Samstag, der 15 Oktober 2022. Ich möchte heute und hier ein lesenswertes zweisprachiges immer noch sehr aktuelles Buch, das auf Portugiesisch und Englisch erschienen ist, vorstellen. Die beiden Autorinnen, die jene 200 wichtigsten Pflanzen der Natur der Südwestküste Portugals den LeserInnen zur Kenntnis anbieten, haben sich damit verewigt. Es ist ein Buch mit 256 Seiten, das zum nachhaltigen Leben unbedingt dazugehört. Es ist wie das Salz in der Suppe und im Selbstverlag entstanden und dann auch erschienen, wie alles Gute in Portugal irgendwie in Eigenproduktionen irgendwann von zuhause aus entsteht. Und das Buch hat es sogar schon in eine zweite …
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TAG 6
Salir – Cortelha – Barranco do Velho
Die ersten hundert Kilometer habe ich nun geschafft. Es fällt mir leichter als ich es mir vorgestellt habe, denn ich gehe ohne jedwedes Training auf Wanderschaft. Der Vorteil, der das fehlende Training kompensiert ist, daß ich den Weg kenne und das ich langsam gehe und so Kondition aufbaue. Die gesamte Strecke der Via Algarviana sind rund 300 Kilometer. Es gibt den ersten, den östlichen Abschnitt von Alcoutim bis Barranco do Velho, die Mitte von Barranco do Velho bis Monchique und den westlichen Teil von Monchique bis ans Südwestkap. Ich packe meinen Rucksack, nehme meinen Wanderstock und mache mich frühzeitig am …
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TAG 5
Von Alte nach Salir. Maurische Brunnen.
19 km. In der Mitte der Algarve bin ich nun angekommen. Zu Fuß unterwegs sein bedeutet auch, den direkten Kontakt mit Menschen und ihrer Umgebung zu bekommen. Und das ist es doch, was wir Journalisten brauchen und wissen wollen. Wie ticken die Menschen im Land? Was denken sie und wie geht es ihnen? In Alte, ganz am Anfang des fünften Tages meiner Wanderung treffe ich am leeren und ausgetrockneten Ribeira de Alte, einem Bach, in dem früher Fische und viele andere Lebewesen rumschwammen und dessen reiche Artenvielfalt diesen Biotop einst prägte, eine ältere Dame, die ein wenig Reisig sammelt, eine …
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TAG 4
Von Messines nach Alte.
Mein Frühstück bestelle ich nebenan. Es kostet 2 Euro und vierzig Cents und es ist acht Uhr, als ich den Schlüssel an der Rezeption abgebe und rübergehe zu Senhor Jorge. Heißen Milchkaffee und bitte ein Käsebrötchen. Bom dia. Nach zwei Minuten steht alles auf dem Tresen und ich nehme mein Frühstück mit auf die Terasse hinaus. Messines ist bereits erwacht und ich studiere meinen Weg auf der Landkarte. Ich möchte ins Vale Vinagre und beginne alsbald meinen kleinen Aufstieg. Zuerst einmal hinaus und unter der Autobahn durch, die die Algarve mit dem Zentrum des Landes verbindet. Überall gibt es Wege …
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TAG 3
Vom Stausee Funcho bis Messines.
São Bartolomeu de Messines ist die Stadt des Schriftstellers, Pädagogen und Juristen João de Deus Ramos, der hier im Jahr 1830 geboren wurde und damals landesweite Bedeutung mit seinem Bildungsprogramm für Kinder und Erwachsene erringt. Er studiert Recht in Coimbra und stirbt 1896 in Lissabon. Das lese ich bei meiner Ankunft vor dem Casa do Povo, dem Haus des Volkes. Gemeißelt in Stein. Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, daß Messines mehr als nur eine von sieben Gemeinden der alten Hauptstadt der Algarve sein möchte. Wenn ich mich also nicht täusche, wäre Messines gern eine Kreisstadt, unabhängiger …
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TAG 2
Von Silves zum Funcho Stausee.
