Vielseitigkeit ist eins seiner Lieblingsworte, fast so, als meinte er, dass wir, sobald wir auf die Welt kommen, für alles bereit sind, für alles, was das Universum uns vorsetzen will. Nachdem er neun Jahre lang als Übersetzer für eine Zeitung gearbeitet hatte, wechselte Igor Duarte ins Hotelgewerbe und arbeitete fünf Jahre lang an der Rezeption eines Hotels. Heute widmet er sich mit Leib und Seele einer neuen Herausforderung: der Küche des Restaurants “A Villa” in Salir. In diesem Restaurant, das von Mónica Matias, seiner Schwägerin, geführt wird, kann man bis 19 Uhr einfache und schmackhafte Mahlzeiten genießen. Auch außerhalb der …
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Im Süden: Zu Fuß unterwegsTAG 1 – Der unerwartet große Durst
In diesem warmen und trockenen Jahr, als der Sommer nicht enden will, ziehe ich an einem Sonntag im Oktober die Haustür hinter mir zu, schließe die Tür ab, schultere den Rucksack und gehe mit meinem Hund zu Fuß über Land nach Osten. Ich habe mir eine Woche Zeit genommen: eine Woche keinen Computer und ein Leben ohne Internet. Eigentlich will ich den Feldweg nehmen, der direkt hinter dem Haus beginnt und in die Natur führt oder das, was davon noch nach dem großen Waldbrand von 2018 übrig geblieben ist. Denn nach ein paar Kilometern gibt es diesen versteckten Wasserfall, …
Read More »Nº 109 – Wirklichkeit
Samstag, der 9 Oktober 2021. Wer bestimmt eigentlich unsere Zukunft? Ein Kind durchläuft verschiedene Stadien und Zukunft wird zum Alltag, zur Normalität. Was ist mit unseren Träumen? Wer verwirklicht sie und wie macht man das? Wir kommen auf die Welt und in die Kita, dann werden wir in die Schule gesteckt, vielleicht auch noch in die Uni und natürlich liefern wir Zeugnisse, bestehen Prüfungen, strengen uns an in Lernprozessen, die nur ein Heranwachsender macht. Was lernen sie da, unsere Kinder, die einmal selbst Erwachsene werden? Was haben wir gelernt, als wir Kind waren? Für das Leben? Und was ist das …
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Nº 105 – Waldbrandrisiken minimieren.Ein Essay von Uwe Heitkamp
Samstag, der 18. September 2021. Nun wurde allen ernstzunehmenden, demokratischen Kandidaten die Gelegenheit gegeben, in einem 30-minütigen, frei gesprochenen Interview ihre Sicht auf die Waldbrände zu geben. Die Frage, was sie zu tun gedenken, um den Zyklus der Waldbrände in Monchique zu unterbrechen, die Waldbrände zu stoppen, haben sie dergestalt beantwortet, als hätten sie keine Lösung dafür. José Chaparro, Bruno Estremores, João Duarte und Paulo Alves sind die vier Kandidaten, die alle Bürgermeister werden wollen und noch haben alle eine reale Chance, es zu werden. Es sei denn, der Kandidat der neofaschistischen Chega würde die Mehrheit der Stimmen auf sich …
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Meine WeltreiseZehn Schritte in eine andere Welt
Schritt Eins: Vegetarisch kochen lernen… Ich sitze am gedeckten Frühstückstisch – Brot, Butter, Käse, ein Ei – so wie das in einem Hotel so üblich ist, die Tasse Kaffee, der Orangensaft, das Müsli. Ich lasse gerade den gestrigen Abend Revue passieren und versetze mich in einen Fleischesser, in einen Menschen, dem da gesagt wurde, ab morgen gäbe es für ihn kein Fleisch und keine Wurst mehr zu essen. Aus Gründen der Ethik, oder weil das Klima kippt. Alles steht auf dem Spiel. Wäre ich ein Fleischesser, der ich einmal war, wäre ich jetzt wütend, miserabel drauf, schlecht gelaunt und würde …
Read More »Geld und Liebe
In meinem Leben gab es irgendwann einmal die Entscheidung, dem Geld keinen besonders hohen Stellenwert einzuräumen. Ich versuche, mir treu zu bleiben und nichts für Geld zu tun, was ich nicht auch ohne Geld tun würde. Das ist nicht dasselbe wie Geldverzicht. Auch ich muss von etwas leben. Und auch ich liebe es, angemessen für meine Leistung bezahlt zu werden. Aber ich möchte kein Lohnsklave sein, nicht mich, meine Arbeit und meine Lebenszeit verkaufen, damit ich mir Dinge leisten kann oder mein Sicherheitsbedürfnis erfülle. Und so besitze ich nicht die Dinge, die andere Altersgenossen besitzen – Haus, Auto, Lebensversicherung etc. …
Read More »Zeit ist Geld?
