Wenn man über aussterbende Arten nachdenkt, kommen einem meistens der Iberische Luchs, vielleicht auch der Thunfisch in den Sinn, eher aber selten Haie. Seit vielen Jahren assoziiert man mit Haien den Film von Steven Spielberg und damit Haiangriffe auf Menschen. Doch die Wirklichkeit ist anders.
Der Dokumentarfilm „Sharkwater“ von Rob Stewart versucht mit den vielen falschen Stereotypen, die es über Haie gibt, aufzuräumen. Er belegt, dass diese Tiere vom Aussterben bedroht sind, da niemand ihre Jagd reglementiert. Die Gleichgültigkeit gibt den Herstellern von Haifischflossensuppe freie Hand. Das geht so weit, dass lebenden Haien die Flossen abgeschnitten werden und sie dann zum Sterben ins Meer zurückgeworfen werden.
Es gibt etwas, was die Menschheit einfach nicht lernt: jedes Handeln hat Konsequenzen. Das Ausrotten von Haien macht da keine Ausnahme. Ohne Haie würden sich Beutetiere wie kleinere Haie und Rochen ungebremst vermehren. Das wiederum würde bedeuten, dass deren Beutetiere, die Mollusken, stark abnehmen würden. Die Mollusken ihrerseits filtern das Meerwasser, daher würde ihr Fehlen die Wasserqualität ungünstig beeinflussen, und damit schließlich unsere Ernährung.
„Sharkwater“ ist kein weiterer Film über Haiangriffe oder die Schönheit der Haie. Informativ und unterhaltsam macht er uns auf ein lange ignoriertes Problem aufmerksam. Der Regisseur ist Aktivist, dessen Zeitvertreib das Schwimmen ist: das Schwimmen mit Haien, seine Leidenschaft.
“Sharkwater richtet unser Augenmerk auf eine aussterbende Art, die für niemanden wichtig zu sein scheint”