Zé Pedro Mira | Schuster Lehrling
José Pedro Luís Nunes Mira (23) wuchs in einer Familie von Handwerkern auf. Schon von jungen Jahren an wurde seine kreative Seite mit manuellen Tätigkeiten wie Zeichnen und Malen gefördert. Und obwohl er eine wissenschaftliche Ausbildung absolvierte, schuf er in seiner Freizeit weiterhin Kunstwerke, vor allem aus dem, was die Natur ihm bot.
Seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts schon arbeitet seine Familie in der handwerklichen Herstellung von Schuhen in Monchique. Alles begann mit Ururgroßvater José Francisco, der seine Kenntnisse an seinen Sohn José Andrés Mira weitergab. Dieser forcierte die Produktion in einem solchen Maß, dass in seinem Betrieb zur Blütezeit in den 1960er Jahren bis zu 35 Schuhmacher angestellt waren. Aber der große industrielle Aufschwung im Norden am Ende desselben Jahrzehntes führte zu einem kontinuierlichen Aussterben des Schuhmacherhandwerks in der Bergregion der Algarve.
Der Vater von Zé Pedro führt noch heute das Familienunternehmen mit einem im Dorf gelegenen Schuhgeschäft. ECO123 sprach mit Zé Pedro, der derzeit in Schrems, Österreich, eine Ausbildung in der Schuhmacherkunst absolviert. Drei Jahre lang wird er in dem renommierten Unternehmen GEA lernen, wie Schuhe hergestellt werden.
Sie haben das Studium der Biotechnologie an der Universität von Évora abgeschlossen. Warum sind Sie damit nicht gleich zu Monsanto oder Bayer gegangen?
Ich konnte nicht, weil ich nicht damit einverstanden bin, wie Wissenschaft und Wissen benutzt werden. Es gibt so viele Wege, sich der Wissenschaft zu bedienen, aber die Menschen wählen den einfachsten: Chemie, Umweltverschmutzung und Giftstoffe. Eine Fabrik, die gentechnisch verändertes Saatgut und Pestizide produziert, ist auf dem falschen Weg, um die Probleme der Landwirtschaft zu lösen. So macht das keinen Sinn.