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Report

Portugal Future Lab: Unser Land soll schöner werden

Vor kurzem kaufte ich mir einen Interrail Bahnfahrschein zum Preis von 224 Euro. Mit ihm reiste ich innerhalb von 15 Tagen fünf volle Tage durch halb Europa. Die Vorstellung, ich könnte hier und da anhalten, aussteigen und mir etwas Zeit gönnen, erhöhte die Vorfreude. So konsultierte ich die Fahrpläne der portugiesischen und spanischen Eisenbahnen CP und RENFE. Dabei stellte ich verwundert fest, dass es nur eine einzige Zugverbindung zwischen Lissabon und Madrid (und umgekehrt) gibt. Warum eigentlich? Für die 600 km Distanz zwischen den beiden Städten würde dieser Zug 13 Stunden benötigen. Mir wird klar, dass wir in Portugal irgendwie …

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ANCCRAL | Portugals dritte Revolution

In der Molkerei im Mehrzweck-Zentrum (Centro Multiusos) der Gemeinde Azinhal im Landkreis Castro Marim an der Algarve, dort wo die Uhren gern einmal stehenbleiben, hat – fast ohne dass jemand davon Notiz genommen hätte – eine echte Revolution stattgefunden. Der Ziegenverein ANCCRAL (Associação Nacional de Criadores de Caprinos da Raça Algarvia) produziert dort während fünf Tagen unter der Woche frischen Ziegenkäse und einen unglaublich guten Naturjoghurt, wie ihn das Land bisher nicht kennt. In seiner zweiten Aktivität, wie das Finanzamt sich ausdrückt (Atividade Secundária) holt Pedro Constancia (siehe Foto) von Montag bis Freitag frühmorgens mit seinem 2.000 Liter fassenden Edelstahl-Transporter …

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Raus aus der Stadt und zurück aufs Land aus Liebe

Die elterlichen Gewohnheiten bei der Umstellung des Bauernhofes auf 100 % ökologische Landwirtschaft  zu verändern und dem damit einhergehenden Einkommenausfall der nächsten fünf Jahre zu kompensieren, waren dieersten  Herausforderungen, die das Ehepaar Mariano zu meistern hatte. Zuvor erklommen sie bereits andere steile Hügel. Der erste bestand darin, nach einem brutalen Überfall auf die Eltern von Raquel Mariano, 47, einer zur Landwirtin konvertierten Theologin, den gemeinsamen Entschluss zu fassen, das komfortable Leben in Portugals Hauptstadt Lissabon aufzugeben. Im Jahr 2012 kehrten sie in ihr Elternhaus in Macedo de Cavaleiros zurück, zu ihren Wurzeln sozusagen. Die Richtschnur für Raquel und Miguel besteht …

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Nullemissionen

Elektrofahrzeuge bieten ein außergewöhnliches Fahrerlebnis. Mit einer zügigen und ruckelfreien Beschleunigung, extrem leisen Fahrgeräuschen und geringsten CO2-Emissionen wird ihre Benutzung in ganz kurzer Zeit unverzichtbar. Das Programm Mobi.E fördert seit dem Jahr 2010 den Gebrauch von Elektroautos in Portugal. Laut dem ACAP (Associação Do Comércio Automóvel De Portugal = portugiesischer Autowirtschaftsverband) nahm ihre Zahl Anfang 2016 auf 2.149 Fahrzeuge zu, Tendenz weiterhin steigend. MOBI.E hält auf dem portugiesischen Festland ein Netzwerk von 1.300 öffentlich zugänglichen – normalen – sowie zusätzlich – 50 Schnellladestationen.     Ich fahre… einen VEECO RT João Oliveira, 63, arbeitet in der Computerbranche und baut Elektrofahrzeuge in …

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Der Absatz von in Portugal hergestellten Fahrrädern steigt!

Es gibt Ereignisse, die sich ganz besonders in unsere Erinnerung einbrennen. Zweifellos gehört dazu unser erstes Fahrrad. Meins war bläulich, mit Sammelbildern aus den damaligen Ausgaben der Zeitung “Bola” beklebt und mit Zeugnissen der Unfälle meiner Cousins versehen, von denen ich es “geerbt” hatte. Wie könnten wir auch unser erstes Fahrrad vergessen, mit dem wir verrückte Abenteuer bei hoher Geschwindigkeit bestanden haben? Das Fahrrad ist das am meisten genutzte Fortbewegungsmittel der Welt. Und Portugal wird als der drittgrößte Produzent von Fahrrädern in Europa geführt. Dieses Fahrzeug stößt keine klimaschädigenden Abgase aus. Es handelt sich um ein Beförderungsmittel ohne jegliche Emission. …

