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Portugal

“Wo wir im Jahr 2030 sein werden, hängt von den Plänen und Entscheidungen der kommenden drei bis vier Jahre ab”

António Sá da Costa, Präsident der in Lissabon ansässigen Portugiesischen Gesellschaft für Erneuerbare Energien (APREN) empfing ECO123 zu einem Interview. Das faszinierende Gespräch erstreckte sich flüssig vom portugiesischen Stand der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bis zu den Erwartungen für die Zukunft über eine weitere Vielzahl von Themen. Dies zeigt die bemerkenswerte kommunikative Fähigkeit und die Leidenschaft eines Mannes, der sich als “Marathonläufer” für erneuerbare Energien in Portugal begreift. ECO123: Wie hoch ist der aktuelle Anteil der erneuerbaren Energiequellen bei der nationalen Stromproduktion? ASC: Heute kommen schon mehr als 50% der Energie aus erneuerbaren Quellen, mit steigender Tendenz. Das anvisierte Ziel …

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Enkel gesucht

Die Dorfgemeinschaften im Alentejo, all die menschlichen Biotope aus Fürsorge, Austausch und gegenseitiger Verantwortung, aus Gastfreundschaft, kollektiver Erinnerung und Miteinander sind noch nicht am Ende. Konsumenten wollen wissen, wer ihr Essen produziert. Jugendliche sehnen sich nach dem Verständnis der Großeltern. In Stadtvierteln und Dörfern wollen Bewohner sich selbst verwalten. Liebespaare und junge Familien brauchen um sich herum Gesprächspartner, reale Unterstützung, Gemeinschaft. Vielleicht sind es gerade die Alten, die dabei helfen können. Ein Einblick in alentejanische Dörfer und ihre Suche nach Auferstehung. Die Dorfgemeinschaften im Alentejo neu erfinden Wer wahre Liebe erleben will, sollte nach Valle Touriz in die Gemeinde Sabóia …

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Herdade do Freixo do Meio: Montado ist mehr

Sommerkahle Ebenen, soweit das Auge reicht. Kein Wasser, kein Schatten. Nur sehr selten ein einsamer Baum. Ansonsten: Leere. Mit dieser recht übersichtlichen Landschaftsikone versuchen Fremdenverkehrsagenturen, Touristen den Alentejo schmackhaft zu machen. Doch leben und wirtschaften lässt es sich schlecht in einer so sparsamen Landschaft. Verfallene Höfe im ganzen Distrikt zeugen von massivem Bauernsterben. Vielleicht träumt die Natur im Alentejo ja einen anderen Traum. Einen Traum von lockerer, mehrstufiger Bewaldung, von Bächen, Teichen und einer Vielfalt von Pflanzen und Tieren, von Fülle und Fruchtbarkeit. Der griechische Philosophen Strabon sagte: “Ein Eichhörnchen kann die Iberische Halbinsel durchqueren, ohne ein einziges Mal den …

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Interview mit Alfredo Cunhal Sendim

Alfredo Cunhal Sendim (49) ist Bauer mit Leib und Seele und Besitzer des landwirtschaftlichen Betriebs „Herdade do Freixo do Meio” in der Nähe von Montemor-o-Novo. In seinen jungen Jahren Jarbeitete er an der Algarve und war Fischer in Ferragudo. Eigentlich wollte er Fischer bleiben. Dann aber versetzte ihn ein Traum, ein „Paradies auf Erden“ zu schaffen, in die Weiten des Alentejo. Ein Agrarökosystem namens „Montado“ bedeutete für ihn die Zukunft mit dem Potenzial, den Planeten zu retten. ECO123: Was genau ist ein Montado? Warum ist seine Entdeckung für Sie ebenso bedeutsam wie die Entdeckungen, die Portugal im Laufe seiner Geschichte …

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DIE ENTWICKLUNG EINER NEUEN WIRTSCHAFTSFORM

“Solidarische Ökonomie” – dieser Begriff umfasst folgende Aspekte: Formelle und informelle Verfahrensweisen in Bezug auf Erzeugung, Tausch, Verbrauch und Verteilung von Waren. Des weiteren die Generierung von Einkommen, Ersparnissen und Investitionen im Kontext eines solidarischen Wirtschaftsgeschehen. Ökologische Perspektiven wie auch kulturelle Vielfalt, kritische Reflexionen, demokratische Einflussnahme und die lokale Entwicklung spielen ebenfalls eine Rolle. Diese Definition wird in dem Manifest des “Portugiesischen Netzwerkes für eine Solidarische Ökonomie” (RPES)(1) zum Ausdruck gebracht, einem Projekt, an dem zur Zeit intensiv gearbeitet wird und deren Verlauf von ECO123 begleitet werden wird. Laut Júlio Ricardo, dem Leiter der Genossenschaft Terra Chã(2), “gibt es eine …

