Ton, Palme, Schilf, Korb, Kork, Holz und Flachs sind Worte, die von den Wurzeln eines Volkes sprechen, Leben verändern und aufwerten. Die Handwerkskünste sterben langsam aus, aber es gibt immer noch Menschen, die sich zusammenschließen, um sie am Leben zu erhalten. Dies ist das Thema des Projekts TASA (überlieferte Methoden, moderne Konzepte)!
Designer, Marketingspezialisten und Handwerker arbeiten für ein gemeinsames Gut: die Handwerkskunst. Aber das Werkstück ist weit davon entfernt nur dekorativen Zwecken zu dienen und in Massen angefertigt zu werden. Es ist zu einem für den alltäglichen Gebrauch nützlichen und ästhetisch ansprechenden Gegenstand geworden.
Handwerksberufe haben Zukunftsperspektive. Sie sind ökologisch, kulturell, sentimental und kreativ. “Wir haben Handwerker, die Körbe ihrer Großeltern benutzen. Handgefertigtes kann ein Leben lang halten! “, sagt der für TASA Verantwortliche, João Ministro.
“Die 47 Handwerker, die bei uns arbeiten, sind im Schnitt 63 Jahre alt. In manchen Bereichen liegt der Durchschnitt bei 72 Jahren und in anderen gibt es nur noch eine Person”, sagt er. “Wir können diese Handwerkskünste nur dann retten und erhalten, wenn wir sie nachhaltig machen. Und das bedeutet, Handwerk zu einem Beruf mit Zukunft zu machen. Dies ist das große Vorhaben von TASA. Innovation, Design und Kreativität sind Werkzeuge, die der Handwerkskunst neuen Wert und Qualität verleihen. Aber niemand wird sich dafür interessieren, wenn die Handwerker einen Euro pro Stunde verdienen“, fügt er hinzu.
Junge Leute müssen ausgebildet werden. “Die fast ausgestorbene Handwerkskunst des Blechners wurde von einem jungen Mann aus Monchique wieder ins Leben gerufen, nachdem er bei uns einen Kurs absolviert hat und bereits als Blechner arbeitet.” Dies ist ein Beispiel zur Verdeutlichung der Zielsetzung des von TASA im Juni, in Loulé angebotenen fünfmonatigen Intensivkurses. Das Programm “Handwerker des 21. Jahrhunderts” vermittelt sechs Jugendlichen aus dem ganzen Land “Die Kunst der Korbflechterei aus Palmblättern”. Der Kurs findet unter der Leitung von António Rodriguez aus Cádiz statt, dessen Arbeit „durch seine Originalität und Qualität beeindruckt“. Er ist nicht nur Forscher, sondern auch ein Meister der Kunst mit Palmblättern und sucht mit Hilfe neuer Techniken und Design, seine Werke zeitgenössischer zu gestalten.
João Ministro arbeitet auch mit Schulen zusammen und erinnert sich, vor welcher Herausforderung die Schüler der Internationalen Schule in Vilamoura standen, ein Muster zu entwerfen, das heute eines der im Laden ausgestellten Stücke – eine Schale – schmückt. Oder die Arbeit, die letztes Jahr mit 80 Studenten in der Blechnerei in Messines entstand.
TASA lebt vom Verkauf der Produkte (im In- und Ausland), kreativen Erfahrungen, sowie Bildungs- und Beratungsprogrammen.
Das Projekt entstand 2010 auf Initiative der Kommission für Koordinierung und regionale Entwicklung (CCDR) Algarve und wird seit 2013 von Proactivetur – Turismo Responsável (verantwortungsbewusster Tourismus) durchgeführt. Dabei entstehen keine Kosten für den Projektträger.
Der 2015 im Rahmen des Projekts SHAPES gewonnene Kreativitätspreis, der in Portugal von der Abteilung für unternehmerische Initiative und Technologietransfer (CRIA) der Universität Algarve vergeben wurde, eröffnete TASA für den Export wertvolle Kontakte in drei europäische Länder: Frankreich, Italien und Spanien. Das Projekt verfügt über Verkaufsgeschäfte an der Algarve, in Porto und in Lissabon und wurde vor kurzem für die höchste Auszeichnung des nationalen Handelsverbandes (Prémio Mercúrio), im Bereich Geschäfte mit Tradition, nominiert.