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Enkel gesucht

Die Dorfgemeinschaften im Alentejo, all die menschlichen Biotope aus Fürsorge, Austausch und gegenseitiger Verantwortung, aus Gastfreundschaft, kollektiver Erinnerung und Miteinander sind noch nicht am Ende. Konsumenten wollen wissen, wer ihr Essen produziert. Jugendliche sehnen sich nach dem Verständnis der Großeltern. In Stadtvierteln und Dörfern wollen Bewohner sich selbst verwalten. Liebespaare und junge Familien brauchen um sich herum Gesprächspartner, reale Unterstützung, Gemeinschaft. Vielleicht sind es gerade die Alten, die dabei helfen können. Ein Einblick in alentejanische Dörfer und ihre Suche nach Auferstehung. Die Dorfgemeinschaften im Alentejo neu erfinden Wer wahre Liebe erleben will, sollte nach Valle Touriz in die Gemeinde Sabóia …

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Herdade do Freixo do Meio: Montado ist mehr

Sommerkahle Ebenen, soweit das Auge reicht. Kein Wasser, kein Schatten. Nur sehr selten ein einsamer Baum. Ansonsten: Leere. Mit dieser recht übersichtlichen Landschaftsikone versuchen Fremdenverkehrsagenturen, Touristen den Alentejo schmackhaft zu machen. Doch leben und wirtschaften lässt es sich schlecht in einer so sparsamen Landschaft. Verfallene Höfe im ganzen Distrikt zeugen von massivem Bauernsterben. Vielleicht träumt die Natur im Alentejo ja einen anderen Traum. Einen Traum von lockerer, mehrstufiger Bewaldung, von Bächen, Teichen und einer Vielfalt von Pflanzen und Tieren, von Fülle und Fruchtbarkeit. Der griechische Philosophen Strabon sagte: “Ein Eichhörnchen kann die Iberische Halbinsel durchqueren, ohne ein einziges Mal den …

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Salz, ein wiederentdeckter Schatz

Seit Anbeginn unserer Zeiten spielt das Salz für den Menschen eine wichtige Rolle. In erster Linie zur Lebensmittelkonservierung verwendet gewann es an herausragender Bedeutung während des Römischen Reiches. Auch das Wort “salário” (auch “soldo” genannt = Besoldung) gründet darauf, da es in Rom üblich war, den Angestellten des Reiches, zum Beispiel Legionären, ihr Gehalt in Form von Salz auszuzahlen. Die Salzgewinnungsgebiete wurden als strategisch für so wichtig eingestuft, dass sie zum Teil sogar mit Mauern eingefasst und Untertanen zu seiner Verteidigung angesiedelt wurden. Die älteste schriftliche Erwähnung portugiesischen Salzes stammt aus dem Jahre 959, als die Gräfin Mumadona aus Aveiro …

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Es sind die kleinen Erfolge, die zählen

Der vermutlich letzte portugiesische Luchs wurde Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts im Monchique Gebirge gesehen. Wahrscheinlich schossen ihn Jäger tot. Aber bereits vorher geriet er in existenzielle Not. Die Population des Wildkaninchens, von dem sich der Luchs nahezu ausschließlich ernährte, verringerte sich durch eine epidemische virale Krankheit und durch die Jagd. Langsam verhungerten die Luchse. Der größte Feind des iberischen Luchs aber bleibt der Mensch und sein liebstes Spielzeug, das Auto. Vor diesem Hintergrund sind wir bescheiden geworden und feiern den Geburtstag in Demut. Vor genau zehn Jahren startete das wichtigste Erhaltungsprogramm im andalusischen El Acebuche bei Huelva. …

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Der Schornsteinjäger

Ein kunstvoll verzierter Schornstein ist das typische Postkartenmotiv der Algarve. Er ist Ausdruck für die alten Arbeitstechniken dieser Region. Die große Bandbreite an Formen, Farben und Ausführungen belegen den Geschmack und die Raffinesse seiner Besitzer. Je verschiedenartiger und auffälliger, umso besser. Ballonförmige, gitterartige, sich nach oben verjüngende, verziert mit ein paar Dachziegeln und in allen Farben dekorierte Schonsteine ziehen die Blicke auf sich. Ihr Anblick hoch oben auf den Dächern erweckt manchmal bei einigen Sympathisanten ein ganz plötzliches auftretendes Interesse an der Geschichte und Architektur der Kamine, wie im Fall des 44-jährigen, in Lissabon geborenen, José Júlio Guerreiro Machado. In …

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