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Zeca Àguas Fischer aus Portimão

So ist das Leben

Interview mit dem Fischer Zeca Águas (55), Portimão. Eco 123: Wenn man heutzutage die Menge der Fische im Meer mit der Zeit von vor einer Generation vergleicht – sind es noch genauso viele oder weniger? Zeca Águas: Nach meiner 15-jährigen Erfahrung, durch eigene Beobachtungen und mit Hilfe von Sonar, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zahl der Fische um rund 75% abgenommen hat. Es sind viele Arten betroffen, um die sich bis heute niemand kümmert. Erst jetzt und zum allerersten Mal im vergangenen Jahr wurde eine Schonzeit eingeführt. Wenn man die paarungsreifen Fische umbringt, löscht man auch die …

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Das Ende der Ozeane?

Interview mit Prof. Dr. Mojib Latif (61) GEOMAR, Kiel in Deutschland ECO123: Wir machen ja nun eine Zeitschrift, in der wir immer wieder versuchen, Wirtschaft und Ökologie miteinander in Einklang zu bringen. Meinen Sie denn das geht? Mojib Latif: Ja, ich bin mir sicher, dass das geht. Man redet heute ja immer sehr viel über Nachhaltigkeit, ein Begriff, der allerdings schon sehr abgenutzt ist. Ich glaube, der Begriff müsste eher von den Medien als Zukunftsfähigkeit interpretiert werden. Wenn man ihn so versteht, dann sieht man sofort, dass Ökonomie und Ökologie keine Gegensätze sind, sondern nur gemeinsam funktionieren können. Leider sind …

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Salz, ein wiederentdeckter Schatz

Seit Anbeginn unserer Zeiten spielt das Salz für den Menschen eine wichtige Rolle. In erster Linie zur Lebensmittelkonservierung verwendet gewann es an herausragender Bedeutung während des Römischen Reiches. Auch das Wort “salário” (auch “soldo” genannt = Besoldung) gründet darauf, da es in Rom üblich war, den Angestellten des Reiches, zum Beispiel Legionären, ihr Gehalt in Form von Salz auszuzahlen. Die Salzgewinnungsgebiete wurden als strategisch für so wichtig eingestuft, dass sie zum Teil sogar mit Mauern eingefasst und Untertanen zu seiner Verteidigung angesiedelt wurden. Die älteste schriftliche Erwähnung portugiesischen Salzes stammt aus dem Jahre 959, als die Gräfin Mumadona aus Aveiro …

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ASAE – Freund oder Feind der kleinen Produzenten und Gewerbetreibenden?

Die Behörde für Lebensmittelsicherheit und Wirtschaft ASAE (Staatliches Gewerbeaufsichtsamt) wurde im Jahr 2005 vom Ministerium für Wirtschaft gegründet. Es brachte dem Staat durch Kontrollen in den neun Jahren seit seiner Gründung bis Ende 2014 circa 175 Mio. Euro Einnahmen durch Konfiszierung, Straf- und Bußgeldverfahren ein. Seit seiner Gründung ruft die Vorgehensweise der ASAE, spezialisiert auf den Gebieten Lebensmittelsicherheit und Wirtschaftsüberwachung, kontroverse Reaktionen hervor. Von einigen als Feind Subsistenzwirtschaft und des traditionellen Handels gesehen, wird die ASAE von vielen auch als ein Garant für Lebensmittelqualität, Verbraucherschutz und fairen Wettbewerb im Wirtschaftsleben betrachtet. Mit einer Politik, die auf Kontrolle, Untersuchung und Inspektion …

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Licht im Europäischen Haus?

Wie soll man Vertraulichkeit einerseits und Transparenz andererseits wahren, zwei so gegensätzliche Werte in der Politik, die sich für gewöhnlich ausschließen? Im Brüssel der EU geht das. Das politische Leben dort funktioniert wie im Märchen von Schilda, einem Dorf, das einst neu gebaut wurde. Allerdings erst bei der Einweihung ihrer Häuser bemerkten die Dorfbewohner, dass die Architekten die Fenster vergessen hatten. Und so lebten sie fortan im Dunkeln. Da kam der Dorfvorsteher auf eine Idee. Man könne das Licht doch in Eimern von draußen in die Häuser tragen… … und als der Kommissionspräsident Jean Claude Juncker seiner Handelskommissarin, der Schwedin …

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