Mensch will immer mehr: mehr Technologie, mehr Komfort, mehr Konsum, mehr Geld. Ein Lebensstil, der viele unbeantwortete Fragen aufwirft. Was passiert auf seinen Äckern, in seinen Wäldern, auf seinen Straßen, in seinen Städten, an seinen Arbeitsplätzen, an seinen Schulen und Universitäten? Mensch drückt sich vor konkreten Antworten und Entscheidungen. Mensch macht weiter, wie seine Maschinen, als wären diese Fragen nicht relevant: was ist drin in seinem Essen, in seiner Kleidung, in seinen Medikamenten? Hat die Industrialisierung ihn und seine Erde vergiftet? Wie sauber ist das Grundwasser, die Luft zum Atmen? Verhindert sein Lebensstil jedwede Weiterentwicklung? Sollte Mensch die Maschinen nicht …
Read More »Nº 75 – Ein Topf mit vielen guten Zutaten aus dem eigenen Garten
Samstag, der 20. Februar 2021 Unser Ziel ist die Lebensmittelautonomie. Dazu benötigen wir fünf Jahre Zeit. In fünf Schritten erreichen wir unser Ziel. Im ersten Jahr bearbeiten wir den Boden, machen ihn sauber und die Erde fein, nehmen die Steine raus und jäten Unkraut. Gleichzeitig legen wir einen Komposthaufen an und nehmen die Erde dieses Komposthaufens als Dünger für das erste Saatgut im zweiten Jahr: Kartoffeln und Zwiebeln, Erbsen und Bohnen, Tomaten und Paprika und vieles mehr. Ich empfehle Nachahmern einen Permakulturkursus im Vale da Lama bei Lagos. Nahezu alle Zutaten stammen heute aus unserem eigenen Garten. Geerntet habe ich …
Read More »Nº 74 – Mit Pilzen leben…
Samstag, der 13. Februar 2021 Der Wald ist voll von Tieren, Pflanzen, Gräsern, Kräutern und Pilzen. Denn ich liebe jeden heimischen Baum, dort wo er steht. Drei Pilze habe ich für unsere Wald- und Wintercuisine ausgewählt. Warum? Weil ich sie kenne. Denn Pilze, die ich nicht wirklich kenne, bleiben wo sie sind und wachsen im Wald. Sie kommen mir nicht in die Küche. Ich gestehe mir ein, daß mein Wissen endlich ist, denn viel zu viele Leute haben ihre Gier, gepaart mit Unwissenheit schon mit dem Leben bezahlt. Leichtsinn ist nicht mein Ding. Die Vielfalt der Pilze bewundere ich mit …
Read More »Nº 73 – Der Flammkuchen
Samstag der 6. Februar 2021 Flammkuchen gehört in unserer Familie zu den Lieblingsgerichten und reist heute in Gedanken aus der Mitte Europas, aus dem Osten Frankreichs in die südwestlichste Provinz Europas, ins schöne Portugal. Mein Flammkuchen in tausend Variationen stammt ursprünglich aus dem Loraine, dem Elsass, der Schweiz, dem Saarland, und er ist leicht und ohne Fleisch oder Fisch gemacht, also auch ein Juwel der vegetarischen Küche. Wir essen ihn bisweilen vegan, aber ich liebe noch immer die Milchprodukte der Ziegen vom António Nascimento, die Eier von freilaufenden, gut behandelten Hühnern unseres Biobauern Eric Henriques und den Honig der Bienen …
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