Samstag, der 6. Juni 2020
von Uwe Heitkamp
Berücksichtigen Sie einmal folgende Fakten. Aufgrund des Klimawandels regnet es im Süden Portugals seit einigen Jahren immer weniger, jedenfalls nicht genug, um jährlich zehn Millionen Urlauber mit genügend Wasser zu versorgen. Die gegenwärtige jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 350 und 400 mm. In den letzten drei Wintern regnete es so wenig, dass die Wasserspeicher, die sieben Staudämme des Odeleite, Beliche, Arade, Silves, Odelouca, Bravura und Santa Clara im Durchschnitt nur zu 22 Prozent gefüllt sind. Die Staumauern ragen aus der Erde und die Speicher stehen nahezu leer da. Im vergangenen Oktober war der Stausee des Beliche komplett leer. Man konnte von einem zum anderen Ufer wandern.
Was wäre wenn…
die Agência Portuguêsa de Ambiente (Ministerium für Umwelt, APA ) und das Wasserwerk Águas do Algarve SA. heute am 6. Juni das Tourismusamt der Algarve (Wirtschaftsministerium RTA) und die AMAL, den Zusammenschlauss der 16 Landkreise informieren, dass in diesem Jahr an Anfang Juli keine Touristen mehr ins Land einreisen dürfen, insbesondere, weil diese nicht mehr mit ausreichendem Wasser versorgt werden können. Der Flughafen Faro wird ab dem 15. Juli ein zweites Mal in diesem Jahr geschlossen.
Selbst bei einer drastischen Rationierung von Wasser kann die einheimische Bevölkerung nur noch täglich von 18 bis 19 Uhr mit Stadtwasser versorgt werden. Akuter Wassermangel im Süden Portugals, eine rote Linie ist überschritten, warnte der konservative Abgeordnete in der Nationalversammlung, José Vitorino, schon im Januar bei einer Bürgerversammlung in Lagos.
Was ist das für ein Wirtschaftssystem, das wir uns geschaffen haben und in dem wir leben, wenn wir nicht die Lebensgrundlagen, auf denen wir leben, zum Maßstab aller Dinge machen, sie respektieren, sie hüten und pflegen?
Was denken Sie, wird an der Algarve passieren, wenn die Tourismus-Saison bereits am 1.Juli offiziell wieder beendet wird? Halten Sie sich nicht mit Kritik auf. Wir suchen nach Lösungen. Machen Sie konstruktive Vorschläge, wie das Problem des Wassermangels im Süden Portugals wirklich gelöst werden kann. Denken Sie an das große Ziel, alle Menschen wieder mit sauberem Wasser versorgen zu können – und falls das nicht in einem Schritt machenbar sein sollte, nähern Sie sich dem Ziel in verschiedenen Schritten mit unterschiedlichen, nachhaltigen Maßnahmen.
Schicken Sie Ihre Ideen und Vorschläge an info@eco123.info.