst quälende und beängstigende Situation. Den lokalen Behörden ist es jedoch gelungen, Quarantäneeinrichtungen bereitzustellen, regelmäßige Gesundheitskontrollen durchzuführen und die Versorgung mit Lebensmitteln zu gewährleisten.

Aufgrund ehelicher, familiärer und kultureller Beziehungen, die seit vielen Jahren zwischen nepalesischen und indischen Bürgern bestehen, ist es verständlich, dass sich Verwandte ohne Reisebeschränkungen gegenseitig besuchen möchten. Viele Menschen kommen auch mit der Erwartung nach Nepal, hier in jeder Hinsicht sicher zu sein.

In Krisenzeiten dürfen wir unsere Moral nicht aufgeben, sondern müssen stark und standhaft bleiben. Es gilt jetzt, unser Bestes zu tun und die positive Botschaft zu verbreiten, dass wir das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus verringern können, indem wir zu Hause bleiben. Auch müssen wir verhindern, dass in den sozialen Medien verwirrende und irreführende Inhalte verbreitet werden.

Teilen wir Harmonie, Freundschaft, Liebe und Zuneigung miteinander. Niemand weiß, wie lange sein Lebenszyklus währt. Wer hat denn im Moment schon Gewissheit? Welche Chance haben arme Bürger wie wir, angesichts dieser Epidemie, der selbst die mächtigsten Menschen in reichen Ländern zum Opfer gefallen sind? Wir dürfen nicht zulassen, dass uns die Wut überwältigt und alle anderen Gefühle unter sich begräbt. Lasst uns lachen und durch unser Lachen positive Botschaften verbreiten, um uns gegenseitig beizustehen.

Purna Lal Chuke

arbeitet als Journalist in Nepalgunj, 600 km westlich von Kathmandu in Nepal. Er ist Herausgeber der zweimal wöchentlich erscheinenden Zeitung Janamat und steht seit dem Erdbeben im April 2015 mit ECO123 in Kontakt. Heute schreibt er über die Situation in seiner Heimatstadt und die Restriktionen aufgrund der Covid-19-Pandemie.

Fotos:dpa & Purna Lal Chuke

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