Montag, der 27. Abril 2020
Was steckt hinter dem Begriff Systemrelevanz? Wer garantiert, daß kurzfristige lebenserhaltende finanzielle Injektionen in Fluggesellschaften durch den Staat diese wirklich in der Luft hält und der finanzielle Absturz der Airlines nicht schon in naher Zukunft doch stattfindet? TAP, Lufthansa, Air France, KLM, Alitalia und die vielen anderen Fluggesellschaften verbrennen – wenn sie denn fliegen – neben Kerosin von Mai 2020 an auch hohe Summen an staatlichen Krediten, die weder dem Klima noch der Wirtschaft höheren Sinn stiften. Geld in schwarze Löcher zu investieren, geht immer einher mit hohen Energieverlusten: das Geld löst sich in CO2 auf, ist dann weg und hätte an anderer Stelle – zum Beispiel bei der Waldbrandprävention – viel Gutes bewirken können.
Nebenbei stellt sich folgende Frage, die jeder private Investor bei einem Geschäft stellt: ist das Kerosinverbrennen von so vielen Flugzeugen eigentlich zukunftsfähig? Braucht Europa so viele einzelne Fluggesellschaften? Benötigt jedes Land seine eigenen Flugzeuge, oder würde ein Merger, der Zusammenschluß der angeschlagenen, konkursreifen Airlines mit einer Verkleinerung der Flotten nicht viel sinnvoller sein?
Geerdet bleibt, wer in Zeiten von systemrelevanten Krisen die richtigen Entscheidungen trifft, und damit in der Zukunft ankommt. Lassen Sie uns mit dem Brennglas einen systemrelevanten Blick in die kleine Kommune nach Monchique im südlichen Portugal werfen, um dieser Geschichte eine positive Wendung zu verleihen. In Monchique besitzt Wasser einen hohen Vermögenswert. In Monchique beginnen heute die Bauarbeiten an den Zisternen für vier Waldbrandopfer aus dem Jahre 2018. Nein, nicht António Costa, kein Boris Johnson und auch nicht Angela Merkel haben in dieses vom Crowdfunding www.ppl.pt/monchique-com-futuro gesammelte Geld einen einzigen Euro investiert. Im Gegenteil. Das Budget in Höhe von 22.390 Euro, kam ausschließlich durch Spenden von 165 Privatpersonen zusammen, die von zwei bis 2.000 Euro im Herbst 2019 eine Klima-Idee des Vereins Monchique-Alerta unterstützten, die jetzt Wirklichkeit wird.
Trotz der Ausgangsbeschränkungen im Notfallstaat (Estado de Emergência) haben die Verantwortlichen des lokalen Vereins hinter den Kulissen an ihrem Projekt weitergarbeitet. Sie schrieben die Bauarbeiten öffentlich aus und erhielten daraufhin sieben Kostenvoranschläge von verschiedeen Bauunternehmern. Nach eingehender Diskussion einigte sich der Vorstand von Monchique Alerta einstimmig auf eine lokale Baufirma, die den Zuschlag erhielt, die ersten zwei Zisternen zu bauen. Heute, am Montag, dem 27. April ist Baubeginn. Der Vereinsvorstand erwartet, gegen Ende Mai die erste Zisterne an zwei Bürger von Monchique übergeben zu können. Noch vor der heißen und trockenen Sommerzeit, soll auch die zweite Zisterne fertig werden. Der Verein, der seine Arbeit ausschließlich durch private Spendengelder finanziert, und sich in der Waldbrandprävention engagiert, würde sich freuen, wenn noch mehr mündige und aufgeklärte Bürger aktiv Klimaschutz betreiben würden.
Dazu zählt das Konzept der Wiederaufforstung mit heimischen Mischwäldern verschiedener Eichensorten, Kastanien, Erlen und Eschen u.a. heimischer Baumarten ebenso wie die Ausrottung von invasiven und waldbrandförderden Baumarten wie Eukalyptus und Akazien. Monchique-Alerta will daran erinnern, dass nur ein nachaltiger biodiverser Baumbestand einen ausgeglichenen Grundwasserhaushalt fördert. Im Fokus guter Wirtschaftspolitik sollte immer die Natur in Balance stehen, in der die Lebensgrundlagen Wasser, Boden und Luft miteinander in einem harmonischen Verhältnis agieren. Die Verringerung von Monokulturen bedeutet immer einen verbesserten Grundwasserspiegel und somit höhere Lebensqualität.