Aufgewacht. Ich knipse das Licht an und finde mich in einem 45 Euro Zimmer in einer Pension wieder, die meinen Hund akzeptiert: sie verlangt dafür fünf Euro Aufschlag. Auf meine Frage, ob das mit oder ohne Frühstück sei, erhalte ich keine Antwort. Aber das Mitbringen von Haustieren sei generell erlaubt. Gerade stelle ich mit der Fernbedienung den Kameraden an der Ecke dort oben ein, wo sich Wand und Zimmerdecke treffen, um den Wetterbericht abzurufen. Keine Änderung in Sicht. Es bleibt heiß und trocken. Wunderbares Touristenwetter, schlecht für den Wald, für die Landwirtschaft und für das Klima. Avocado- und Orangenbäume, die …
Read More »Nº 122 – Emissionsfreies Kochen und Backen: umsonst und draußen
Samstag, der 15. Januar 2022. 2016 und 2018, 2020 und jetzt wieder, in 2022: alle zwei Jahre trifft sich in Faro die Internationale Gemeinschaft der Freunde des solaren Kochens und Backens mit dem Namen CONSOLFOOD: dieses Mal von Montag, dem 24. Januar bis zum Mittwoch, dem 26. Januar und dieses Mal unter Bedingungen einer weltweiten Pandemie online auf www.consolfood.org. Viele Menschen in Entwicklungsländern verbrennen immer noch Holz, Holzkohle oder sogar Müll auf offenen Feuern zum Kochen. Das machen sie deshalb, weil sie keinen Zugang zu Strom oder Gas haben. Die ineffiziente Verbrennung von Holz, Holzkohle, Dung und Pflanzenresten verursacht Gesundheitsprobleme, …
Read More »Nº 121 – Mitgefühl
Samstag, der 8. Januar 2022. Bal Krishna, unser lieber Freund ist von uns gegangen. Bal erreichte gerade noch das neue Jahr. Er starb am ersten Tag des neuen Jahres abends im Krankenhaus in Portimão. Dort hatte er fast drei Wochen verbringen müssen. Wir trauern um einen großen, sensiblen Menschen mit einem guten Herzen. Wann immer ich ihn besuchte, fühlte ich mich angenommen. Er war einladend, bescheiden und demütig und er erinnerte mich oft an den großen Mahatma Gandhi. Er liebte es, morgens in aller Frühe im Meer des Atlantiks bei Sonnenaufgang schwimmen zu gehen. Er war dann wie eine Stecknadel …
Read More »Epilog – Im Süden: Zu Fuß unterwegs
Eines frühen Morgens auf dem Algarve-Fußweg beschäftigt mich ein Traum, eine Geschichte, die ich hier noch erzählen möchte. In dem Traum geht es darum, daß eine Gruppe junger Menschen in ihrem Dorf am Wegesrand beginnt, einen kleinen Baum zu pflanzen, dann einen zweiten Baum und noch einen und sie verabreden, jeden Tag einen weiteren Baum gemeinsam am Wegesrand zu pflanzen, auf daß ihren Kindern und deren Kindern jene noch jungen Bäume, eines fernen Tages, wenn diese Bäume dann groß und stark geworden sind, Schatten spenden und Früchte schenken. Eine andere Gruppe von Leuten schaut dem Treiben skeptisch zu und versucht, …
Read More »Das Neue Haus in Salir
Alagoas. Die Pension ist ein kleines Zweizimmerhaus in einem ruhigen Tal. Das Casa da Avó, einst eine Ruine, jetzt restauriert, koexistiert mit einem kleinen Permakulturbereich, einem Schaf namens Debbie, zwei Hühnern und dem “grünen” Sendungsbewusstsein von Margarida Almeida und João Spencer, einem Paar, das hier 1996 sein “Paradies” fand. Margarida und João, Sie haben früher in Lissabon gelebt. Wie haben Sie diesen Ort in Salir gefunden, hier mitten in der Natur? João ist in Mosambik geboren. Ich bin in Brasilien geboren. Mein Vater war ein Handelsreisender, er hatte eine Partnerschaft mit einem Italiener und verkaufte Stoffe im ganzen Land. Die …
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